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PM Forum Ausgabe 6/2018

Editorial

Liebe Persönliche Mitglieder,

nun sind es nur noch gut drei Monate bis der sportliche Höhepunkt des Jahres, die Weltreiterspiele in Tryon, US-Bundesstaat North Carolina, eröffnet werden. Den Stand der Vorbereitungen haben wir kürzlich den Medien bei unserer Jahrespressekonferenz vorgestellt (siehe auch Interview in dieser Ausgabe).

Foto: Kaup

Als eine der weltweit führenden Pferdesportnationen plant Deutschland in allen acht Disziplinen – Springen, Dressur, Vielseitigkeit, Vierspännerfahren, Voltigieren, Reining, Distanzreiten und Para-Dressur – Athleten zu entsenden. Genaueres wissen wir natürlich erst nach dem Qualifikations- und Sichtungsweg. Nach jetzigem Stand der Planung fliegen 51 Pferde und 135 akkreditierte Sportler und Begleiter, Trainer, Pferdebesitzer sowie das Unterstützungspersonal (Tierärzte, Physiotherapeuten für Mensch und Pferd, Hufschmied usw.) zu den Weltreiterspielen. Wir kalkulieren mit 20.000 Kilo Gepäck und Ausrüstung sowie mit 5.500 Kilo Pferdefutter.

Dass dies ein logistischer und finanzieller Kraftakt für das Deutsche Olympiade-Komitee für Reiterei (DOKR) ist, lässt sich sicher gut vorstellen. Aber wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und in den vergangenen Jahren die notwendigen Rücklagen gebildet. Für die olympischen Disziplinen Springen, Dressur und Vielseitigkeit und unsere Para-Reiter trägt das für die Sportförderung zuständige Bundesinnenministerium die Kosten.

Unsere Ziele sind klar formuliert: Wir möchten im Springen, in der Dressur und in der Vielseitigkeit mindestens eine Teamplatzierung unter den Top 6 erreichen, denn dann hätten wir uns auf Anhieb für die nächsten Olympischen Spiele 2020 in Tokio qualifiziert. Zwar bieten sich auch noch Chancen, bei den Europameisterschaften 2019 das Ticket für Tokio zu lösen, aber wir wären gerne frühzeitig auf der sicheren Seite. Unsere Para-Reiter müssen in Tryon unter die Top 3, um sicher in Tokio dabei zu sein.

Bei den zurückliegenden Weltreiterspielen konnten sich die deutschen Pferdesportler im Medaillenspiegel stets unter den ersten drei Nationen behaupten. 2014 in der Normandie lagen wir an zweiter Stelle, 2010 in Kentucky an dritter. Zugegeben, der Medaillenspiegel ist bei Weltreiterspielen nur bedingt aussagekräftig, weil die zahlreichen Medaillen der Para-Dressur die Kräfteverhältnisse verzerren. Zum Vergleich: In den meisten Disziplinen gibt es drei Einzel- und drei Mannschaftsmedaillen, im Parasport sind es aufgrund der vielen Grades (Einteilung in Wettkampfklassen nach Schwere der Behinderung) 33 Gold,- Silber- und Bronzemedaillen. Die starke Para-Nation Großbritannien punktet hier besonders. Dennoch sind wir zuversichtlich, uns erneut einen Platz unter den besten drei Nationen sichern zu können.

Die Sichtungen haben begonnen, aber die Saison bis zum Beginn der Weltreiterspiele im September ist lang. Nun wird es darauf ankommen, die Pferde so sinnvoll einzusetzen und zu managen, dass sie zum Zeitpunkt der Spiele ihre volle Leistungsfähigkeit abrufen können. Das DOKR wünscht allen Beteiligten viel Erfolg und wir freuen uns, die PM-Reisegruppe in Tryon begrüßen zu dürfen. Bereits jetzt steht fest: Die WEG werden ein beeindruckendes Ereignis.

Ihr Dr. Dennis Peiler
Geschäftsführer des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR)

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