Vorheriger Artikel

Ausgabe 08/2016
Young PM: Deutsche Jugendmeister­schaften 2016

Nächster Artikel

Ausgabe 08/2016
Young PM Buch-Tipp

Sicherheit

Das Pferd richtig und sicher anbinden

Wer sein Pferd sicher anbinden möchte, sollte wissen, wie man einen korrekten Anbindeknoten knüpft. Erschreckt sich das Fluchttier Pferd, muss sich der Knoten blitzschnell lösen lassen, damit das Pferd nicht in Panik gerät und sich rasch wieder beruhigt.

Dieses Pony steht gelassen am Putzplatz und ist sicher angebunden. Fotos: Stroscher

Dieser Sicherheitsknoten lässt sich schnell mit einer Hand lösen.

Wenn ältere Pferde, die die Stall-Routine beim Putzen sowie die Vorbereitung zum Training schon gut kennen, ganz lässig am Anbindeplatz stehen, vergisst man schnell, dass dieses Festgebundensein für das Fluchttier Pferd gar nicht so selbstverständlich ist. Wenn es sich erschreckt, gibt sein Instinkt ihm das Signal zur Flucht. Wenn der Vierbeiner nicht flüchten kann, weil er angebunden ist, könnte der „zweite Schreck“ deswegen sogar noch größer sein. Gerät das Pferd dann in Panik, muss sich der Anbindeknoten rasch lösen lassen – auch wenn viel Zug auf ihm lastet. Halfter und Stricke sind meist so konstruiert, dass sie nicht reißen und nachgeben. Haken zwischen Halfter und Strick, die sich bei Druck nicht öffnen lassen, sind deswegen nicht empfehlenswert. Achtet bei Stricken darauf, dass sie einen sogenannten Panikhaken haben, der sich durch einen Schieber auch bei starkem Zug leicht öffnen lässt. Denn in Gefahrensituation ist es sicherer, lieber die Anbindevorrichtung zu lösen und das Pferd am Strick zu halten. So spürt das Pferd, dass es notfalls ein Paar Schritte ausweichen kann, um den nötigen Sicherheitsab-stand zwischen sich und der vermeintlichen Gefahr zu wahren. Und das reicht dann meistens schon aus, dass das Pferd sich wieder sicherer fühlt.

Anbindeknoten

Damit ihr euer Pferd sicher und stabil anbinden könnt, gibt es einen Sicherheitsknoten. Er darf sich nicht vom Pferd öffnen lassen und sich nicht festziehen, wenn es den Strick einmal straff spannt. Der Reiter sollte diesen Knoten notfalls blitzschnell mit einer Hand wieder öffnen können. Wie der Knoten geknüpft wird, entnehmt ihr unserer Abbildung. Je nach Länge des Stricks werden dabei diverse „Luftmaschen gehäkelt“.

Anbindeplatz

Wie sollte der Anbindeplatz am besten beschaffen sein? Da Pferde fast rundherum sehen können, stehen sie nicht so gerne vor einer Wand. Sie gewöhnen sich zwar daran, fühlen sich aber an einem stabilen verankerten Anbindebalken auf Brusthöhe wohler. Denn hier können sie einfach besser sehen, was rundherum passiert. Befestigt den Strick auf Kopf- bis Brusthöhe. Ist der Strick zu tief befestigt, könnte sich das Pferd mit den Vorderbeinen darin verfangen. Das passiert ebenso bei einem zu langen Strick. In der Stallgasse ist es auch üblich, Pferde sowohl von rechts als auch von links mit einem Strick anzubinden. Hierbei wird allerdings die Bewegung des Kopfes sehr eingeschränkt. Deswegen ist diese Form für junge Pferde erst mal gewöhnungsbedürftig.

 

Wie lang soll der Anbindestrick sein?

Er soll das Pferd auf seinem Platz halten, ihm aber gleichzeitig auch die Möglichkeit geben, die Sicherheit seiner Sinneswahrnehmung (Rundumblick) zu bieten. Es hängt immer vom einzelnen Pferd ab, wie lang oder kurz es richtig angebunden ist.  Ein eher kurzer Anbindestrick wird bestimmt von einem sehr gelassenen und erfahrenen Pferd geduldet, während ein eher unruhiges und nervöses Pferd sich dadurch bedrängt fühlen könnte. Als Mittelmaß für die Anbindelänge gelten etwa 60 bis 80 Zentimeter. Ein Pferd sollte niemals mit den Zügeln angebunden werden.

Am Anbindeplatz solltet ihr immer daran denken, dass das Pferd trotz des Angebundenseins einen recht großen Bewegungsradius hat. In diesem Bereich sollte es keine hervorstehenden scharfen Kanten geben, keine beweglichen Teile, und es darf nichts herunterfallen können. Achtet auch darauf, was auf dem Boden steht. Putzkästen, Putzzeug oder gar Geräte für den den Stalldienst wie Mistgabeln sollten auf keinen Fall in Reichweite des Pferdekopfes oder der Pferdehufe herumstehen oder herumliegen. Pferde sollten niemals an beweglichen Teilen angebunden werden, wie zum Beispiel einem Fensterladen oder einer Stalltür. Wenn es durch Zug am Strick Fensterladen oder Tür in Bewegung setzt, kann es sich möglicherweise erschrecken.

Tina Pantel

Der Panikhaken lässt sich schnell mit Hilfe des Schiebers öffnen. Abbildungen mit freundlicher Genehmigung des FNverlags aus: „Meine ersten Reitabzeichen (10-6)“

So knüpft man einen Anbindeknoten korrekt.

Vorheriger Artikel

Ausgabe 08/2016
Young PM: Deutsche Jugendmeister­schaften 2016

Nächster Artikel

Ausgabe 08/2016
Young PM Buch-Tipp