„Pferdesteuer-Urteil“ vor dem Bundesverwaltungsgericht

Der Kampf gegen die Pferdesteuer tritt in die nächste Phase ein. Der Hessische Verwaltungsgerichtshof in Kassel hatte Ende 2014 festgestellt, dass die Satzung der nordhessischen Stadt Bad Sooden-Allendorf zur Einführung der Pferdesteuer nicht gegen geltendes Recht verstößt. Eine Revision wurde nicht zugelassen. Dagegen hat die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) nun eine „Nichtzulassungsbeschwerde“ beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig eingelegt.

Unterdessen treiben Reiter, Pferdebesitzer, Vereine und Betriebe ihren Widerstand gegen die Abgabe auf kommunaler Ebene energisch voran. Einen Erfolg konnten sie in der nordhessischen Kleinstadt Waldkappel erzielen. Dort sprach sich das Stadtparlament aufgrund der zahlreichen Gegenargumente gegen die Einführung der Abgabe aus. Thomas Ungruhe, Leiter der FN-Abteilung Breitensport, Vereine und Betriebe, motiviert: „Waldkappel zeigt, dass sich der Kampf lohnt. Wir dürfen deshalb nicht den Kopf in den Sand stecken und weitere Gerichtsentscheidungen abwarten, sondern müssen weiterhin alle Kräfte mobilisieren, um die Städte und Gemeinden von der Unsinnigkeit und Unwirtschaftlichkeit der Pferdesteuer zu überzeugen.“

Welchen wirtschaftlichen Wert die Pferdehaltung hat, ergab eine „Konsumausgaben-Studie“ am Beispiel der hessischen Stadt Baunatal. Die Ostphalia Hochschule für angewandte Wissenschaften in Braunschweig/Wolfsburg kam in der Untersuchung zu dem Ergebnis, dass durch das Pferd knapp 600.000 Euro in Baunatal umgesetzt werden. In diesem Betrag sind nicht nur die Kosten für die Pferdehaltung enthalten, sondern auch alle Ausgaben, die Reiter aus Nachbargemeinden tätigen, deren Pferde in Baunatal stehen (Tanken, Einkaufen, Gastronomie usw.). Wegen der zu befürchtenden wirtschaftlichen Konsequenzen hatten bereits die Industrie- und Handelskammern und der Bund der Steuerzahler die Kommunalpolitiker vor der Einführung der Pferdesteuer gewarnt.

Weitere Informationen zur Pferdesteuer: www.pferd-aktuell.de/Pferdesteuer


Hengste 2015: Sternstunde der Sieger

Seit 2005 ist die Gala „Hengste“ das züchterische Highlight jeder Equitana. Dieser Abend ist mehr als eine „normale“ Hengstschau. Hier kommen die besten Vererber aus ganz Deutschland zusammen. Die Zuschauer erleben Schaubilder mit mehreren Generationen, an der Hand und unter dem Sattel, nicht nur spektakulär, sondern pferdegerecht und mit dem Ziel, die natürlichen Qualitäten der Pferde herauszustreichen. Am Sonntag, 15. März, präsentieren wieder bedeutende und traditionsreiche Gestüte und Hengsthalter ihre Ausnahme-Vererber, Spitzen-Hengste, jungen Champions und Nachwuchs-Hoffnungen. Freuen darf man sich unter anderem auf den Dressurpferde-Weltmeister Sezuan v. Zack vom Gestüt Peterhof, die Vertreter der berühmten Florestan-Dynastie, Fidertanz (Station Böckmann) und sein Sohn Franziskus mit Ingrid Klimke im Sattel, die Ehrentusch-Nachkommen Estobar NRW, Escolar und Equitaris sowie den Trakehner Körsieger Sir Sansibar. Die Cracks des großen internationalen Springsports wie Embassy II (Hans-Dieter Dreher) oder Cornado NRW (Marcus Ehning) stehen ebenso im Rampenlicht.  

Er lässt die Herzen der Dressurfans höher schlagen: Weltmeister Sezuan, der von Dorothee Schneider ausgebildet wird, hier bei der Siegerehrung in Verden.

Aufgrund der großen Nachfrage in den Vorjahren empfiehlt sich eine frühzeitige Kartenreservierung. Tickets können online gebucht und direkt auf dem eigenen PC ausgedruckt werden. Der Eintritt kostet ab 19 Euro, ermäßigt 15 Euro.

Alle Informationen zu „Hengste“  und zur Online-Kartenbestellung gibt’s unter www.hengstschau.com.


PM-Schulpferdecup: Siegerlehrgänge in Warendorf

Nicht eine, gleich drei Siegermannschaften traten in diesem Jahr die Reise nach Warendorf an. Ein Wochenende lang durften die Gewinner des PM-Schulpferdecups 2013/2014, das Team des Reitvereins v. Bredow Keppeln aus Uedem, am DOKR-Bundesleistungszentrum trainieren und samt Ausbilderin Anja Klostermann vom Wissen verschiedener Topreiter und -ausbilder profitieren. Julia Krajewski nahm sich der Dressurausbildung an, Bettina Hoy nahm die Scheu vor ungewohnten Hindernissen und Reitmeister Martin Plewa vermittelte mit einer Lektion im Halsringreiten und -springen ganz neue Eindrücke. Über einen Kurzlehrgang auf dem Hof Schulze Niehues durften sich die Sieger des ersten Ü35-Cups freuen. Die Teams von der Reitschule Leineweber in Neumünster und von der Reitschule Dannenberg bestanden übrigens fast ausschließlich aus Herren, was angesichts der aktuellen Turniersportzahlen ebenso überrascht wie erfreut.

Gruppenbild mit Dame: Hausherr Ludger Schulze Niehues (li.) mit einem der Siegerteams des Ü35-Schulpferdecups, der Reitschule Dannenberg.

Bei der FN ist man schon gespannt auf die Fortsetzung der neuen Serie mit neuem Konzept, der man jedoch noch eine höhere Beteiligung sowohl an Veranstaltern, als auch Teilnehmern wünschte.

Weitere Informationen unter www.pferdaktuell.de/pm-schulpferde-cup.


Hindernisaufkleber: Clevere Idee findet zur Marktreife

Ideal für Training, Unterricht, Turnierparcours, Vorbereitungsplatz oder Freispringen: Der haltbare Aufkleber für Hindernisse zeigt dem Reiter, Parcourshelfer und Ausbilder auf den ersten Blick, welche Höhe angepeilt wird. Er ist wetter- und UV-beständig, klebt auf Holz und Metall und kostet 4,95 Euro. Die Firma HKM hat den Aufkleber gleich in ihr Sortiment aufgenommen. Bestellt werden kann er im Fachhandel über HKM oder unter www.hindernisaufkleber.de.


Werner Brücker verstorben

Einen Tag nach seinem 89. Geburtstag starb der ehemalige PM-Delegierte Werner Brücker. Als Enkel eines westfälischen Pferdezüchters war ihm die Liebe zum Pferd quasi in die Wiege gelegt. Allerdings blieb ihm während seiner Jugend und der Kriegsjahre dafür wenig Zeit. Erst nach seinem Architektur-Studium in Gießen fand er zum Pferdesport zurück. Beruflich spielte der Träger des Bundesverdienstkreuzes vor allem beim Wiederaufbau seiner Geburtsstadt Wesel eine Rolle, nach seinen Zeichnungen entstand auch die Reitanlage des RV Jagdfalke Brünen, dessen Vorsitz er 16 Jahre lange innehatte. 1975 wurde Brücker zum Vorsitzenden des neu zusammengestellten Kreisreiterverbandes Wesel gewählt und trieb die Integration der 37 Vereine beharrlich voran. In seinen 25 Jahren Amtszeit wurde der KV Wesel zu einem der aktivsten Kreisreiterverbände des Rheinlands. Besonders in Erinnerung bleiben wird vielen Reitern vor allem Brückers sonore Stimme, die mehr als 60 Jahre lang auf Turnieren zu hören war. Für seine Verdienste für den Pferdesport wurde Werner Brücker 1981 mit der Großen Medaille des Pferdesportverbandes Rheinland ausgezeichnet, 1995 erhielt er das Deutsche Reiterkreuz in Silber.

Werner Brücker

Aktion „Besser Reiten im Verein und Betrieb“ geht weiter

Nach dem großen Erfolg der Aktion „Besser Reiten im Verein und Betrieb“ im vergangenen Jahr haben auch 2015 wieder bis zu zehn Vereine/Betriebe die Möglichkeit, ein zweitägiges Seminar für sechs bis acht (Schulpferde-)Reiter unter der Leitung eines namhaften Ausbilders auszurichten.

Weitere Informationen sowie ein entsprechendes Bewerbungsformular finden sich im Internet: www.pferd-aktuell.de/besser-reiten.


U25 Springpokal geht in die nächste Runde

Der gelungenen Premiere im vergangenen Jahr folgt nun die zweite Auflage: „Deutschlands U25 Springpokal“, den Familie Müter, Elmgestüt Drei Eichen (Königslutter), und die Stiftung Deutscher Spitzenpferdesport finanziell ermöglichen, führt die Teilnehmer 2015 über vier renommierte Turniere zum Finale nach Aachen.

Die Initiative der beiden Bundestrainer Otto Becker und Heinrich-Hermann Engemann war ein voller Erfolg: Die Serie „Deutschlands U25 Springpokal der Stiftung Deutscher Spitzenpferdesport“ gibt erfolgreichen Springreiterinnen und –reitern in der Altersklasse bis 25 Jahre Gelegenheit, auf Topturnieren weitere Erfahrung im Spitzensport zu sammeln. Um eine Station erweitert, führt der Springpokal in diesem Jahr über die renommierten Turniere in Braunschweig (19.-22. März), München (14.-17. Mai), die Deutschen Meisterschaften in Balve (11.-14. Juni) und das Nationenpreisturnier in Mannheim (16.-19. Juli) zum Finale im Rahmen der Europameisterschaften in Aachen (20.-23. August). Im großen Stadion der Soers werden die jungen Leute im Rampenlicht stehen, denn ihre Prüfung findet am Sonntagmittag (23.8.) unmittelbar vor der Medaillenentscheidung der Springreiter statt. Geritten werden Prüfungen der Klasse S** und S***. Aachens Turnierchef Frank Kemperman freut sich auf die jungen Reiter: „Wir unterstützen den Reitsport-Nachwuchs in vielerlei Hinsicht, daher passt das Finale des U25-Springpokals perfekt nach Aachen.“

Dennis Nielsen, Bereiter des Gestüts Sprehe, gewann 2014 das erste Finale des U25 Springpokals.

Die Springsportserie wird von einigen Fördermaßnahmen begleitet. So stehen die Bundestrainer den Teilnehmern während der Turniere helfend zur Seite. Die Besten des Finales lädt Familie Müter zu einem Trainingslehrgang mit Heinrich-Hermann Engemann auf ihr Gestüt „Drei Eichen“ ein. Das Sahnehäubchen: Aus den Finalisten wird ein Nationenpreisteam zusammengestellt, das die deutschen Farben im Ausland vertreten wird. Heinrich-Hermann Engemann sagt: „Ich bin begeistert, dass es auch in diesem Jahr gelingen wird, die so wichtige U25-Gruppe zu fördern. Der Springpokal ist ein hervorragendes Instrument, den jungen Leuten den Übergang in den internationalen Spitzensport zu erleichtern. Dafür sind wir Familie Müter und der Stiftung Deutscher Spitzenpferdesport sehr dankbar.“

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