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Gebisslos reiten

Das Thema „Gebisslos reiten“ in unserer Ausgabe 11/12-2016 beschäftigt zahlreiche Leserinnen und Leser. Wir veröffentlichen noch einmal zwei Leserbriefe und schließen hiermit die Diskussion.

Wegen Krankheit verspätet möchte ich doch gerne noch Stellung zum Thema gebisslose Zäumung und Halsringreiten beziehen. Gleich vorab: Wir haben jahrelang und ohne jegliche Probleme gebisslos geritten. Allerdings haben wir auch weitab vom Verkehr direkt vom Stall aus herrliches Reitgelände.

Viel wichtiger als eine endlose Diskussion, ob gebisslos oder nicht, ist die Frage der Haftung!
Die meisten Versicherungen haben Standartverträge und berufen sich bei Unfällen auf eigens für Pferderecht ausgebildete Sachverständige, die Sonderzäumungen nur dann anerkennen, wenn diese im Versicherungsvertrag schriftlich zugesichert wurden.

Deshalb mein Rat: Bitte überprüfen Sie Ihre Pferdehaftpflichtversicherung. und fragen Sie Ihren Versicherungsvertreter. Verlassen Sie sich auf keinen Fall auf mündliche Erklärungen, sondern verlangen Sie eine schriftliche Bestätigung der mündlich getroffenen Vereinbarung.

Marlit Hoffmann

Zum Leserbrief „Gebisslos?“ von Herrn Hamacher möchte ich doch noch anmerken, dass es keinesfalls gefährlich ist, gebisslos auszureiten. Es kommt eben immer auf den Einzelfall an. Ich reite auch gelegentlich im Gelände gebisslos und sogar kopfstücklos am Strand. Das habe ich aber auch entsprechend geübt und mir gut überlegt. Und prompt war mein Pferd auch prima im Galopp unter Kontrolle, als es auf dem Heimweg knackig überholt wurde. Trotzdem würde ich gebisslos oder gar kopfstücklos mit diesem Pferd nicht gerade einen Distanzritt starten (ab der 1. Pause können wir drüber reden). Die Kunst ist eben, das abzuwägen. Gebisslos reiten bringt Reiter und Pferd immer weiter!

Wenn Pferdeleute wie Pignon zeigen, dass sechs Pferde von einem stehenden „Reiter“ durch die Camarque gelenkt werden können und dabei vom Hubschrauber aus gefilmt werden, zeigt das doch, was alles möglich ist. Klar, man muss das ausgiebig und vernünftig trainieren. Es muss nicht alles durch Gesetze geregelt werden und Unfälle passieren auch den Vorsichtigsten.

Ein wirklich durchgehendes Pferd hält man auch nicht mit einem Stück Metall im Maul. Das Zauberwort heißt: Vertrauen.

Christiane Schiele

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