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Serie: Lektion im Fokus, Teil 4

Rückwärtsrichten

Sie sind fester Bestandteil jeder Dressuraufgabe und genießen deshalb einen hohen Stellenwert in der Ausbildung von Reiter und Pferd: Lektionen. Doch Lektionen sind kein Selbstzweck, sondern vielmehr Prüfstein richtigen Reitens und damit wertvolle Werkzeuge zur Ausbildung und Gymnastizierung jeden Pferdes. Dabei hat jede Lektion ihren eigenen Schwerpunkt. Das PM-Forum nimmt an dieser Stelle immer eine Lektion in den Fokus.

Mit dem Rückwärtsrichten überprüft der Reiter die Durchlässigkeit des Pferdes. Foto: Stefan Lafrentz

Die Lektion

Beim Rückwärtsrichten bewegt sich das Pferd mit dem jeweils diagonalen Beinpaar gleichzeitig rückwärts. Da der Bewegungsablauf dem Trab ähnelt, wird beim Rückwärtsrichten von Tritten gesprochen. Rückwärtsrichten kommt in Dressurprüfungen von Klasse A bis S vor und wird immer auf gerader Linie und aus dem Halten geritten.

So geht’s

Aus dem geschlossenen Halten gibt der Reiter einen Impuls zur Vorwärtsbewegung durch eine beidseitige Gewichtshilfe und vorwärtstreibende Schenkelhilfe. Mit einer annehmenden oder aushaltenden Zügelhilfe fängt er die Vorwärtsbewegung ab und leitet sie ins Rückwärts um. Tritt das Pferd zurück, gibt die Hand sofort nach und die Schenkelhilfe unterstützt das Pferd. In der Grundausbildung wird das Rückwärtsrichten über eine bestimmte Strecke gefordert, meistens eine Pferdelänge. Das entspricht drei bis vier Tritten. In höheren Klassen muss eine bestimmte Anzahl an Tritten rückwärtsgerichtet werden. Folgt nach dem Rückwärtsrichten erneut ein Halten, ist der letzte Tritt nur ein halber, damit das Pferd wieder geschlossen steht.

Mögliche Fehler und Korrektur

Nur bei guter Abstimmung der treibenden und verhaltenden Hilfen kann das Rückwärtsrichten gelingen. Wirkt der Reiter vorherrschend mit dem Zügel ein, wird dem Pferd der klare Zweitakt der Bewegung erschwert. Die Hufe werden schleppend nach hinten gezogen, statt aktiv angehoben und diagonal zurückgesetzt. Oft „verkriecht“ sich das Pferd und versucht, der starren Anlehnung zu entkommen.

Tipp für die Praxis

Fällt dem Pferd das Rückwärtsrichten schwer, kann der Reiter durch entlastendes Sitzen den Ablauf erleichtern. Zusätzlich kann ein Ausbilder am Boden durch die Hand oder eine Gerte an der Brust behutsam unterstützen. Ebenso hilfreich ist die Vorbereitung durch Bodenarbeit, bei der das Pferd mit der Lektion vertraut gemacht wird.

Lina Otto

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