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U26-Online-Umfrage zum Engagement von Jugendlichen

Einfach mal fragen

Gemeinsame Aktionen, aktive Ansprache und attraktive Angebote – mit dieser Mischung lassen sich Jugendliche und junge Erwachsene für ein Engagement im Pferdesport gewinnen. Das hat eine Online-Umfrage ergeben, in der das HorseFuturePanel im Auftrag der FN U26-Pferdesportler um ihre Meinung gebeten hat.

Helfen auf dem Turnier, wie hier im Parcours, steht bei den Befragten hoch im Kurs. Foto: Frank Sorge

Nicht nur die Wirtschaft klagt über Nachwuchssorgen und Fachkräftemangel, auch Vereine und Verbände machen sich Gedanken darüber, wie sich ehrenamtlicher Nachwuchs gewinnen lässt. An mangelndem Interesse liegt es jedenfalls nicht, wie die Umfrage zeigt. Nur zehn Prozent der Umfrageteilnehmer geben an, sich nicht engagieren zu wollen. Grund ist vor allem Zeitmangel (76 Prozent). Dagegen engagieren sich bereits 64 Prozent der Probanden in ihrem Umfeld im Pferdesport, 26 Prozent äußern zumindest Interesse daran. In beiden Fällen ganz oben auf der Liste steht die Mithilfe beim Turnier. Bei den bereits Aktiven sind es 86 Prozent, bei denjenigen mit Interesse 72 Prozent, die sich gerne auf diese Weise einsetzen möchten. Im Vorstand engagiert sind laut Umfrage rund 18 Prozent, ebenso viele wie in den Jugendteams vor Ort. Anders sieht es bei denjenigen aus, die sich gerne engagieren würden. Sie können sich eher vorstellen, Mitglied im Jugendteam (30 Prozent) oder Jugendsprecher (18 Prozent) zu sein, als im Vorstand (14 Prozent) mitzuwirken.

Gemeinschaft zählt

Der Grund, warum sich viele der prinzipiell Interessierten nicht engagieren, klingt simpel: Sie wurden (bisher) nicht gefragt. Das hält offenbar mehr Jugendliche ab (61 Prozent) als fehlende Zeit (47 Prozent). Auch stört es, wenn keine anderen Jugendlichen mitmachen. 18 Prozent geben dies als Grund für ihr bisheriges Nicht-Engagement an. „Der Wunsch nach gemeinschaftlichem Erleben und gemeinsamen Unternehmungen ist groß“, sagt FN-Bundesjugendwartin Heidi van Thiel.

Trainerfortbildung gefragt

Engagement im Verein oder Verband bedeutet aber nicht nur Mitwirkung im Vorstand oder Jugendteam. Für die Zukunft des Pferdesports ebenso wichtig sind ausreichend Ausbilder und Turnierfachleute. Zu den bekanntesten Möglichkeiten, sich im Pferdesport fortzubilden, gehören die Qualifikation zum Richter, Parcourschef oder Trainer. Das größte Interesse zeigen die Befragen am Erwerb eines Trainerscheins (44,5 Prozent), wohingegen sich nur rund 19 Prozent eine Karriere als Parcourschef vorstellen können.

Umfassender Wunschzettel

Gezielt danach gefragt, wie wichtig bestimmte Inhalte und Projekte der FN-Jugendarbeit für sie sind, wählen die meisten das Thema Tierschutz (81 Prozent), gefolgt von der Förderung des Trainernachwuchses (60 Prozent) sowie Pferd und Umwelt (57 Prozent). Weniger wichtig sind den Probanden Themen wie Prävention sexualisierter Gewalt (40 Prozent), Reiten als Schulsport (35 Prozent) und die Organisation von Jugendfreizeiten (26 Prozent). „Das sind alles wichtige Themen für uns als Bundesjugendleitung. Aber es zeigt sich, dass bei den Befragten Themen vorne stehen, die direkt mit dem Pferd zu tun haben. Unter dem Stichwort Jugendförderung wünschen sich die meisten Trainingsmaßnahmen aller Art, nicht nur für die Kader, sondern auch für die unteren Leistungsklassen”, sagt Heidi van Thiel.

Uta Helkenberg

Sie haben mitgemacht

Besonders angesprochen von der Umfrage fühlten sich junge Erwachsene zwischen 19 und 26 Jahren. Sie machen insgesamt 59 Prozent der Probanden aus. 31 Prozent der insgesamt 1.917 Umfrageteilnehmer sind zwischen 15 und 18 Jahre alt, lediglich zehn Prozent sind jünger als 15 Jahre. Die meisten Probanden sind weiblich (95 Prozent). Fast alle Probanden sind aktive Reiter, Fahrer oder Voltigierer (93 Prozent) oder haben eine familiäre Verbindung zum Pferd (34,4 Prozent). Von den aktiven Pferdesportlern besitzen 73 Prozent ein eigenes Pferd, 24,4 Prozent haben eine Reitbeteiligung. Überdurchschnittlich hoch ist der Anteil aktiver Turnierteilnehmer (80 Prozent). Neben Dressur (82 Prozent) ist jedoch auch das Ausreiten besonders beliebt (70 Prozent).

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