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Die Jagd auf Gold

Die Europameisterschaften in den fünf Disziplinen Springen, Dressur, Fahren, Voltigieren und Reining sind DAS Pferdesportereignis dieses Jahres. Rund 400.000 Zuschauer aus dem In- und Ausland werden in der Soers erwartet. Der Aachener Veranstalter ist gut gerüstet, die deutschen Pferdesportler werden hochmotiviert vor heimischem Publikum an den Start gehen. Wie die Bundestrainer die Stärken ihrer Aktiven einschätzen und mit welchen Herausforderungen sie rechnen, erläutern sie in Interviews auf den folgenden Seiten dieser Ausgabe.

Voltigieren: Gut aufgestellt in allen Disziplinen

„Außerirdisch“ zur Medaille

Team RSV Neuss-Grimlinghausen I, Foto: D. Kaiser

Die Voltigierer stehen seit vielen Jahren im Ruf, Medaillengaranten zu sein. Auch in diesem Jahr stehen die Zeichen gut, wie gerade erst der CVIO in Verden gezeigt hat.

PM-Forum: Was bedeutet es für die Voltigierer, bei den Europameisterschaften in Aachen dabei zu sein?

Ulla Ramge: In Aachen zu starten, ist definitiv immer etwas Besonderes. Die Europameisterschaften mit fünf Disziplinen vermitteln jetzt zusätzlich noch das Gefühl von Weltreiterspielen. Das motiviert noch einmal mehr, gibt sozusagen den letzten Kick.

PM-Forum: Nominiert wurde im Anschluss an das CVIO und den Nationenpreis, der in diesem Jahr in Verden ausgetragen wurde. Ist die Wahl leicht gefallen?

Ramge: Zunächst einmal möchte ich sagen, dass Verden einen super Einstand als Veranstalter eines internationalen Voltigierturniers gegeben hat. Wir hoffen, dass es dort auch international weitergeht, vielleicht sogar in Richtung Championat. Was die Nominierung betrifft, ist uns die Entscheidung schwer gefallen. Vor allem bei den Herren sind wir so gut aufgestellt, dass wir die doppelte Anzahl nach Aachen entsenden könnten.

PM-Forum: Auf wen dürfen sich die Zuschauer in Aachen denn nun freuen?

Teilnehmer Voltigieren
Team Team RSV Neuss-Grimlinghausen I mit Delia
(Jessica Lichtenberg)
Damen Kristina Boe mit Rockard H (Winnie Schlüter)
Corinna Knauf mit Fabiola (Alexandra Knauf)
Christine Kuhirt mit Fuzzy (Stefan Lotzmann)
Herren Thomas Brüsewitz mit Airbus (Irina Lenkeit)
Viktor Brüsewitz mit Rockard H (Winnie Schlüter)
Jannis Drewell mit Diabolus (Simone Drewell)
Pas de Deux Pia Engelberty und Torben Jacobs
Gera-Marie Grün und Justin van Gerven
beide mit Danny Boy (Patrick Looser)
Bundestrainerin und Equipe­chefin Ulla Ramge
Co-Trainer Kai Vorberg
Tierarzt Augusto Fernandez

Bundestrainerin Ulla Ramge. Foto: FN

Ramge: Da sind zunächst einmal unsere Weltmeister vom Team Neuss. In Caen sorgten sie mit ihrer ‚Reise in den Weltraum’ und echten Höchstschwierigkeiten schon für Gänsehaut. In Aachen werden sie vor allem choreographisch noch eins draufsetzen. Gut aufgestellt sind wir auch im Pas de Deux. Hier treten wir mit den Vize-Weltmeistern Pia Engelberty und Torben Jacobs an. Für Aachen haben sie eine Vampir-Kür vorbereitet. Auch Gera Marie Grün und Justin van Gerven, in diesem Jahr Weltcupsieger, haben sich unter dem Motto Leonardo da Vinci und Mona Lisa viel vorgenommen.

PM-Forum: Wie sieht es im Einzelvoltigieren aus?

Ramge: Wie gesagt, bei den Herren haben wir die Luxussituation, mehr potenzielle Medaillenkandidaten als Plätze zu haben. Entschieden haben wir uns für die Brüder Thomas und Viktor Brüsewitz, die in Caen schon dicht an einer Medaille dran waren und sich über den Winter deutlich verbessert haben. Der Dritte ist der Newcomer Jannis Drewell. Auch er hat die letzten Monate als Sportsoldat gut genutzt. Bei den Damen entsenden wir – anders als im vergangenen Jahr – wieder drei Voltigiererinnen: Corinna Knauf alias Jeanne d’Arc, Kristina Boe, die sich Herbert Grönemeyers „Der Weg“ ausgesucht hat, und erstmals Christine Kuhirt. Bisher spielten ihr manchmal die Nerven einen Streich. Das hat sie nun aber gut im Griff und macht als Marylin Monroe eine super Figur.

PM-Forum: Was haben Sie sich zum Ziel gesetzt? Und wer sind die größten Konkurrenten?

Ramge: Wir nehmen grundsätzlich nur Aktive mit, die eine Chance auf einen Platz unter den ersten Fünf haben. Aber das Ziel heißt natürlich schon Medaille(n). Die Chancen dafür stehen gut. Bei den Gruppen gelten wir zusammen mit der Schweiz und Österreich als Favoriten. Bei den Herren muss man immer mit den Franzosen rechnen. Bei den Damen haben wir eine internationale Spitze von etwa acht bis zehn Voltigiererinnen, die alle das Zeug zum Medaillengewinn haben. Und beim Pas de Deux sind die amtierenden Weltmeister Jasmin Lindner und Lukas Wacha aus Österreich sehr ernst zu nehmende Konkurrenten. Es wird spannend.

HB

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