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Zuchtstatistik 2018: Tendenz weiter steigend

Warmblutzucht im Aufwind

Es geht weiter aufwärts mit der deutschen Pferdezucht. Wie die jetzt vorgelegte Auswertung der Statistik zeigt, hat 2018 nicht nur die Zahl der Bedeckungen und der Fohlen, sondern erstmals auch der Stuten rasseübergreifend wieder zugenommen.

4,5 Prozent mehr Warmblutfohlen wurden 2018 geboren. Foto: Frank Sorge

„Es sieht so aus, als hätte sich die Zucht nun tatsächlich konsolidiert. Inwiefern dieser positive Trend anhält, hängt sicherlich auch davon ab, wie sich die wirtschaftliche und politische Situation in Deutschland entwickelt. Hier gibt es positive, aber auch bedenkliche Signale, man denke zum Beispiel an die Themen Pferdesteuer, die aktuellen hohen Schwankungen bei den Futterpreisen und vermehrt Probleme bei der Genehmigung von befestigten Ausläufen und Reitplätzen. Eine große Herausforderung ist sicher auch der zunehmende demografische Wandel in unserer Züchterschaft. Es muss uns gelingen, die Jungzüchter mehr in unseren Organisationen einzubinden“, sagt Theodor Leuchten, Vize-Präsident der Deutschen Reiterlichen Vereinigung und Vorsitzender des FN-Bereichs Zucht. Über alle Rassen hinweg betrachtet, stieg die Stutenzahl erstmals wieder an: von 80.416 im Jahr 2017 auf 81.140. Der Zuwachs bei den Bedeckungen lag bei 0,5 Prozent, von 44.978 auf 45.202. Insgesamt fielen 38.298 Fohlen (2017: 37.080), das entspricht einem Plus von rund 3,2 Prozent. Weiter abgenommen hat dagegen die Zahl an eingetragenen Hengsten. Waren 2017 noch 7.610 Hengste registriert, waren es 2018 nur noch 7.544 (- 0,9 Prozent).

Erfreulich bleibt der Trend bei den Reitpferden, was insbesondere der Entwicklung in der deutschen Warmblutzucht zu verdanken ist. Zum zweiten Mal seit 2013 überstieg hier die Zahl der Bedeckungen die 30.000er Marke und lag bei 31.327 (2017: 31.109). Die Zahl der registrierten Fohlen lag bei 25.560, was einem Plus von rund 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht (2017: 24.460). Damit verbunden stieg auch die Zahl der Zuchtstuten erneut an, von 51.114 auf 51.649, das sind 1,0 Prozent mehr als im Vorjahr. Weiterhin rückläufig ist allerdings die Zahl der leistungsgeprüften Stuten in der Zucht. 2013 gingen Züchter noch mit 2.701 Stuten zur Stutenleistungsprüfung. Im vergangenen Jahr lag deren Zahl bei 1.941. „Hier wirken sich nach wie vor die bedeckungsschwachen Jahrgänge aus. Zudem werden in der heutigen Zeit auch einige Stuten im Sport gezeigt, so dass die Stutenleistungsprüfungen auf Station und im Feld nicht mehr die einzige Prüfungsart für Stuten sind. Nichtsdestotrotz müssen wir weiterhin für eine erfolgreiche Pferdezucht darauf Wert legen, dass auch Leistungsinformationen von den Zuchtstuten vorliegen“, ist sich Theodor Leuchten sicher.

Erfreulich ist dagegen die Entwicklung der Hengstleistungsprüfung. Wurden im Jahr vor der HLP-Reform gerade einmal 280 Hengste geprüft, waren es 2016 bereits 375 Junghengste, im vergangenen Jahr 449. Vor allem die Sportprüfung erfreut sich zunehmender Akzeptanz. Die Zahl der eingetragenen Hengste blieb bei den Warmblütern im vergangenen Jahr identisch (2.398 statt 2.399). Im Aufwind sind auch die Zahlen bei den Ponys und Kleinpferden. Hier wurden 2018 19.589 Stuten (2017: 19.568), 9.847 Bedeckungen (2017: 9.631) und 8.432 Fohlen (2017: 8.336) gezählt. Dies ist – anders als im Vorjahr – vor allem auf ein deutliches Plus bei den Deutschen Reitponys zurückzuführen. Hier stieg die Zahl der Stuten von 4.828 auf 5.033, die Zahl der Fohlen von 2.347 auf 2.403. Der Anstieg der Bedeckungen von 2.408 auf 2.630 deutet die Fortsetzung dieser positiven Entwicklung an. „Aktuell entdecken viele Erwachsene das Pony für sich. Zudem ist die Nachfrage nach gut gerittenen, braven Ponys bei vielen Eltern sehr hoch, denn heute sind die Kinder schon im jungen Alter im Sport unterwegs“, so Leuchten.

Alle Zahlen aus dem Bereich Zucht der FN können ab sofort kostenlos im FN-Shop heruntergeladen werden. Der komplette FN-Jahresbericht 2018 erscheint voraussichtlich Ende April.

Uta Helkenberg

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