Vorheriger Artikel
Ausgabe 02/2022
10 Tipps für das Freispringen
Nächster Artikel
Ausgabe 02/2022
Training planvoll gestalten: Mit Leistungsdiagnostik zum Erfolg
Serie: Lektion im Fokus, Teil 6
Einfacher Galoppwechsel
Sie sind fester Bestandteil jeder Dressuraufgabe und genießen deshalb einen hohen Stellenwert in der Ausbildung von Reiter und Pferd: Lektionen. Doch Lektionen sind kein Selbstzweck, sondern vielmehr Prüfstein richtigen Reitens und damit wertvolle Werkzeuge zur Ausbildung und Gymnastizierung jeden Pferdes. Dabei hat jede Lektion ihren eigenen Schwerpunkt. Das PM-Forum nimmt an dieser Stelle immer eine Lektion in den Fokus.
Der einfache Galoppwechsel: Aus dem Außengalopp (1) erfolgt ein Übergang zum Mittelschritt (2), danach wird im Handgalopp weitergeritten.
Die Lektion
Beim einfachen Galoppwechsel wird der Galopp über eine kurze Schrittsequenz gewechselt, zum Beispiel vom Linksgalopp zum Rechtsgalopp. Die Anzahl der Schritte sollte zwischen drei und fünf liegen. Somit besteht der einfache Galoppwechsel aus zwei Übergängen, vom Galopp zum Schritt und vom Schritt zum Galopp.
Sinn und Zweck
Der einfache Galoppwechsel zählt zu den versammelnden Übungen. Besonders der Übergang vom Galopp zum Schritt ist sehr anspruchsvoll, denn er verlangt bereits einen gewissen Versammlungsgrad, da das innere Hinterbein hier vermehrt Last aufnimmt. Auch an den Reiter stellt die Übung erhöhte Anforderungen, denn die Hilfengebung ist recht komplex und erfordert eine gut abgestimmte Einwirkung.
So geht’s
Der Übergang vom Galopp zum Schritt soll geschmeidig und durchlässig erfolgen, das erneute Angaloppieren ebenfalls unmittelbar und in guter Bergauf-Tendenz. Vor beiden Übergängen wird das Pferd mit halben Paraden vorbereitet, wobei der Galopp immer sicher und aktiv im Durchsprung bleibt. Vorbereiten kann man den einfacher Wechsel durch das Reiten von Galoppvolten, Zirkel-Verkleinern und -Vergrößern und Übergängen im Galopp.
Mögliche Fehler und Korrektur
Das richtige Timing ist für das Gelingen des einfachen Galoppwechsels ganz entscheidend. Nur wenn der Übergang zum Schritt genau in dem Moment der Einbeinstütze erfolgt, kann das Pferd im Gleichgewicht bleiben und zum Schreiten kommen. Und ebenso kann das Angaloppieren nur bergauf gelingen, wenn der Reiter den Moment der Stützphase nutzt, aus der heraus der Galopp sofort taktmäßig entwickelt werden kann. Hierfür braucht es vor allen Dingen Gefühl, Erfahrung und zahlreiche Wiederholungen der Übung an immer neuen Stellen in der Bahn.
Tipp für die Praxis
Gerade in der Phase der Erarbeitung ist es wichtig, dass die Qualität des Schritts erhalten bleibt. Neigt das Pferd zum eiligen Schreiten oder erwartet das Angaloppieren nicht gelassen, ist es sinnvoll, die Schrittphase zu verlängern. Das Pferd wird so lange Schritt geritten, bis es gelassen und mit guter Dehnung zum Schreiten kommt. Es können auch niedrige Cavaletti oder Bodenricks genutzt werden, um dem Pferd zum rhythmischen Schreiten zu verhelfen.
Lina Otto
Vorheriger Artikel
Ausgabe 02/2022
10 Tipps für das Freispringen
Nächster Artikel
Ausgabe 02/2022
Training planvoll gestalten: Mit Leistungsdiagnostik zum Erfolg