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Serie: Lektionen im Fokus, Teil 3

Viereck-Verkleinern-und-Vergrößern

Sie sind fester Bestandteil jeder Dressuraufgabe und genießen deshalb einen hohen Stellenwert in der Ausbildung von Reiter und Pferd: Lektionen. Doch Lektionen sind kein Selbstzweck, sondern vielmehr Prüfstein richtigen Reitens und damit wertvolle Werkzeuge zur Ausbildung und Gymnastizierung jeden Pferdes. Dabei hat jede Lektion ihren eigenen Schwerpunkt. Das PM-Forum nimmt an dieser Stelle immer eine Lektion in den Fokus.

Beim Schenkelweichen belastet der Reiter den inneren Gesäßknochen vermehrt ohne in der Hüfte einzuknicken. Foto: Stefan Lafrentz

Die Lektion

Viereck-Verkleinern-und-Vergrößern entspricht dem Schenkelweichen entlang einer gedachten Linie vom ersten Wechselpunkt der langen Seite bis zur Viertellinie und von dort wieder zurück zum zweiten Wechselpunkt der langen Seite. In Dressurprüfungen wird meist entweder das Verkleinern oder das Vergrößern des Vierecks im Mittelschritt oder im Arbeitstrab verlangt.

Sinn und Zweck

Das Schenkelweichen und damit auch das Viereck-Verkleinern-und- Vergrößern gehört zu den lösenden Übungen und überprüft die Akzeptanz der Schenkelhilfen. Gleichzeitig fördert es die Koordination der Hilfengebung des Reiters. Schenkelweichen ist die einzige Lektion, bei der das Pferd zwar gestellt, aber nicht gebogen ist.

So geht’s

Zum Viereck-Verkleinern stellt der Reiter das Pferd im Genick um und belastet den neuen inneren Gesäßknochen. Der innere Schenkel liegt vorwärts-seitwärtstreibend knapp hinter dem Gurt, der äußere Schenkel liegt verwahrend. Der äußere Zügel lässt verwahrend die Stellung zu und verhindert ein Ausweichen über die Schulter. Entlang einer gedachten Linie und parallel zum Hufschlag geht das Pferd vorwärts-seitwärts bis zur Viertellinie. Dort wird eine Pferdelänge geradeaus geritten, bevor dann mit entsprechend umgekehrter Hilfengebung zurück in Richtung Bande das Viereck vergrößert wird.

Mögliche Fehler und Korrektur

Beim Schenkelweichen und somit auch beim Viereck-Verkleinern-und- Vergrößern steht der Takt der gerittenen Gangart im Vordergrund. Besonders zu starke Abstellung im Hals und übertriebenes Seitwärtsreiten stören den Bewegungsfluss und bringen das Pferd aus dem Takt.

Tipp für die Praxis

Viereck-Verkleinern-und-Vergrößern ist eine komplexe Übung. Es macht durchaus Sinn, hier zunächst einzelne Teile isoliert zu üben. Erst wenn sowohl das Schenkelweichen entlang der Bande als auch das Verkleinern und das Vergrößern des Vierecks auf beiden Händen sicher gelingt, werden alle Teile der Lektion zum Ganzen zusammengesetzt. Dabei ist zu Beginn das Viereck vergrößern zurück zum Hufschlag oft leichter, da es die meisten Pferde ohnehin zur Bande zieht.

Lina Otto

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