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Volles Programm rund um die EM

Die Jagd auf Gold

Die Europameisterschaften in den fünf Disziplinen Springen, Dressur, Fahren, Voltigieren und Reining sind DAS Pferdesportereignis dieses Jahres. Rund 400.000 Zuschauer aus dem In- und Ausland werden in der Soers erwartet. Der Aachener Veranstalter ist gut gerüstet, die deutschen Pferdesportler werden hochmotiviert vor heimischem Publikum an den Start gehen. Wie die Bundestrainer die Stärken ihrer Aktiven einschätzen und mit welchen Herausforderungen sie rechnen, erläutern sie in Interviews auf den folgenden Seiten dieser Ausgabe.

Reining: Westerndressur unter dem Hallendach

Neue Paare, gute Chancen

Zum ersten Mal begleitet Nico Hörmann die Westernreiter als Bundestrainer zum Championat. Mit neuen Paaren wollen die Reiner, amtierende Europameister in Einzel- und Mannschaftswertung, „angreifen“ und den ärgsten Konkurrenten aus Italien, Belgien und Österreich die Goldmedaille vor der Nase wegschnappen.

Grischa Ludwig ist Deutschlands Nummer 1 in der Westerndisziplin Reining, hier mit seinem Pferd Shine my Gun. Foto: ART & LIGHT PHOTOGRAPHY

PM-Forum: Auf den letzten Championaten waren Sie der Equipechef, nun sind Sie erstmals als Bundestrainer bei einer Meisterschaft. Wie kommen Sie mit Ihrer neuen Aufgabe klar?

Nico Hörmann: Ich war als Equipechef ja schon in viele Themen eingebunden, aber die sportliche Verantwortung ist jetzt natürlich eine andere. Ich muss mehr den Überblick behalten. Das Verhältnis zu meinen ehemaligen Sportkameraden ist gut, ich habe viel positive Resonanz erfahren und den Eindruck, dass sie mich als Bundestrainer akzeptieren.

PM-Forum: Wie sind die Reiner bislang durch die Saison gekommen?

Hörmann: Wir hatten bislang eine ausgesprochen erfolgreiche Saison. Besonders beim CRI in Kreuth gab es hochklassige Prüfungen. Etliche neue Paare mit viel Perspektive haben sich für die Europameisterschaft herauskristallisiert. Viele von ihnen starten erst seit diesem Jahr auf CRI.

Bundestrainer  Nico Hörmann. Foto: FN

Das deutsche Team
Team Elias Ernst
Grischa Ludwig
Stephan Rohde
Volker Schmidt
Reiter Verena Klein
Oliver Stein
Bundes­trainer Nico Hörmann
Equipechef Dr. Matthias Gräber
Tierarzt Dr. Christoph Vente

PM-Forum: Und dann sind sie gleich im Championatskader? Das wäre bei allen anderen Disziplinen undenkbar. Wie geht so etwas?

Hörmann: Das sind ja keine Anfänger, sie starten seit vielen Jahren auf Turnieren, auch auf großen internatio­nalen, waren aber bislang nicht auf den FEI-Turnieren, den CRI, präsent. Es hat sich in den vergangenen ein, zwei Jahren abgezeichnet, dass viele gute Leute nachkommen. Von den Neuen will ich besonders Elias Ernst, Verena Klein und Stephan Rohde erwähnen. Sie haben hervorragende Quarter Horses und können in Aachen ein Wörtchen mitreden.

PM-Forum: Und die etablierten Teammitglieder? Wie sieht deren aktueller Leistungsstand aus?

Hörmann: Unser überragender Reiner ist zweifelsfrei Grischa Ludwig. Er ist immer vorne, hat zwei von drei CRI gewonnen. Auch Volker Schmidt, beide waren letztes Jahr in Caen dabei, hat sein bestes Pferd nach seinem Sieg bei der Deutschen Meisterschaft im Herbst 2014 für die EM geschont. Es freut mich besonders, dass Oliver Stein jetzt dabei ist. Seit 2003 hat er einen Championatsplatz immer knapp verpasst. Leider hatte Europameister Alexander Ripper viel Verletzungspech mit seinen Pferden, deshalb ist er diesmal nur als Reserve aufgestellt.

PM-Forum: Wer sind ihre ärgsten Konkurrenten bei der EM?

Hörmann: Wir erwarten ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit den Italienern, aber auch Belgien und Österreich sind sehr starke Gegner. Besonders die Belgier haben sich enorm verbessert. Das Ehepaar Bernard und Ann Fonck verfügt über die finanziellen Mittel, um allerbeste Pferde zu kaufen. Auch der in den USA lebende Österreicher Martin Mühlstätter gehört zu den Favoriten. Aber wenn wir unsere gesamte Power entfalten und es bei der Europameisterschaft gut läuft, dann haben wir es in der Hand. Unser Ziel ist ja ganz klar: Wir wollen unseren Titel verteidigen. In Mannschafts- und Einzelwertung.

hen

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