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Paragraphenreiter: LPO einfach erklärt
Turnierreiten
Der erste Eindruck zählt
Die Pferdeohren sind gespitzt, der Blick der Reiterin ist konzentriert. Einreiten, bei X halten, grüßen. In einer Dressurprüfung möchte man Bestleistungen abliefern. Nicht selten machen einem aber Nervosität und Stress einen Strich durch die Rechnung, die trainierte Leistung ist in dem Moment nicht abrufbar oder das i-Tüpfelchen fehlt einfach. Wie kann man im Dressurviereck Punkte sammeln?
Vorbereitung ist alles: Ein gutes Turnierergebnis ist das Resultat eines präzisen Trainings zu Hause. Foto: Stefan Lafrentz

„Die Aufgabe muss einem wie ein reifer Apfel in den Schoss fallen“, ist sich Christoph Hess sicher. Foto: Rohwedder/ FN-Archiv
Eines vorab: Einen Trick fürs Prüfungsreiten gibt es nicht – es hängt alles davon ab, wie gut man sich vorbereitet hat. Christoph Hess ist Ausbildungsexperte und Richter. Ihm ist es wichtig, etwas grundlegend klarzustellen in Sachen Dressurprüfung: „Die Vorbereitung ist die halbe Miete. Ich erlebe oft in meinen Lehrgängen, dass am Donnerstag vorm Turnier das erste Mal ins Aufgabenheft geschaut wird. Dann wird kopflos geübt und Lektionen werden durchexerziert. Das führt nicht zum Erfolg. Die Aufgabe muss einem wie ein reifer Apfel in den Schoss fallen. Das Turnier prüft das ab, was ich zu Hause geleistet habe. Der Fokus muss auf das Training zu Hause gerichtet sein – als Ergebnis bekommt man die gelungene Aufgabe.“ Dem pflichtet auch Nachwuchsbundestrainerin Carolin Roost bei: „Egal, ob man in Klasse E, A oder S reitet, eine sinnvolle Vorbereitung ist entscheidend für das Gelingen. Ich bin ein Freund von Plänen. Anfang des Jahres sollte man eine Saisonplanung mit Zielen aufstellen.
Wichtig ist, den Status Quo festzuhalten und daran zu erkennen, ob die Ziele realistisch sind. Wer das Jahresziel hat, eine A**-Aufgabe zu reiten, muss sich damit auseinandersetzen. Die Grundvoraussetzung ist, dass der Trainingszustand den geplanten Turnieranforderungen entspricht. Nicht nur in Sachen Technik, sondern auch was Kraft und Kondition angeht. Motivation hat immer etwas mit realistischen Zielen zu tun. Sind der Status Quo und das Jahresziel festgelegt, überlegt man sich, wie man seine Ziele erreicht und welche Zwischenschritte sinnvoll sind.“
Die Basis muss stimmen
Das Training zu Hause beinhaltet überwiegend reine Grundlagenarbeit. Der Reiter sollte sich um einen guten Sitz bemühen, ausbalanciert, losgelassen und geschmeidig mitschwingen können. Der von der Hand unabhängige Sitz ist die Grundlage für eine fein abgestimmte Einwirkung. Daraus lassen sich dann sämtliche Grundübungen für das dressurmäßige Reiten entwickeln: Übergänge, gebogene Linien und Hufschlagfiguren kommen in jeder Aufgabe vor, egal auf welchem Niveau und mit welchem Schwerpunkt. Sind die Grundübungen jederzeit und auf beiden Händen sicher abrufbar, dann ist der Reiter in der Ausbildung mit seinem Pferd schon ein ganzes Stück weit gekommen. Und dann sind die Lektionen der Aufgabe in den meisten Fällen auch kein Problem mehr. Dabei ist es wichtig, immer daran zu denken, dass Lektionen keinen Selbstzweck erfüllen: Lektionen zeigen den Ausbildungsfortschritt. Probleme in Lektionen sind Ausbildungsprobleme, Symptome eines Defizits in der Ausbildung. Da nützt es nichts, nochmal und nochmal die gleiche Übung zu reiten. Ein Schritt zurück, eine selbstkritische Analyse und die Optimierung der Voraussetzungen ist eher angesagt. Etwa zehn Prozent des Trainings konzentriert sich auf die Lektionen, die in der Aufgabe vorkommen. „Die Lektionen sollte man nicht in den Vordergrund stellen, damit ist man im Regelfall auf dem Holzweg. Das Gymnastizieren des Pferdes auf der Basis eines guten Sitzes ist der Schlüssel zum erfolgreichen Aufgabe reiten – ohne Wenn und Aber“, betont Christoph Hess.
Üben unter Turnierbedingungen
Etwa 14 Tage vor dem Turniertag gibt es eine Generalprobe der Aufgabe unter Turnierbedingungen, gerne mit Klingel, mit Richter am Tisch, mit Platzwechsel und mit einer festgelegten Uhrzeit, rät Carolin Roost. Dann kann man in der verbleibenden Zeit bis zur Prüfung das Training abwechslungsreich gestalten und auch noch weiter an den Schwächen arbeiten. Etwa 14 Tage vor dem Turniertag gibt es eine Generalprobe der Aufgabe unter Turnierbedingungen, gerne mit Klingel, mit Richter am Tisch, mit Platzwechsel und mit einer festgelegten Uhrzeit, rät Carolin Roost. Dann kann man in der verbleibenden Zeit bis zur Prüfung das Training abwechslungsreich gestalten und auch noch weiter an den Schwächen arbeiten. Das theoretische Wissen spiele dabei ebenso eine wichtige Rolle, so Roost. Man sollte wissen, wie die korrekte Ausführung der Lektionen einer Aufgabe aussieht und was die Bewertungskriterien sind (beschrieben im vorderen Teil des Aufgabenheftes).

Die korrekte Grußaufstellung am Anfang und am Ende einer Aufgabe ist die Visitenkarte des Reiters und eine Fleißaufgabe. Foto: Stefan Lafrentz/ FN-Archiv
„Wenn ich mir dessen bewusst bin, bekomme ich ein besseres Verständnis und die praktische Umsetzung wird besser“, berichtet Caroline Roost aus ihrer Erfahrung. „In meinen Lehrgängen mit den Kindern erarbeiten wir uns die Aufgabe in Gruppen. Jede Gruppe bearbeitet einen Teil einer Lektion. Bei einer Schrittpirouette beispielsweise sind es die Schritttempi, die sich eine Gruppe erarbeitet, dann allen erklärt und auch vormacht (!). Die zweite erklärt und demonstriert die Vorbereitung auf die Pirouette und die dritte zeigt die Pirouette. Das macht Spaß und man bekommt ein Gefühl für den Rhythmus und die Lektion.“
Mit Köpfchen
Die praktische Vorbereitung ist das eine, die mentale mindestens genauso wichtig. Man sollte die Aufgabe im Schlaf auswendig können, um sich gut vorbereiten und im Viereck vorausschauend reiten und auf Unvorhergesehenes flexibel reagieren zu können. „Für mich gibt es überhaupt keine Veranlassung, eine Aufgabe vorzulesen“, stellt Christoph Hess fest. „Die- oder derjenige im Sattel muss sich mit seinem ganzen Körper auf die Aufgabe einstellen, mit seinem ganzen Fühlen die Aufgabe beherrschen.“ Gegen die Angst vorm Verreiten kann man die Aufgabe zu Hause selbst ablaufen, malen, sich selbst vorsprechen oder die Trainerin vorsprechen lassen. Carolin Roost rät außerdem: „Hilfreich ist es, die Stärken des Pferdes, aber auch die eigenen benennen zu können und sie auch aufzuschreiben. Manchen fällt das schwer, dann können Kolleginnen oder Kollegen das machen. Das hat dann auch etwas Wertschätzendes. Wenn man das aufgeschrieben hat, kann man es sich vor dem Turnier oder auch vor der Prüfung nochmal durchlesen. Wir schreiben auch gern Botschaften auf, des Trainers, einer Freundin oder einer Vertrauensperson, die dann eingeschweißt werden, das kann ebenso ein Spickzettel für eine Lektion sein, kurz und knapp. Die hat man dann auf dem Turnier dabei.“ Ein weiterer Mental-Tipp: Man kann sich ein Drehbuch schreiben: Ein Plan für die Aufgabe, mit den einzelnen Lektionen, den Ecken, den kurzen Seite… Wichtig ist, dieses Drehbuch immer positiv zu schreiben. Also den Mitteltrab beschreibt man nicht mit „nicht eilig“, sondern „schwingend mit Rahmen“. Die eigene Sprache zu verwenden ist dabei entscheidend: Wie fühlt es sich für mich an, wenn es gut ausgeführt ist? So ein Drehbuch sollte man aber nicht auswendig lernen, sondern immer flexibel genug bleiben für Situationen vor Ort. Anhand dieses Drehbuchs kann man dann die Aufgabe wie einen Film vor seinem inneren Auge in Echtzeit ablaufen lassen – am Abend vor dem Turnier, auf dem Weg dorthin oder auch unmittelbar vor der Prüfung.
Durchdacht angehen
Am Turniertag sollte man vorab die Fahrtstrecke, die Wetterverhältnisse und die Fütterungszeiten einplanen, so dass für alles genug Zeit ist und keine Hektik aufkommt. Auch auf dem Turniergelände sollte man Situationen schaffen, die einen selbst und das Pferd beruhigen. Nicht vergessen: Auch die Ernährung für die Reiterin oder den Reiter ist wichtig. Pommes und Currywurst sind keine guten Energielieferanten und wenig sinnvoll. Man sollte sich überlegen, wann man (vor einer Prüfung oder zwischen zwei Prüfungen) essen und (genug) trinken kann und vor allem was. Die Vorbereitung auf dem Turnier sollte man in Ruhe und mit Freude machen und auf das Pferd abstimmen. „Wenn ich mit meinen Schülerinnen und Schülern auf dem Turnier ankomme, machen wir als erstes eine Geländebegehung. Wo darf ich entlangreiten, wie sieht das Prüfungsviereck aus, wie funktioniert die Logistik vor Ort?“, berichtet Carolin Roost.


Die Richter achten auf einen harmonischen Gesamteindruck des Reiter-Pferd- Paares – dabei ist der geschmeidige Grundsitz und die fast unsichtbare Hilfengebung genauso wichtig wie das ordentliche Herausgebrachtsein.
„Ich sage immer: Lasst uns das Viereck zu unserem Viereck machen – immer positiv sein, die Linien abgehen, Dinge visuell abstimmen und Dinge von außen – Werbetafeln, Häuschen, Blumenkübel – als Orientierung nutzen. Dann sollte man einen klaren Plan haben, wann aufgesessen wird und wie man das Pferd auf dem Vorbereitungsplatz arbeitet. „Auf dem Vorbereitungsplatz ist eine sinnvolle Prüfungsvorbereitung wichtig. Denn: Was man vorher nicht kann, wird auch an dem Tag nicht gelingen. Genügend Zeit einplanen, abgestimmt auf die Wetterverhältnisse, aber auch nicht zu lang – dann hat man zu viel Zeit für negative Gedanken“, so Carolin Roost. Christoph Hess betont: „Für den Vorbereitungsplatz gilt: nur Basisarbeit! Also Trab-Galopp-Übergänge, das Pferd vor mich bekommen, an die Hand herangaloppieren, das Pferd und sich lösen. Im letzten Drittel vor dem Start kann ich rangehen an einzelne Lektionen, ich darf mich aber nicht mit dem Pferd anlegen! Fröhlich-freundlich abreiten, sage ich immer. Das Üben muss zu Hause stattgefunden haben. Das Ziel ist, zu einer guten Harmonie mit dem Pferd zu kommen.“
It´s Showtime
Wenn die Aufgabe beginnt, sollte einem klar sein: Es gibt keinen zweiten ersten Eindruck! Wenn der Reiter an oder ins Viereck kommt, ist das der erste Eindruck für die Richter. Schon dann sollte man die Chance nutzen und die Richter gleich in seinen Bann ziehen und man sollte sich bewusst sein, wie man sich darstellt. „Es gibt zwar keine Note vor dem Läuten, aber der Eindruck prägt sich ein“, gibt Christoph Hess zu Bedenken. „Also gleich richtig außen herumreiten, die Ecken ausreiten, mit guter Vorwärtstendenz, Schulterhereinartig, im Trab oder Galopp, so dass das Pferd vor mir und an meinen Hilfen ist. Wenn möglich, sollte man einmal außen herumreiten, am besten auf beiden Händen und dann von der besseren Seite her einreiten.“ Seine Visitenkarte gibt man dann bei der ersten und der letzten Grußaufstellung ab. „Das ist eine Fleißaufgabe. Das kann jeder lernen, man muss es nur genug üben“, betont Carolin Roost. Üben kann man die Grußaufstellung beispielsweise mit Kegeln oder indem man sich die Aufgabe gedanklich aufteilt in „abwenden und dann schnurgerade im geforderten Tempo geradeaus reiten“, „durchlässiger Übergang zum Halten“, „ruhiges Halten mit Gruß, Pferd soll warten auf die Hilfe zum Anreiten“ und dann „aus dem ausbalancierten Halten ein schnurgerades Anreiten mit direktem Antritt“. Durchweg gefordert dabei ist die korrekte Anlehnung und ein geschmeidiger Grundsitz. „Das ist eine unheimlich komplexe Aufgabe, durchaus eine Herausforderung. Umso wichtiger, dass man das übt! In Übungsfolgen, die aufeinander aufbauen: Übergänge an der Bande, dann auf der freien Linie, das Abwenden, die Mittellinie, die als Verbindungslinie zwischen A und C ist und auch so ausgeritten gehört…“ Christoph Hess‘ Tipp: „Beim Einreiten und der ganzen Parade sollte man das Gefühl haben: Ich beginne das Halten. Nicht: Ich beende das Traben. Auf dieser ersten Linie erkennt die Richterin oder der Richter, ob die- oder derjenige im Sattel eine gute Art hat zu reiten. Das Pferd sollte ruhig stehen, lange genug stehen und auch ruhig stehenbleiben, wenn die Reiterin oder der Reiter die Zügel in eine Hand nimmt und grüßt. Unbedingt üben! Die Richter brauchen das Gefühl, dass das Pferd ausatmet und loslässt. Der Reiter sollte auch ausatmen.“
Gemeinsam im Flow
Während der Aufgabe ist es wichtig, dass man sicher ist in dem Programm, das man reitet. „Die Devise ist ja, dass man zu Hause mindestens eine Klasse höher reiten sollte. Das finde ich ein bisschen übertrieben, aber man sollte schon sicher auf dem Niveau sein. Lieber geht man etwas später aufs Turnier oder reitet eine Ebene niedriger, bevor man Enttäuschungen kassiert.
Man kann mental stärker rangehen, wenn man sicher ist. Und die mentale Stärke überträgt sich auch aufs Pferd. Ich muss mich auf die Sache konzentrieren, im Flow sein, total auf das Pferd fokussieren und die Energie ins Pferd übertragen.“ Punkte sammeln, sagt Hess, könne man mit feinen Übergängen, mit Detailverliebtheit und wenn einem die Anforderungen der Aufgabe in den Schoß fallen. Bei den Lektionen komme es auf die korrekte Ausführung an, pflichtet Carolin Roost bei. In den verschiedenen Tempi müssen deutliche Übergänge gezeigt werden und jede Ecke wird durchritten wie eine Viertelvolte, jede Hufschlagfigur korrekt von Punkt zu Punkt. Dann habe man eine Win-Win-Situation, denn korrekt gerittene Hufschlagfiguren führen zu mehr Durchlässigkeit. „Grundsätzlich ist der positive Gesamteindruck in der Prüfung das, womit man auch Punkte sammeln kann“, ergänzt Caroline Roost. „Ein harmonisches Gesamtbild mit geschmeidigem Grundsitz und fast unsichtbarer Hilfengebung. Auch das Herausgebrachtsein finde ich wichtig, saubere Stiefel und ein top gepflegtes Pferd. Das hat was mit Wertschätzung und Respekt den Richtern gegenüber zu tun.“

Wie im Schlaf: Der Reiter sollte die Aufgabe auswendig beherrschen und sie im Vorfeld auch einige Male im Training üben. Foto: Thoms Lehmann/FN-Archiv

Damit auf dem Turnier kein Stress entsteht, sollten die Abläufe im Training genau geübt werden.

Wenn sich der Reiter seiner Sache sicher ist und er mental stark reitet, überträgt sich diese Sicherheit auch auf das Pferd. Foto: Gesina Grömping/Equitaris
Mit gutem Gefühl enden
Treten Schwierigkeiten auf, ist das oberste Credo: Ruhe und den Überblick bewahren. Manchmal hilft es, einmal auszuatmen. Korrekturen müssen konsequent sein, aber nicht grob oder aufwendig. Das Pferd soll wieder Vertrauen finden und an die Hilfen kommen. Wenn das Pferd an einer bestimmten Stelle im Viereck nicht vorbei will, sollte man es nicht in das Objekt „hineingucken“ lassen. Sondern genau das Gegenteil: Schenkelweichartig vorbeireiten, Kopf weg vom Richterhaus, ruhig bleiben und weiterreiten.
Am Ende kann man immer noch auf die Wertung verzichten und nochmal am Häuschen vorbeireiten, um die Aufgabe positiv zu beenden und ein gutes Gefühl für sich und das Pferd zu schaffen. Bei einem kleinen Reiterfehler, einer falschen Hilfe oder wenn die Intensität der Hilfe nicht angepasst war: Den Fokus wieder auf die kommenden Lektionen legen. Der Blick in den Rückspiegel erfolgt immer nach der Prüfung. Der Blick in den Rückspiegel erfolgt immer nach der Prüfung. „Wenn in Prüfung etwas nicht klappt, merkt man sehr schnell, ob es ein grundsätzliches oder ein vorübergehendes Problem ist. Springt das Pferd einmal den fliegenden Wechsel nicht durch, gibt es für diese Lektion eine schwache Note. Aber man erkennt nichtsdestotrotz, wie der gesamte Ausbildungsstand des Pferdes ist“, erklärt Christoph Hess die Notenfindung. „Scheut das Pferd, ist durchweg angespannt und ängstlich, ist das eine Problematik, die ins Training gehört“, gibt Carolin Roost zu Bedenken. „Da sollte man das Pferd immer in Ruhe und in kleinen Schritten vorbereiten. Umso mehr das Pferd vielseitig auf unterschiedliche Situationen vorbereitet wurde und umso mehr es kennenlernen durfte, umso einfacher ist es dann später auf dem Turnier. Ich würde unterschreiben, dass man bei einem hartnäckigen Problem, eine Klasse tiefer starten sollte.“
Reiten in der Abteilung
„Das Abteilungsreiten wird zu wenig geübt, dabei ist es eine gute Sache. Das würde ich immer wieder in die Winterarbeit einbauen“, betont Christoph Hess. „Ich halte das für wichtig, und es muss geübt werden. Es hat einen hohen ausbilderischen Wert. Es zeigt, ob sowohl Pferd als auch Reiter ausbildungsmäßig auf dem richtigen Weg sind. Man sieht, ob jemand handunabhängig reitet und einwirken kann, dass er hinter anderen herreiten und sich anpassen kann an das Tempo. Es ist die Weiterentwicklung des Einzelreitens. Zu Hause üben immer alle einzeln und auf dem Turnier muss dann auf einmal in der Abteilung geritten werden. Das ist eine super Sache für die Entwicklung für Reiter und Pferd. Bei jungen Pferden sollte das Abteilungsreiten genauso einen hohen Stellenwert haben. Dabei kann man optimal den Herdentrieb nutzen. In einer E- und A-Dressur sind die Abstände für mich nicht so relevant. Ich gehe da weniger formal ran. Ich achte darauf, ob die Pferde gut geritten sind und ob der Reiter Einfluss hat.“ In einer Abteilung auf dem Turnier kann man durch geschicktes Reiten Punkte sammeln. Wenn man an zweiter oder dritter Stelle reitet, sollte man darauf achten, die Hufschlagfiguren korrekt anzulegen und vorm Galopp kann man beispielsweise unauffällig den Abstand etwas vergrößern, um mehr Spielraum zu haben.
Laura Becker
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