PM-Mobil Trainer: FN besucht Ausbilder

„Der persönliche Austausch ist unschlagbar“

Ausbilder spielen eine Schlüsselrolle, wenn es darum geht, Kinder, Jugendliche und Erwachsene für das Training mit dem Pferd zu begeistern. Damit die Trainer diese Aufgabe auch in Zukunft meistern können, geht die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) mit dem Projekt „PM-Mobil Trainer“ neue Wege. Sie kommt direkt in die Vereine und Betriebe. Im Interview erklärt Eva Lempa-Röller, bei der FN zuständig für die Trainerausbildung, das Projekt und berichtet über Erfahrungen bei den ersten Besuchen.

PM-­Forum: Was ist das PM­-Mobil Trainer?

Eva Lempa­-Röller: Das PM-Mobil Trainer ist tatsächlich ein Mobil – ein kleiner Bus, mit dem FN-Experten in die Vereine und Betriebe reisen, um sich direkt vor Ort mit den Trainern auszutauschen. Mit dem Projekt unterstützt die FN die Ausbilder an der Basis, die Herausforderung der Trainertätigkeit auch in Zukunft zu meistern. Wie wichtig das ist, zeigt sich auch durch unsere Förderer, dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und die Persönlichen Mitglieder.

PM-­Forum: Wie läuft so ein Besuch denn ab?

Lempa­-Röller: Der Besuch besteht aus zwei Teilen. Im ersten praktischen Teil geht es darum, gemeinsam ein oder mehrere Trainingseinheiten mit den Trainern und ihren Pferdesportlern zu gestalten. Dazu kann der Trainer im Vorfeld Beratungsschwerpunkte benennen, die in seiner Trainingseinheit besonders berücksichtigt werden sollen. Im zweiten Teil geht es um aktuelle Themen im Bereich der Trainerausbildung und der Weiterqualifizierung. Dazu gibt es zahlreiche Lehrmaterialien sowie Informationen zu digitalen Lehrangeboten. Der Vertreter des zuständigen Landespferdesportverbandes, der uns begleitet, informiert über regionalspezifische Themen.

PM­-Forum: Sie haben bereits erste Vereine und Betriebe besucht. Wie sind die Erfahrungen?

Lempa-­Röller: Wir waren bisher in zwei Vereinen, wobei die Resonanz durchweg positiv ist. Diese Besuche finden absolut auf Augenhöhe zwischen den Trainern vor Ort und unseren FN-Experten statt. Das heißt, es ist ein echter Austausch, bei dem
wir als Berater auch sehr viel mitnehmen. Vor allem zeigen uns diese ersten Besuche, wie sinnvoll auch in Zeiten so vieler Informationsmöglichkeiten die persönliche Eins-zu-EinsKommunikation ist.

PM-­Forum: Was haben die Ausbilder von diesen Treffen mitgenommen?

Lempa­-Röller: Zum einen ist ein persönlicher Kontakt zum Verband entstanden und die Namen haben Gesichter. Zum anderen hatte der Praxisteil einen Mentoring-Charakter. Die Ausbilder erhielten Feedback von unseren FN-Experten und gleichzeitig berieten sie sich über den weiteren Ausbildungsweg ihrer Schüler. Es waren ja nicht nur die Trainer des Vereins in der Bahn, es waren auch Ausbilder aus befreundeten und benachbarten Vereinen und Betrieben eingeladen. Die Trainer haben erkannt, dass der Austausch mit Kollegen hilfreich ist und vor allem ganz nah liegt. Und das ist etwas, was wir mit diesem Projekt auch erreichen wollen: Dass sich die Ausbilder lokal vernetzen und unterstützen – über Vereins- und Betriebsgrenzen hinweg.

PM­-Forum: Wie bekomme ich als Verein oder Betrieb denn einen dieser Termine? Und was kostet das?

Lempa-­Röller: Der Besuch ist kostenlos, dank unserer Förderer. Aktuell ist das Projekt allerdings sowohl zeitlich als auch finanziell begrenzt. Wer Interesse an einem Besuch hat, sollte sich möglichst schnell bei mir melden.

Das Interview führte Adelheid Borchardt.