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Mein erstes Lehrpferd

Hans-Dieter Dreher: Auf dem Olymp

Heute ist er im Perspektivkader der Springreiter und fleißiger wie erfolgreicher Nationenpreisreiter: Hans-Dieter Dreher. Aber auch der 47-Jährige verdankt seinen reiterlichen Erfolg einem Schulpferd. Denn wer reiten lernen will, braucht einen vierbeinigen Lehrmeister. Egal, ob Freizeitreiter oder Olympiasieger, alle haben einmal klein auf einem Schulpferd angefangen. Auch Hansi Dreher. Er erinnert sich:

Hans-Dieter Dreher und Embassy. Foto: S. Lafrentz

Mein Vater hatte früher einen Reitbetrieb. Ich bin als Kind dort ganz normal auf Großpferden im Schulbetrieb mitgeritten, aber ich bin so oft runtergefallen, dass ich irgendwann keine Lust mehr hatte. Damals war ich etwa sechs Jahre. Fast ein Jahr bin ich dann gar nicht mehr geritten – bis zu jenem Samstag. An diesem Samstag war ich den ganzen Tag mit meinem Vater im Wald und habe ihm beim Holzrücken mit den Pferden geholfen. Auf dem Rückweg hat er zu mir gesagt, dass er noch eine Überraschung für mich habe. Die Überraschung war Olymp – ein kleines Großpferd, schön und schwarz. Eigentlich ist es ein lustiger Zufall, dass heute mein bestes Pferd, Embassy, mit dem ich eine sehr enge Beziehung habe, auch so schön schwarz ist wie Olymp damals.

Hans-Dieter Dreher auf seinem Olymp. Foto: privat

Olymp war absolut brav – beim Reiten und in der Box. Mit ihm habe ich wieder angefangen zu reiten und dann zu springen. Als Kind denkt man im Parcours ja noch nicht so viel nach. Ich habe nur darauf geachtet, dass ich die Sprünge treffe, den Rest hat er gemacht. Ich war zuerst noch etwas ängstlich, weil ich früher so oft runtergefallen bin und eigentlich gar nicht mehr reiten wollte, aber er hat mir das Vertrauen wiedergegeben. Und er ist mit etwas geradem Rücken gesprungen, das konnte ich obendrauf gut sitzen.

Mit Olymp habe ich bei E-Springen angefangen, bis zu L-Springen haben wir uns nach oben gearbeitet. Ich kann mich noch gut an eins unserer ersten Turniere erinnern. Damals war ich acht und bin mit meinem Vater aufs Turnier gefahren. Zwei E-Springen habe ich geritten und beide gewonnen. Da war ich mächtig stolz. Olymp hatte eine kleine Eigenart: Vor dem Einritt in den Parcours ist er oft vorne etwas hochgehüpft – er ist nicht gestiegen, nur ein ganz kleines bisschen. Aber das hat mir gar nichts ausgemacht, weil ich ein solches Grundvertrauen zu ihm hatte. Und es gab einen Turnierplatz, der Platz in Steinen, da ist er immer wunderbar reingegangen, aber wollte nicht mehr heraus (lacht). Nach mir hat meine Schwester Silvia Olymp übernommen, dann war er der Lehrmeister für sie. Wer weiß: Wenn Olymp nicht gewesen wäre, ob ich dann noch mal die Kurve zum Reiten bekommen hätte?

Aufgezeichnet von Kim Kreling

Die besondere Bedeutung und Leistung der Schulpferde hervorzuheben, ist eines der Ziele des PM-Schulpferdecups. Die 1997 ins Leben gerufene Serie für Schulpferdereiter wird von den Persönlichen Mitgliedern getragen. Unterstützt wird der Cup durch das Fachmagazin Reiter Revue International und die Firma HKM Sports Equipment, die die Serie seit 2008 mit Ehrenpreisen, Jacken, Stiefeln und Stiefeletten, Schabracken und Decken sponsert. Mehr zum PM-Schulpferdecup: www.fn-pm.de/schulpferdecup.

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