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Serie: Lektion im Fokus, Teil 13

Galopp-Pirouette

Sie sind fester Bestandteil jeder Dressuraufgabe und genießen deshalb einen hohen Stellenwert in der Ausbildung von Reiter und Pferd: Lektionen. Doch Lektionen sind kein Selbstzweck, sondern vielmehr Prüfstein richtigen Reitens und damit wertvolle Werkzeuge zur Ausbildung und Gymnastizierung jedes Pferdes. Dabei hat jede Lektion ihren eigenen Schwerpunkt. Das PM-Forum nimmt an dieser Stelle immer eine Lektion in den Fokus.

Zeigen, wie eine schön gesetzte Galopppirouette geht: Benjamin Werndl und sein mittlerweile in die Rente verabschiedeter Daily Mirror. Foto: Stefan Lafrentz

Die Lektion

In der Pirouette beschreibt das Pferd eine kreisförmige Wendung um die Hinterhand. Pirouetten werden immer im versammelten Galopp geritten und sind ab der Klasse S Bestandteil jeder Dressurprüfung. Dabei werden ganze Pirouetten mit sechs bis acht Galoppsprüngen geritten, halbe Pirouetten mit drei bis vier Galoppsprüngen.

Sinn und Zweck

In der Galopp-Pirouette nimmt das Pferd in besonders hohem Maße Last auf, die Hinterhand senkt sich durch die stärkere Hankenbeugung. Das Pferd ist in die Bewegungsrichtung gebogen, das innere Hinterbein bewegt sich auf möglichst kleinem Kreis. Damit überprüft die Galopp-Pirouette viele Merkmale des weit ausgebildeten Pferdes, fördert diese jedoch gleichermaßen.

So geht’s

Die Einleitung erfolgt im Schultervor, daraus wird die Vorhand um das innere Hinterbein geführt. Die Hinterhand wird auf einem möglichst kleinen Kreisbogen gehalten und dabei zum fleißigen Unterspringen angeregt. Dabei muss die innere Hand des Reiters in jedem Galoppsprung weich vorfühlen und das Unterspringen ermöglichen.

Mögliche Fehler und Korrektur

Der Verlust des klaren Galoppsprungs ist der häufigste Fehler in der Pirouette. Das Pferd ist nicht mehr sicher an den treibenden Hilfen, der Galopp ist eher verlangsamt als versammelt. Merkt der Reiter diesen Fehler, sollte er unverzüglich aus der Pirouette herausreiten. Um die Qualität des Galopps wiederherzustellen, eignen sich Tempounterschiede im Galopp und das Erarbeiten eines verkürzten, aber dynamischen Galoppsprungs, etwa durch das Zirkel-Verkleinern.

Extra-Tipp

Zu Trainingszwecken sind Arbeitspirouetten ein gutes Mittel. Diese zeichnen sich durch einen größeren Kreisbogen aus und haben keine vorgegebene Anzahl an Galoppsprüngen. Sie können so individuell an den Ausbildungsstand des Pferdes angepasst werden und fördern systematisch Kraftentwicklung und Tragfähigkeit. Auch gut geeignet: das Übungs-Quadrat. An den vier Ecken eines gedachten Vierecks wird jeweils aus einer Viertelpirouette heraus wieder geradeausgeritten.

Lina Otto

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