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Leitfaden für Turniereinsteiger

Aufs Turnier – so geht’s los

Sie reiten seit Ewigkeiten und sind „Profi“ in Sachen Turnierstart? Dann ist der folgende Artikel eher nichts für Sie. Alle diejenigen jedoch, die erst am Anfang einer sportlichen Karriere stehen, finden hier eine kurze Anleitung auf dem Weg in den Turniersport.

Siegerehrung; Foto: Schmoll

Wettbewerbe

Sie haben zahlreiche Reitstunden hinter sich und freuen sich regelmäßig über die kleineren und größeren Fortschritte, die Sie mit Ihrem Pferd machen? Dann hegen Sie vielleicht auch den Wunsch, sich diese einmal auf einem Reitturnier bestätigen zu lassen? Um erste Erfahrungen vor Publikum zu sammeln, bieten sich breitensportliche Wettbewerbe auf Vereinsebene besonders gut an. Sie sind meist Standardsituationen aus dem Alltag nachempfunden und geben Rückmeldung darüber, wie gut man im alltäglichen Umgang mit dem Pferd ausgebildet ist. Ebenfalls in die Kategorie „Wettbewerbe“ fallen Einsteiger-Wettbewerbe wie zum Beispiel der einfache Reiterwettbewerb, der Dressur- oder Springreiterwettbewerb. Sie werden oft im Rahmen spezieller „Reitertage“ angeboten oder sind Bestandteil größerer Turniere. Die Regeln sind meist überschaubar, den Rahmen dafür gibt die sogenannte Wettbewerbs-Ordnung (WBO) vor.

 

LPO

Wer die ersten Erfolge in Wettbewerben gesammelt hat, möchte meist auch einen Schritt weitergehen. Die unterste Stufe im Pferdeleistungssport beginnt mit der Klasse E (Eingangsstufe) und setzt sich über die Klassen A (Anfangsstufe), L (Leicht), M (Mittel) bis S (Schwer) fort. Ab sofort wird von Prüfungen oder genauer von Leistungsprüfungen gesprochen. Alle Regeln dazu finden sich in der Leistungs-Prüfungs-Ordnung (LPO), die man als Ringbuch unter www.fn-verlag.de bestellen oder als App aufs Smartphone herunterladen kann.

 

Verein

Anders als bei den meisten Wettbewerben, muss man vor der Teilnahme an einer Leisstungsprüfung bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Dazu gehört die Mitgliedschaft in einem angeschlossenen Reitverein. Diese hat zudem den Vorteil, dass man hier meist auf erfahrene Ausbilder und Turnierreiter trifft, die einem auf dem Weg in den Sport wichtige Tipps und Hinweise geben können.

 

Schnupperlizenz

Um an Prüfungen teilnehmen zu dürfen, benötigt der Reiter außerdem eine Lizenz. Die sogenannte Schnupperlizenz berechtigt zum Start in Klasse E und kann kostenlos bei der FN bestellt werden. Wer eine Schnupperlizenz besitzt, darf auch weiterhin an breitensportlichen Wettbewerben (nach WBO) teilnehmen. Wer höher hinaus will, muss dafür eine kostenpflichtige Jahresturnierlizenz beantragen. Die entsprechenden Antragsformulare sind im Internet unter www.pferd-aktuell.de/turniersport unter der Rubrik Jahresturnierlizenzen zu finden.

 

Abzeichen

Das Ausbildungssystem der FN bietet über den gesamten Ausbildungsprozess hinweg zehn verschiedene Reitabzeichen an. In kleinen Schritten, die zum jeweils nächsten Abzeichen führen, finden Reiter aller Altersklassen hier eine angemessene Herausforderung. Für Reitanfänger besonders geeignet sind die Reitabzeichen 10 bis 6. Um später auf einem Turnier nicht nur in Klasse E, sondern auch in Klasse A starten zu können, benötigt man mindestens das Reitabzeichen 5.

„Aufs Turnier – so geht’s los“ heißt auch eine neue Filmreihe, die ReitTV für die FN erstellt hat und die ab 1. Mai unter www.pferd-aktuell.de/turniersport zu sehen sein wird. In sechs Folgen wird der Einstieg in den Turniersport erläutert: vom Turniersystem über die Voraussetzungen, die Reiter und Pferd erfüllen müssen, über die Suche nach dem passenden Turnier und das Nennen, bis hin zu Tipps für den Turnierstart selbst.

Leistungsklasse

Damit es im Turniersport so gerecht wie möglich zugeht, werden die Reiter entsprechend ihrer Erfolge in bestimmte Leistungsklassen eingeteilt. Damit soll gewährleistet werden, dass ein Neuling in der Klasse A nicht gegen erfahrene Reiter mit langjähriger Erfahrung starten muss. Insgesamt werden die Reiter in sieben Leistungsklassen (Lk) eingeteilt. Wer nicht mindestens ein Reitabzeichen 5 besitzt, erhält zunächst die Leistungsklasse null (Lk0).

Wer die Abzeichenprüfung erfolgreich absolviert hat, kann bei der FN eine Jahresturnierlizenz für die Leistungsklasse 6 beantragen. Dazu muss der Antrag auf „Erstausstellung einer FN-Jahresturnierlizenz“ vom Verein abgestempelt und gemeinsam mit einer Kopie des Reitabzeichens zur FN nach Warendorf geschickt werden. Mit bestandenem Reitabzeichen RA4 (früher Bronzenes Reitabzeichen), rückt man in die Leistungsklasse 5 vor. Weiter nach oben geht es dann über das Ablegen weiterer Reitabzeichen bzw. über Turniererfolge.

 

Pferd

Eine entscheidende Rolle spielt natürlich auch das Pferd. Um an LPO-Turnieren teilzunehmen, muss auch das Pferd bei der FN registriert sein. Dazu wird der Original-Pferdepass mit dem entsprechenden „Formular für Turnierpferdeeintragung“ eingereicht. Zudem benötigt das Pferd eine aktive Kennzeichnung. Dies kann ein bereits vorhandener Nummernbrand oder Mikrochip sein. Um auf einem Turnier starten zu dürfen, muss das Pferd darüber hinaus die Impfauflagen der LPO erfüllen, dazu zählt insbesondere die Impfung gegen Influenzavirusinfektionen im Abstand von sechs Monaten nach einer Grund-immunisierung.

 

Turniersuche

Wenn nun endlich alle Voraussetzungen erfüllt sind, geht es in die heiße Phase: die Turniersuche. Jede Landesverbandszeitschrift, das jeweilige Fachmagazin für Pferdezucht und Pferdesport im Verbandsbereich, listet auf bestimmten Seiten alle Turniere der kommenden Wochen auf. Bei der Auswahl des Turniers gilt es darauf zu achten, ob man eine Teilnahmeberechtigung hat, insbesondere was die räumliche Eingrenzung, die zugelassene Leistungsklasse sowie das Alter von Pferd und Reiter betrifft. Wer Fehler vermeiden möchte, sollte sich zu Beginn seiner Turnierkarriere unbedingt von seinem Reitlehrer oder einem erfahrenen Turnierreiter beraten lassen.

 

NeOn

Die Anmeldung zu einem LPO-Turnier erfolgt ausschließlich online über die Internetplattform www.fn-neon.de. Bevor man mit den Turniernennungen loslegen kann, muss man sich bei der FN dafür registrieren lassen. Das Anmeldeformular findet sich auf der Internetseite www.fn-neon.de unter der Registerkarte „Neu registrieren“. Wer noch keine Personennummer hat, gibt seine Daten in das Anmeldeformular ein, druckt dieses aus und schickt es unterschrieben an die FN. Kurze Zeit später erhält man dann ein Passwort und kann sich sofort anmelden. Nach dem Einloggen kann man über die Turniersuche das ausgewählte Turnier suchen, die entsprechende Prüfung und das passende Pferd aus seiner Pferdeliste dazu auswählen und die Nennung abschicken. Die Nenngebühr wird dabei direkt von dem Konto abgebucht, das bei der Registrierung angegeben wurde.

 

Melden und Starten

Etwa eine Woche vor dem Turnier findet man bei fn-neon.de unter „Teilnehmerinformationen“ die Zeiteinteilung mit der genauen Uhrzeit der Prüfung, den Startbuchstaben, die eingeteilten Richter und die Telefonnummer der Meldestelle. Wenn nicht anders erwähnt, muss man bis 60 Minuten vor Prüfungsbeginn die Teilnahme noch einmal bestätigen („Startmeldung“). Dies kann telefonisch oder persönlich bei der Meldestelle erfolgen. Auf Basis der Startmeldungen erstellt die Meldestelle eine Starterliste, die meistens an der Meldestelle aushängt und oft auch auf der Vereinshomepage oder unter www.fn-erfolgsdaten.de eingestellt ist. Aus ihr erfährt man, als wievielter Starter man ins Viereck oder in den Parcours darf. Über die Startertafel am Vorbereitungsplatz kann man den Fortgang der Prüfung verfolgen und das Abreiten genau planen. Vor dem Einreiten noch einmal tief durchatmen und dann… Viel Glück!

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