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PM-Forum Ausgabe 04/2025

Editorial

Liebe Persönliche Mitglieder,

mit dem einsetzenden Frühling zieht es die Reiter wieder auf die Turnierplätze. Anders als bei den Dressurreitern, denen die zu reitende Aufgabe bereits bei der Nennung bekannt ist, sehen Springreiter den Parcours erst am Turniertag. Zwar sind die Rahmenbedingungen wie Höhe und die Anzahl der Hindernisse durch die Leistungs-Prüfungs-Ordnung geregelt, welche Aufgaben von Reiter und Pferd verlangt werden, entscheidet aber letztlich der Parcourschef.

Foto: FN-Archiv

Christa Jung, die im Titelthema über ihre Arbeit berichtet, ist eine erfahrene Parcourschefin und als solche für die Gestaltung des Parcours verantwortlich. Es ist eine Aufgabe, die nicht nur viel Erfahrung, sondern auch ein gutes Gespür für die Bedürfnisse der Pferde und die Fähigkeiten der Reiter verlangt. In der Regel sind Parcourschefs ehrenamtlich tätig und kennen den Springsport sehr gut. Oft waren oder sind sie selbst aktive Reiter. Im Fokus ihrer Arbeit steht die Gestaltung eines Parcours, der es den Teilnehmern ermöglicht, gemeinsam mit ihren Pferden eine harmonische Runde zu zeigen. Die gestellten Aufgaben richten sich dabei nach dem Leistungsniveau des Starterfeldes und lassen eine objektive Auslese zu. Wege, Wendungen und die Abmessungen zwischen den Sprüngen fragen den Ausbildungsstand von Pferd und Reiter ab. Dabei kommt es nicht nur auf das Galoppiervermögen, die Durchlässigkeit und Rittigkeit des Pferdes an. Ein guter Parcours fordert ab höheren Klassen auch Reaktionsfähigkeit und das Erkennen der Aufgabenstellung durch den Reiter.

Als Parcourschef muss mir bewusst sein, dass ich eine große Verantwortung dafür trage, wie der Sport wahrgenommen wird. Durch eine pferdefreundliche Parcoursgestaltung und angemessene Aufgaben leiste ich einen wichtigen Beitrag zum reibungslosen Ablauf des Turniers. Dabei nehme ich vor Ort auch die Gegebenheiten wahr und berücksichtige sie beim Aufbau des Parcours. Das geht nur, wenn alle Beteiligten – Veranstalter, Richter, Parcourschefs und Reiter – an einem Strang ziehen und sich austauschen. Letztlich geht es beim Parcoursbau darum, das Springreiten in alle Richtungen optimal zu präsentieren. Ein gut gestalteter Parcours trägt nicht nur zu einem fairen Wettbewerb bei, sondern sorgt auch dafür, dass der Pferdesport in der Öffentlichkeit als pferdefreundlich wahrgenommen wird. In diesem Sinne freue ich mich auf eine spannende Saison, viele harmonische Ritte und begeisterte Zuschauer.

Martin Otto
Referent Pferdebetriebe der FN-Abteilung Pferdesportentwicklung und internationaler Parcourschef 

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