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Olympische und Paralympische Spiele in Rio de Janeiro

Starke Leistung der deutschen Zucht

Wie der deutsche Pferdesport, so konnte auch die Pferdezucht auf ausgesprochen erfolgreiche Olympische und Paralympische Spiele in Rio de Janeiro zurückblicken. 30 Prozent der Pferde in den Disziplinen Dressur, Springen und Vielseitigkeit wurden bei hiesigen Züchtern geboren, im Parasport stellte die deutsche Zucht sogar 45 Prozent aller vierbeinigen Teilnehmer.

Erfolgreichstes deutsches Pferd der Olympischen Spiele war der baden-württembergische Wallach Sam mit Michael Jung: Einzel-Gold und Mannschafts-Silber.
Foto: S. Lafrentz

Wie bei den Olympischen Spielen in Hongkong (2008) und London (2012) stammten auch in Rio de Janeiro wieder rund 30 Prozent aller Pferde aus deutscher Zucht. Die größte Anzahl deutscher Vierbeiner war einmal mehr in der Dressur am Start: 26 von 69 genannten Pferden kamen hier zur Welt, die meisten davon Oldenburger (10) und Hannoveraner (8). Das entspricht rund 37 Prozent deutscher Pferde in der Dressur, also etwas weniger als vor vier Jahren in London. Damals hatten noch 22 von 54 genannten Dressurpferden ein deutsches Papier (41 Prozent).

Gestiegen ist dagegen der Anteil deutscher Springpferde. In Rio waren es 24 von 89 Pferden, 27 Prozent. Den Löwenanteil stellen dabei die Holsteiner (9), gefolgt von den Westfalen (6), Oldenburger Springpferden (5) und Hannoveranern (3). Tendenz steigend, heißt es auch in der Vielseitigkeit. Waren es 2008 in Hongkong gerade einmal vier Prozent deutsche Vielseitigkeitspferde, stieg ihr Anteil in London bereits auf 23 Prozent. In Rio sind es nun 20 von 75 Pferden, die einen deutschen Abstammungsnachweis besitzen: 26 Prozent. Dabei machen auch im Busch die Holsteiner (7) den Hauptanteil aus, gefolgt von Hannoveranern (4) und Westfalen (3). „Die Vielseitigkeit ist aus Sicht der Pferdezucht nach wie vor ein Wachstumsmarkt, vor allem die Nachfrage aus dem Ausland nach den vielseitig veranlagten deutschen Pferden wächst ständig“, sagt Dr. Teresa Dohms-Warnecke, stellvertretende Geschäftsführerin des FN-Bereiches Zucht.
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Dank der zahlreichen Vertreter im Springen und in der Vielseitigkeit führt der Verband der Züchter des Holsteiner Pferdes auch im innerdeutschen Vergleich vor den Hannoveranern. So tragen 16 der insgesamt 70 deutschen Pferde das Holsteiner „H“ (23 Prozent), 15 den Hannoveraner Brand (21 Prozent). Der Anteil der Oldenburger und der Westfalen liegt mit jeweils zwölf Pferden (17 Prozent) ebenfalls im zweistelligen Bereich. Mit fünf Pferden folgt der Oldenburger Springpferdeverband. Für die Arbeitsgemeinschaft der Süddeutschen Pferdezuchtverbände sind insgesamt sieben Pferde in Rio vertreten.

Von den 76 Pferden aus 29 Nationen bei den Paralympics wurden 34 Pferde bei deutschen Züchtern geboren, das ergibt ein Rekordergebnis von 45 Prozent. In der Paradressur stellen die Hannoveraner die größte Gruppe. Dank des nachgerückten Romeo Royal der deutschen Grade II-Reiterin Claudia Schmidt waren in Rio 16 Hannoveraner am Start. Sechs Pferde stellte der Oldenburger Zuchtverband, drei kamen aus Westfalen. Jeweils zwei Pferde stammten aus dem Rheinland und dem Zuchtgebiet Rheinland-Pfalz-Saar. Mit je einem Pferd waren der Trakehner und Holsteiner Zuchtverband vertreten, außerdem ein Baden-Württemberger, ein Bayer und ein Pferd aus Sachsen-Thüringen. Komplett mit deutschen Pferden beritten war die deutsche Mannschaft. Ebenfalls deutsche Pferde gesattelt hat das Trio aus Singapur, weitgehend deutsch beritten waren außerdem die Mannschaften aus Österreich und den USA. HB

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