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Kommunikation

Guter Ton statt lauter Worte 

Krawall im Stall, die Luft knistert, finstere Mienen – wenn sich Stallbetreiber und Pferdebesitzer nicht gut verstehen, droht Ärger. Dabei gibt es Regeln und Ideen für eine respektvolle Kommunikation. Die Coaches Ulla Ramge und Rebekka Harms geben Richtlinien für ein besseres Miteinander. 

Im Reitstall kommt es nicht selten zu Konflikten zwischen Pferdebesitzer und Stallbetreiber. Fotos (2): Stefan Lafrentz

Manchmal ärgern sich Menschen übereinander. Weil sie sich gegenseitig nicht verstehen und aneinander vorbeireden. Das klassische Sender-Empfänger- Problem. Im schlimmsten Fall endet es in Schreierei oder im Schweigen. Beides ist blöd. Leider gibt es sich ärgernde Menschen nicht selten in Pferdeställen. Klassische Konfliktparteien sind Stallbetreiber und Einsteller beziehungsweise Pferdebesitzer. Mal ehrlich: Wer hat noch nie von einem dicken Streit im Stall gehört? Wer hat sich selbst schon geärgert, in welcher Rolle auch immer? „Ändern statt Ärgern“, ist die Devise, die Ulla Ramge aus Warendorf ausruft, wenn es um Konfliktmanagement im Pferdestall geht. Ulla Ramge war 20 Jahre leitende Bundestrainerin im Voltigiersport und arbeitet seit 2012 unter anderem als Systemischer Business- Coach. Konfliktbearbeitung ist Ulla Ramges tägliches Brot. „Gute Kommunikation ist lösungsorientiert“, sagt sie und gab kürzlich auch für die Persönlichen Mitglieder ein PM-Online- Seminar: „Der Ton macht die Musik. Richtig kommunizieren im Stall und auf dem Turnier.“ Hört man sich um, erzählen Stallbetreiber als auch Pferdebesitzer von Erlebnissen und Erfahrungen miteinander. Jeder hat seinen Blickwinkel und hört man sich beide an, kann man oft beide Seiten verstehen: Pferdebesitzer mussten in den letzten Jahren immer mehr für ihr Hobby zahlen – weil vom Futter bis zum Strompreis alles teurer wurde. Viele Pferdebesitzer verzichten auf vieles, zugunsten ihres Pferdes. Die Zeit im Stall ist Hobby und Entspannung, Sport und Geselligkeit – auf Ärger hat eigentlich keiner Lust. Jeder Pferdebesitzer möchte das in seinen Augen Beste für seinen Schützling. Pferdebesitzer sind in Erwartung einer Dienstleistung. Auf der anderen Seite: Die Stallbetreiber investieren Zeit und Geld, der Pensionspferdebetrieb ist ihr Lebensunterhalt und Beruf – sie sind ständige Ansprechpartner der Pferdebesitzer und fühlen sich oft zu Unrecht angegriffen oder kritisiert. Um an einen gemeinsamen Tisch zu kommen, hilft es, wenn beide Parteien sachlich bleiben und Verständnis füreinander aufbringen – und zu wissen, wie gute Kommunikation funktioniert.

Die Expertinnen in Sachen Miteinander

Ulla Ramge (Foto) aus Warendorf, Pharmazeutin, Kommunikationstrainerin im Gesundheitswesen, seit 2012 Systemischer Business-Coach (CCC), seit 2016 Team- und Konfliktcoach (CCC). 20 Jahre Bundestrainerin im Voltigiersport. Sie hält Führungskräfte- Coaching und Seminare für Teamentwicklung. ullaramge.de

Rebekka Harms aus Pulheim/NRW, ist Diplom-Sportwissenschaftlerin, Systemischer Coach | INeKO Institut Uni Köln, Bewusstseinstrainerin (Reset Center), EMDR-Coach (Freymut Academy) und Trainerin CBasissport Reiten. Sie bietet speziell Coaching für Pferdebetriebe an. harms-pferdeprofis.de

Foto: Monika Kaup/ FN-Archiv

Warum entstehen Konflikte?

Typische Konflikte im Stall ergeben sich zum Beispiel, weil es unterschiedliche Erwartungen gibt, weil Erwartungen an der Realität scheitern, weil der Wissensstand bei beiden Parteien nicht übereinstimmt. Unterschiedliche Ansichten von Pferdehaltung, Reitstilen und Fütterung sind klassische Reibungspunkte. Werte werden unterschiedlich eingeschätzt: der Wert des Aufwandes für den Stallbetreiber, mal eben eine Decke zu wechseln oder umgekehrt der Wert des Pferdes als Herzensangelegenheit für den Besitzer. Oft schaukelt sich ein anfangs kleiner Ärger hoch, weil die Gruppendynamik das ihre tut. Manchmal steht auch nur ein Missverständnis im Raum und schon läuft die Kommunikation schief.

„Gute Kommunikation ist lösungsorientiert: Ändern statt Ärgern – durch gute Gespräche.“

Ulla Ramge

Belehren oder Wünschen

„Es gibt drei Wege zur Eskalation“, sagt Ulla Ramge und beschreibt das am Beispiel der oft kritisierten Heu-Menge: „Typische Sätze lauten oft so – ‚Mein Pferd braucht mehr Heu‘ – ‚Mein Pferd bekommt zu wenig Heu“ oder ‚Mein Pferd muss mehr Heu bekommen‘“. Für die Kommunikationstrainerin sind die Sätze ein Befehlen, ein Bewerten oder ein Belehren. Das sind die drei Wege zur Eskalation. „Das ist von vorneherein keine Kommunikation auf Augenhöhe“, sagt Ulla Ramge, „die verärgerte Reaktion ist vorprogrammiert, unabhängig von der inhaltlichen möglichen Richtigkeit und unabhängig, ob es richtig oder falsch im Einzelfall ist. Mit einer solchen Ansprache fühlt sich das Gegenüber angegriffen und geht auf Abwehrhaltung.“ Besser ginge es mit der „WaWiWu- Technik“ – Wahrnehmung, Wirkung, Wunsch. Ulla Ramge übersetzt: „Der Pferdebesitzer erzählt von seiner Wahrnehmung: ‚Gestern und vorgestern war das Heu um 17 Uhr aufgefressen‘. Dann geht er auf die Wirkung von zu wenig Heu ein: ‚Mein Pferd hat in den letzten Wochen abgenommen und der Tierarzt rät zu soundsoviel Kilogramm Heu pro Tag ‘.“ Also Fakten beschreiben und dann die Wirkung als Ich-Botschaft aussprechen: „‚Ich mache mir Sorgen um die Gesundheit meines Pferdes.‘ Danach den Wunsch aussprechen: ‚Ich wünsche mir, dass mein Pferd bis auf Weiteres soundsoviel Kilogramm pro Tag an Heu bekommt‘“. Ein kluger Nachsatz unterstreicht das gemeinsame Interesse: „Wie bekommen wir das hin?“ Dann, so findet Ulla Ramge, hat der Stallbetreiber eine faire Chance zu reagieren und eine Lösung zu suchen. Fair wäre zum Beispiel: mehr Heu, mehr Geld. Der Ramgesche Rat für das Vorhaben „Ändern statt Ärgern“ beinhaltet auch, beide Perspektiven zu betrachten, die Situation des Pferdebesitzers und des Stallbetreibers

Missverständnis vorprogrammiert

Es gibt kein größeres Potential für Missverständnisse als die Gruppenchats der Nachrichtendienste auf dem Smart-Phone. Das ist die Erfahrung von Ulla Ramge: „Weil die Informationen unvollständig übertragen werden – zur Kommunikation gehört die Körpersprache wie Haltung, Mimik und Gestik – die sind wichtiger als Worte.“ Bei komplexeren Problemen ist also das persönliche Gespräch in Anwesenheit immer die bessere Idee.

Abwehr vorprogrammiert: Bringt die eine Partei zu einem Konfliktgespräch Unterstützung mit, kann sich der Gegenüber schnell in die Enge getrieben fühlen.

„Es gibt kein größeres Potenzial für Missverständnisse als WhatsApp.“

Ulla Ramge

Die innere Einstellung

Die Körpersprache wird durch das Unterbewusstsein gesteuert, welches sehr präzise arbeitet. „Deshalb habe ich im FN-Webinar mit den Teilnehmern immer zuerst die innere Einstellung bearbeitet: Es nützt nichts, sich etwas einzureden oder vorzunehmen, ohne die innere Einstellung zu überprüfen.“ Ulla Ramges Technik heißt: „Die innere Haltung der freundlichen Stärke“: Die hat folgenden Ausgangspunkt: „Ich bin okay, Du bist okay.“ – am besten sagt man sich das selbst, bevor man in die Kommunikation mit dem gegenüber geht. „Ich bin okay“ heißt in dem Fall so viel wie „Ich habe Erfahrung mit Pferden, ich habe ein begründetes Anliegen. „Du bist Okay“ bedeutet, dass ich die positive Absicht und das Gute in meinem Gegenüber sehe. „Das gibt eine gute Basis auch für unterschiedliche Menschen, die jeweils anders ticken. Diese Haltung ermöglicht, auf Augenhöhe zu kommunizieren“, sagt die Kommunikationsexpertin. „So stellt sich der Pferdebesitzer nicht über den Stallbetreiber und belehrt und bewertet. Aber der Pferdebesitzer ist auch nicht der, der sich klein macht.“ Wer diese innere Haltung wirklich einnimmt, spiegelt das auch klar mit seiner Körpersprache inklusive Körperhaltung, Mimik, Blickkontakt und Stimme.

 

Die Falle mit den Reiz-Worten

Wörter schaffen Assoziationen – es gibt Reizworte wie „Müssen“, „Nicht dürfen“, „Geht nicht“, „Gibt´s nicht“, „Haben wir nicht“. Oder das Wort „Problem“. Negativ gesetzte Worte sind überflüssig.

Don´t: „Das Problem ist…“

Do: „Die Situation ist Folgende…“ – plus Beschreibung der Situation.

Ulla Ramge fasst zusammen: „Wörter schaffen Zustände. Die Frage ist: In welchen Zustand möchte ich mein Gegenüber versetzen? In den Problemmodus? Oder doch lieber in den Lösungs-Modus?“

Es ist selbstverständlich, dass man nach dem Reiten die Hinterlassenschaften seines Pferdes beseitigt und den Platz für nachfolgende Reiter ordentlich hinterlässt. Foto: Stefan Lafrentz

Volle Karre, leere Karre

Ulla Ramge möchte in der Kommunikation das Positive statt der Negativnachrichten platzieren. Sie nennt ein Beispiel, das wohl viele kennen: „Wenn ich eine übervolle Mistkarre neben dem Reitplatz fotografiere und dazu in den Smartphone- Nachrichtendienst der Stall-Gruppe schreibe: ‚Habt Ihr es denn immer noch nicht kapiert, was für eine Frechheit, unmöglich‘ – reagiert der Empfänger mit Abwehr, löscht die Nachricht eher, als dass es zur Einsicht kommt.“ Viel besser wäre es, eine leere Mistkarre zu fotografieren und zu sagen: ‚Es ist toll, dass viele von Euch fleißig helfen, rechtzeitig die Schubkarre am Reitplatz auszuleeren‘. 

 

Das ist eine Methode des „Neurolinguistischen Programmierens“ (NLP), ein spezielles Motivations- und Kommunikationsmodell. Lieber ein gutes Beispiel zeigen und betonen, dass es viele schon so machen. Idealerweise fällt die Reaktion so aus: Was viele machen, mache ich gerne auch. Ulla Ramge setzt noch dazu: „Wichtig für den Absender ist, selbst Vorbild zu sein. Das stärkt die Glaubwürdigkeit. Je öfter ich selbst fege oder Mistkarren ausleere, desto eher bin ich auch Beispiel für andere. Allerdings bitte nicht mit dem Gedanken und Gesichtsausdruck: ‚Immer bin ich die Einzige …‘.“

 

Immer gut: Informationsfluss

Konflikte schwelen nicht nur wegen negativer Botschaften. Auch mangelnde Information bringt Ärger. Ulla Ramge rät: „Es ist gut, alle auf demselben Informationsstand zu halten.“ Möglichkeiten sind Aushänge oder E-Mails mit der Stallordnung. Der persönliche Informationskanal ist allerdings der Beste. „Regelmäßige Stalltreffen sind eine tolle Sache. Stallbetreiber sollten die Zeit von vorneherein auf 20 oder 30 Minuten festlegen und eine konkrete Agenda vorbereiten. Wer von den Pferdebesitzern in dem Rahmen nichts dazu sagt, muss ‚für ewig schweigen‘!“ Solche Runden sind nichts für persönliche Anliegen. „Themen, die ‚mein Pferd und mich‘ betreffen, sollten im Vier-Augen- Gespräch erfolgen – Stallbetreiber und Pferdebesitzer. Keinesfalls sollte eine Seite noch die ganze Familie mitnehmen, das drängt den Einzelnen der anderen Partei in die Enge und erstickt jede positive Kommunikation im Keim, weil es dann nur noch um Abwehr geht“, sagt Ulla Ramge.

 

Besser nicht: Komplexe Probleme sollten nicht über geschriebene Nachrichten per Smartphone besprochen werden – es birgt das Risiko für Missverständnisse. Foto: Christiane Slawik

Aus der Praxis erzählt

Der Perspektivwechsel ist ein Weg zu mehr gegenseitigem Verständnis. Wie Stallbesitzer sich fühlen, erzählt stellvertretend Philipp Pavel. Der Reitstall Pavel in Calden-Fürstenwald war der Sieger 2023 des Wettbewerbs „Unser Stall soll besser werden“, seit über 30 Jahren das Förderprojekt der Persönlichen Mitglieder der FN. Der Betrieb hat mehrere Standbeine. Im Bereich der Pensionspferde betreut Philipp Pavel etwa 100 Pferdebesitzer. Er lässt neue Einsteller einen Vertrag und separat die Hofordnung unterschreiben. „Bei den Kunden, bei denen ich ein gegenseitiges Verständnis erwecken kann, beobachte ich, dass sie langfristig am Stall bleiben.“ Das ist Kundenbindung im besten Sinne. Dennoch findet er es manchmal schwierig, den Pferdebesitzern klarzumachen, welche Mühe und wie viele Arbeitsschritte hinter dem Versorgen der Tiere steht: „Mehrmals am Tag füttern, einstreuen, Pferde rein und rausstellen, Hufglocken an und ausziehen – nur so als Beispiel, das sind schon mehr als acht Dienstleistunden pro Tag und das 365 mal im Jahr. Wenn dann wirklich mal ein Fehler passiert, versuche ich meinen Kunden klarzumachen, dass absolut gesehen die täglichen Dienstleistungen zu 99 Prozent gut laufen.“ Für langfristige Harmonie im Stall ist Philipp Pavel überzeugt, „dass offene, ehrliche und möglichst direkte Kommunikation dazu führt, dass gegenseitiges Vertrauen aufgebaut und gehalten wird. Denn das ist es letztendlich, was wir Stallbetreiber verkaufen: Vertrauen. Vertrauen darin, dass das Pferd gut versorgt ist.“

 

Läster-Stop

Manchmal läuft es aber dennoch schief: Gegenseitige Unzufriedenheit schlägt dann Wellen – der Schritt zu Lästereien ist ein kurzer. Dafür hat Rebekka Harms, „systemischer Coach“ und Kommunikationsprofi mit eigener Praxis aus Pulheim in Nordrhein-Westfalen, einen Ratschlag: „Der Stallbetreiber hat einen großen Einfluss auf das Stallklima.“ Mut ist die wichtigste Eigenschaft, die der Stallbesitzer braucht, um die Leute anzusprechen, wenn sie übereinander reden. „Fragen Sie bei gegenseitigen Anschuldigungen ganz klar: Wie sieht das denn die andere Seite? Was sagt die dazu? Der Stallbetreiber sollte mit gutem Beispiel voran gehen, möglichst vorurteilsfrei bleiben und nicht schlecht über andere reden.“

Ein neuer Anfang

Werden Pferdeställe neugestaltet oder gar neu gebaut, ist es für Stallbetreiber ein guter Moment, das Thema Kommunikation genauso neu zu denken, wie das Thema artgerechte Pferdehaltung. Rebekka Harms Ehemann betreibt ein Fachplanungsbüro für Pferdebetriebe. Deshalb begleitet die Kommunikationstrainerin die künftigen Pferdebetriebe in verschiedenen Situationen.

 

Im Pensionsbetrieb kann das Fütterungsmanagement häufig zum Streitthema werden – unterschiedliche Ansichten von Pferdebesitzer und Stallbetreiber prallen aufeinander. Foto: Stefan Lafrentz

Ihre Beobachtung: „Der Kommunikation wird in der Planungsphase neuer Ställe oft nicht so viel Beachtung geschenkt.“ Ihrer Meinung nach beschäftigen sich viele Stallbetreiber zu wenig mit der Ausrichtung ihrer neuen Ställe. „Eine konkrete Vorstellung über die künftige Zielgruppe macht für die spätere Harmonie im Stall absolut Sinn“, findet Rebekka Harms. Mit der Empfehlung für ein klares Stall-Profil meint Rebekka Harms auch eine eindeutige Leistungs- und Kostenbeschreibung des Stallbetriebes. „Informationen geben Klarheit“, sagt Rebekka Harms. „So sollten sich Stallbesitzer vorher überlegen, wie sie es zum Beispiel mit dem Deckenservice halten – mal eben die Pferdedecke tauschen: Biete ich es an, lasse ich es bezahlen?“ Wenn am Anfang nicht klar kommuniziert wird, kommen später die Konflikte auf. „Die Stallbetreiber müssen sich klar sein: Alles, was Zeit einnimmt, muss man finanziell einplanen. Das ist das Problem vieler Stallbesitzer – es wird zu gering kalkuliert, dann fehlt später Zeit oder Geld und es kommt seitens der Pferdebesitzer zu Unzufriedenheiten.“

 

Schwarz auf Weiß: der Vertrag

„Ein Stall läuft dann gut und verspricht eher eine harmonische Atmosphäre, wenn es ein Konzept gibt, eine Zielgruppenvorstellung und eine Kalkulation“, sagt die Kommunikationsexpertin aus Pulheim. Ihre Empfehlung an Stallbetreiber: „Am Anfang einer neuen Stallbetreiber-Einsteller-Beziehung steht ein Eingangsgespräch und die Vorstellung des Einstellervertrages mit der Bepreisung. Am besten laden die Einstallbetriebe schon für ein halbes Jahr später zu einem weiteren Gespräch ein“, empfiehlt Rebekka Harms. Denn das Stallbetreiber-Pferdebesitzer- Verhältnis ist wie ein Mitarbeitergespräch im Unternehmen oder wie ein Kundengespräch. „Das sollte nie zwischen Tür und Angel stattfinden“, rät Rebekka Harms. „In spontanen Momenten kocht nämlich ein Gespräch schnell mal über. Sich Zeit nehmen und gut vorbereiten, das gilt für beide Seiten. Tatsächlich kann für Stallbetreiber ein Führungskräfte-Coaching hilfreich sein“, ist der Rat von Rebekka Harms. Der Weg zu Coaches und Kommunikationstrainern steht Pferdebesitzern wie Stallbetreibern frei und ist eine Investition, die sich lohnen kann. Die Landwirtschaftskammern der verschiedenen Bundesländer bieten teils Beratungen zum Kundenmanagement für Pensionsstallbetreiber an.

 

Eine Sache mit der Nase 

Fazit: Ein harmonischer Stall braucht Kommunikation, Verständnis und klare Strukturen. Konflikte lassen sich nicht vermeiden, aber gut managen. Sind wir ehrlich zu uns selbst, irgendwie ist jeder schon in die Falle der falschen Kommunikation getappt. „Mal an die eigene Nase packen“, lächelt Ulla Ramge. „Eigentlich sind Konflikte etwas Positives: Denn um sie zu bewältigen, schafft man gemeinsam Lösungen. Und das bringt alle weiter.

 

Cornelia Höchstetter

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