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PM blickten hinter die Kulissen der Frankfurt Animal Lounge

Wenn Pferde fliegen

Passkontrollen, Sicherheitsvorkehrungen, Hygienevorschriften – die Frankfurt Animal Lounge hat ihre ganz eigenen Regeln, das durften wir bei unserem Besuch am Frankfurter Flughafen feststellen. Nicht nur das haben wir von unserer PM-Veranstaltung mitgenommen, sondern vor allem, wie in beeindruckender Weise Tiere auf ihren Flug an einen meist fremden Ort vorbereitet werden und bis in die Frachtmaschine begleitet werden.

Interessante und lehrreiche Stunden verlebte die PM-Gruppe auf dem Frankfurter Flug­hafen. Foto: FN

Bevor wir das nicht mit eigenen Augen gesehen hatten, konnten wir uns nicht vorstellen, wie Pferde auf eine Flugreise gehen. Werden sie zuvor sediert, um nicht in Panik zu geraten? Oder werden sie in ihren Transportboxen angeschnallt, um nicht aus dem Gleichgewicht zu geraten? Solche Fragen durften wir ganz unbefangen an die Mitarbeiter der Frankfurt Animal Lounge richten. Leiterin Sabine Grebe, selbst Reiterin und Inhaberin einer Trainerlizenz, und ihre Kollegen Beate Jahn und Marco Klapper haben uns einen Tag lang Einblick in ihr Reich gewährt und mit interessanten Informationen über das Thema Tiertransporte im Flugzeug versorgt.

 

80 Millionen Fische

Zwar reisen jährlich auch 80 Millionen Zierfische, 14.000 Hunde und Katzen, und 150 Zootiere über Frankfurt in alle Welt – uns interessierten aber natürlich die Pferde. 2.000 sind es pro Jahr, die in Frankfurt Station machen und zum Beispiel zu Turnieren geschickt oder zu Zuchtzwecken in andere Länder geflogen werden. 42 Großtierställe beherbergt die Animal Lounge, die von außen ein recht unscheinbares Gebäude ist. Innen ist dennoch alles vorhanden, um den Tieren ihren Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Die Vorlieben und Bedürfnisse jedes einzelnen vierbeinigen Gastes stehen bei der Arbeit der Tierpfleger im Mittelpunkt – dabei muss aufgrund der Gefahr von Seuchen immer penibel auf Sauberkeit und Hygiene geachtet werden. Kittel und Überzieher für unsere Schuhe waren also Pflicht.

Für die Pferde gibt es spezielle Transportboxen, in denen sie zu zweit oder dritt auf die Reise geschickt werden. „Wir gehen auf jedes Pferd ganz individuell ein. Hat eines Probleme mit der Dreierbelegung in der Box, können wir eine Trennwand herausnehmen, um mehr Platz zu schaffen“, sagte Sabine Grebe. Generell sei das Fliegen sogar angenehmer als eine Reise auf der Straße, da das Flugzeug keine scharfen Kurven fliegt oder im „Stop-and-Go“ im Straßenverkehr bremst und beschleunigt. „Außerdem starten und landen unsere Frachtmaschinen in einem flacheren Winkel, wenn Pferde an Bord sind“, sagte Sabine Grebe. Im Allgemeinen sei es auch nicht nötig, die Pferde vor dem Flug „ruhigzustellen“.

Apropos Frachtmaschinen: Diese durften wir uns natürlich auch noch ansehen. Dafür mussten wir raus aufs Vorfeld, was nur wenigen Besuchern gestattet ist. Nach einer genauen Personenkontrolle durften wir mit Sicherheitswesten ausgerüstet sogar einen Blick ins Innere der riesigen Frachter werfen.

 

„Nackte“ Maschinen

Beeindruckend, wie viel Platz in einem solchen Flugzeug ist, das abgesehen vom Sitzbereich für die Pferdepfleger an Bord quasi „nackt“ ist, und je nach Typ Raum für 18 bzw. 54 Pferde bietet. Übrigens haben wir gelernt – wenn Tiere mit anderem Frachtgut an Bord gehen, werden sie immer als letztes auf- und als erstes wieder abgeladen, um ihnen unnötige Wartezeit zu ersparen.

Julia Basic

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