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Neues PM-Förderprojekt: Pferde bauen Brücken
Tokio 2021
Neuer Wettkampfmodus ohne Streichergebnis
Ein Jahr später als geplant, aber sie finden statt: Die Olympischen Spiele in Tokio. Auch wenn die Olympischen Spiele von vielen Japanern kritisch gesehen werden, so sind sie doch für viele Sportler der Höhepunkt ihrer sportlichen Karriere. „Es ist wichtig für die Reiter, dass nach einem schweren Jahr die Olympischen Spiele stattfinden. Denn auf dieses Ziel hat sich das ganze Team trotz aller Umstände akribisch vorbereitet“, sagt Dr. Dennis Peiler, Geschäftsführer des Deutschen OlympiadeKomitees für Reiterei (DOKR) und Chef de Mission in Tokio.
Michael Jung hat das Testevent 2019 mit fischerWild Wave im Equestrian Park in Tokio gewonnen. Hier gab es bereits bei den Spielen 1964 die Dressurwettbewerbe. Foto: FEI/Yusuke Nakanishi
Nach 1964 richtet Tokio vom 23. Juli bis 8. August zum zweiten Mal Olympische Spiele aus. Alle olympischen Reitwettbewerbe finden im Equestrian Park in Tokios Stadtteil Baji Koen statt – mit Ausnahme der Geländeprüfung der Vielseitigkeit. In diesem Equestrian Park gab es bereits bei den Spielen 1964 die Dressurwettbewerbe. Die Tribünen, der Stallbereich sowie die Trainingsplätze sind komplett neu errichtet worden. Die Wettbewerbe werden größtenteils unter Flutlicht ausgetragen. Die Geländestrecke hingegen, die sich dann Sea Forest Cross Country Course nennt,liegt mit spektakulärer Sicht auf die Skyline auf einer Insel in der Bucht vor Tokio. In unmittelbarer Nachbarschaft wetteifern die Ruderer, die Kanuten und die Mountainbiker um Titel und Medaillen. Die Anlage soll nach den Olympischen Spielen für die Entwicklung des japanischen Pferdesports weitergenutzt werden. In Tokio dürfen in den Disziplinen Dressur, Springen, Vielseitigkeit und Para-Dressur erstmalig nur noch drei statt vier Reiter und Pferde pro Team starten. Das Streichergebnis entfällt somit. Jedoch kann jede Nation ein Ersatzpaar mit nach Tokio nehmen. „Jedes Ergebnis zählt, schlechte Leistungen können nicht kompensiert werden. Sportfachlich sehen wir das sehr kritisch, ohne Streichergebnis planen zu müssen“, sagt Peiler.
Die Dressurreiter beginnen
Nach der Eröffnungsfeier am 23. Juli, starten die Dressurreiter einen Tag später mit dem Grand Prix. In der Dressur wird der Grand Prix in einer Gruppenphase an zwei Tagen ausgetragen, das heißt am 25. Juli geht es mit dem zweiten Teil weiter. Der Grand Prix dient als einzige QualiMichael Jung hat das Testevent 2019 mit fischerWild Wave im Equestrian Park in Tokio gewonnen. Hier gab es bereits bei den Spielen 1964 die Dressurwettbewerbe. Foto: FEI/Yusuke Nakanishi FORUM 7/2021 Olympische Spiele 27 fikation für die Einzel- und Mannschaftsentscheidung. Die Teammedaillen werden im Grand Prix Special am 27. Juli vergeben. Startberechtigt sind die acht besten Teams aus dem Grand Prix. Für die Teamwertung zählen ausschließlich die drei Ergebnisse aus dem Grand Prix Special. Im Special können sich die Reiter erstmalig eine individuelle Musik für ihre Prüfung aussuchen, die aber nicht mitbewertet wird. In der Grand-Prix-Kür fällt die Entscheidung am Mittwoch, 28. Juli, um die Einzelmedaillen.
Vielseitigkeit mit zwei Springen
Einen Tag nach der Kür haben die Vielseitigkeitsreiter bei der Verfassungsprüfung ihren ersten Auftritt. Auch in der Vielseitigkeit besteht ein Team nur noch aus drei Paaren pro Nation. Allerdings wird wie in Dressur und Springen ein Reservepaar mit nach Tokio reisen, das nach dem neuen Olympia-Reglement bei Ausfall eines Paares in einer Teilprüfung – gegen zusätzliche Strafpunkte – in der darauffolgenden Teilprüfung eingewechselt werden kann. „Das ist im Prinzip nur Schadensbegrenzung, wenn ein Reiter komplett ausgefallen ist, richtig taktieren kann man mit diesem Modus nicht, alle drei müssen zu 100 Prozent abliefern“, erklärt Dr. Dennis Peiler.
Für Ingrid Klimke (2.v.r.) ist der Traum von den sechsten Olympischen Spielen geplatzt. Foto: Stefan Lafrentz
Die Reihenfolge der drei Prüfungen bleibt wie sie ist: Dressur am 30. und 31. Juli, Gelände am Sonntag, 1. August, und Springen am Montag danach. Daraus ergibt sich die Mannschaftswertung. Es folgt danach ein zusätzliches Springen zur Ermittlung des Olympiasiegers in der Einzelwertung. „Denn bei Olympia gilt die Regel, dass nicht für die gleiche Leistung, zwei Medaillen vergeben werden dürfen, daher gibt es hier immer das zweite Springen“, erklärt Peiler.
Springen ohne Streichergebnis
Im Springen sind Einzel- und Teamwettbewerbe strikt voneinander getrennt. Es werden jeweils zwei Prüfungen ausgetragen. An den ersten beiden Tagen, am 3. und 4. August, geht es um die Einzelmedaillen. Die besten 30 Paare qualifizieren sich für das Einzelfinale, einem Springen nach Fehlern und Zeit mit einem möglichen Stechen. „Neu ist auch, dass nach den Einzelprüfungen unter bestimmten Voraussetzungen für den Teamwettbewerb der Ersatzreiter eingewechselt werden kann, das könnte eventuell für das Teamergebnis noch mal wichtig sein“, so die Einschätzungen von Dr. Dennis Peiler. Im Teamwettbewerb, am 6. und 7. August, geht es wieder bei null los. Zugelassen sind drei Paare pro Team – auch hier kein Streichergebnis. Am ersten Tag starten alle 20 qualifizierten Nationen, die besten zehn Mannschaften qualifizieren sich für das Teamfinale, in dem ebenfalls ein Stechen möglich ist.
Nur drei Teamreiter bei Paralympics
Die Paralympics finden vom 24. August bis 5. September statt. Zunächst wird in allen fünf Behinderten-Grades der Individual-Test geritten, der über die Medaillen in der Einzelwertung entscheidet. Startberechtigt sind vier Paare, drei für das Team und ein Paar als Einzelreiter. Anschließend werden im Team-Test die Mannschaftsmedaillen vergeben. Der Team Test wird zur Musik geritten, ein Streichergebnis gibt es auch hier nicht. Die besten acht je Grade aus dem Individual-Test sind zur abschließenden Kür zugelassen, in der nochmals Einzelmedaillen vergeben werden. Das Programm, TV-Zeiten und nach der Nominierung auch alle Reiter und Pferde gibt es unter www.pferdaktuell.de/tokio2021.
Vielseitigkeitsreiter für Tokio
Sandra Auffarth mit Viamant du Matz und Let’s Dance (Reserve), Michael Jung mit fischerChipmunk FRH und fischerWildWave (Rerserve) sowie Julia Krajewski mit Amande de B’Neville sind für Tokio benannt und dem DOSB zur Nominierung vorgeschlagen worden. Reservist ist Andreas Dibowski mit FRH Corrida.
Prominente Absagen
Für Ingrid Klimke ist das Ziel von den sechsten Olympischen Spielen geplatzt. Nach einem Sturz mit Nachwuchspferd Cascamara erlitt sie eine Verletzung des Brustkorbs, wurde operiert und braucht nun nach eigener Aussage „Ruhe und Zeit für die Heilung“. Als nächstes großes Ziel peilt sie die Titelverteidigung bei den Europameisterschaften im September an. Auch die Weltmeisterinnen im Springen Simone Blum und ihre Stute DSP Alice sowie Christian Ahlmann und Dominator Z mussten einen Start in Tokio verletzungsbedingt bereits absagen. In der Dressur fällt Escolar von Hubertus Schmidt aus. Welche Dressur- und Springreiter in Tokio starten, stand beim Druck des PM-Forum noch nicht fest.
Hitze in Tokio
„Alle Pferde haben sich schnell und gut erholt“
Es ist Sommer und die Sonne knallt an heißen Tagen erbarmungslos vom Himmel. Aber gesunde Pferde vertragen trockene Hitze in der Regel besser als wir Menschen. Hitze im Zusammenhang mit hoher Luftfeuchtigkeit kann allerdings auch den Pferden zu schaffen machen. Bei den Olympischen Spielen in Tokio wird das deutsche Team auf diese schwüle Hitze treffen. Doch die FNTierärztin Dr. Caroline von Reitzenstein ist sich sicher, dass die Pferde gut vorbereitet sind.
Beim Testevent 2019 für die Olympischen Spiele kamen alle Pferde gut mit der Hitze in Tokio klar. Foto: FEI/Yusuke Nakanishi
Im Sommer 2019 hat ein Probelauf für die Olympischen Spiele in Tokio stattgefunden. Drei deutsche Vielseitigkeitsreiter, darunter Michael Jung, sind mit ihren Pferden nach Japan geflogen, um die Bedingungen vor Ort zu testen. Mit dabei war auch Dr. Caroline von Reitzenstein. Sie ist eine von vier Tierärztinnen im Projekt „Leistungsdiagnostik Pferd“ des Deutschen Olympiade-Komitee für Reiterei (DOKR) und hat untersucht, wie die Pferde mit dem schwül-heißen Klima in Tokio zurechtkamen. Das PMForum hat mit ihr über die Erkenntnisse des Testevents gesprochen.
PM-Forum: Sie waren beim Testevent in Tokio – wie sind die klimatischen Bedingungen dort im Sommer?
Dr. Caroline von Reitzenstein: In Tokio herrschen im Sommer sehr hohe Temperaturen und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Bei unserem Testevent lagen die Außentemperaturen tagsüber zwischen 35 und 42 Grad Celsius, nachts gingen sie nicht unter 30 Grad. Die Luftfeuchtigkeit bewegte sich zwischen 60 und 85 Prozent. Völlig neu sind die Bedingungen aber nicht, die Olympischen Spiele 1996 in Atlanta und 2008 in Peking haben unter ähnlichen klimatischen Bedingungen stattgefunden.
PM-Forum: Im Zuge des Testevents war oft vom „WBGT-Index“ die Rede. Was hat es damit auf sich?
Dr. von Reitzenstein: Der „Wet Bulb Globe Temperature”-Index, das sogenannte Klimasummenmaß, ist eine zusammengesetzte Temperatur zur Messung des Hitzestresses, die über die Umgebungstemperatur hinaus weitere Faktoren einbezieht, die maßgeblichen Einfluss darauf haben, wie belastend das Klima empfunden wird. Der WBGT-Index berechnet sich aus der Umgebungstemperatur, der Luftfeuchtigkeit, der Windgeschwindigkeit und der Sonneneinstrahlung. Beim Testevent in Tokio lag der Index durchschnittlich bei 33 Grad. Laut einer Übersicht der Internationalen Reiterlichen Vereinigung (FEI) für die Durchführung des Geländeritts einer Vielseitigkeitsprüfung, liegt ab einem WBGT-Index von 30 Grad eine sehr hohe Hitzebelastung vor, auf die Veranstalter mit entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen reagieren müssen. Das Ziel des Testevents war herauszufinden, welchen Einfluss das Klima in Tokio auf die Pferde, ihre Gesundheit sowie ihre Leistungsfähigkeit hat und welche Maßnahmen getroffen werden müssen, um die Pferde gesund und fit zu erhalten.
PM-Forum: Wie haben Sie beim Testevent überprüft, wie es den Pferden geht?
Dr. von Reitzenstein: Wir haben beobachtet, wie sich die Pferde im Stall verhalten und morgens und abends die Ruhefrequenz von Herzschlag und Atmung sowie die Körpertemperaturen gemessen. Zusätzlich haben wir die Reiter befragt, beispielsweise dazu, wie die Pferde beim Reiten waren und ob sie stark geschwitzt haben. Wir haben die Pferde darüber hinaus regelmäßig gewogen um zu sehen, wieviel Flüssigkeit sie verlieren. Während und nach den Ritten haben wir zudem verschiedene Parameter für die Leistungsdiagnostik erhoben.
Beim Testevent in Tokio haben die Tierärzte Dr. Caroline von Reitzenstein und Dr. Matthias Niederhofer (hinten) sowie Bundestrainer Hans Melzer Michael Jungs Wild Wave genau beobachtet und alle Werte analysiert. Foto: FN-Archiv
PM-Forum: Welche Parameter waren das?
Dr. von Reitzenstein: Um die Ergebnisse mit klimatischen Bedingungen in Deutschland vergleichen zu können, haben wir einen sogenannten standardisierten Belastungstest im Heimatstall, in der Quarantäne in Warendorf und in Tokio durchgeführt. Die Pferde mussten dafür in verschiedenen, steigenden Geschwindigkeiten eine bestimmte Distanz zurücklegen mit definierten Pausen zwischen den einzelnen Durchgängen. Dabei haben wir die Herzfrequenzen während des gesamten Ritts aufgezeichnet und im Anschluss die Atemfrequenz überprüft. Nach jedem Galoppintervall sowie am Ende der Einheit haben wir zudem die Körpertemperatur und die Laktatwerte im Blut gemessen.
PM-Forum: Welche Erkenntnisse konnten Sie aus den erhobenen Werten gewinnen?
Dr. von Reitzenstein: Die Gewichtsbestimmungen wurden einerseits vor und nach der Reise, andererseits vor und nach dem Training sowie vor und nach allen Teildisziplinen durchgeführt. Anhand des Gewichtsverlusts konnten wir den Flüssigkeitsverlust der Pferde abschätzen. Hierbei zeigten sich Verluste zwischen 0,9 und 2,2 Prozent des Körpergewichts. Eine Dehydratation liegt erst ab fünf bis sechs Prozent vor, der Verlust war deshalb über die gesamte Zeit in Tokio unbedenklich. Darüber hinaus konnten die Pferde die Flüssigkeitsverluste schnell kompensieren und hatten am Tag nach dem Ritt wieder ihr ursprüngliches Gewicht erreicht. Die Herzfrequenzen waren in Tokio deutlich höher als in Warendorf und auch die Körpertemperatur stieg deutlich stärker an. Die Pferde erholten sich jedoch innerhalb von 20 Minuten. Im Großen und Ganzen zeigte die Hitze also einen deutlichen Einfluss auf das Herz-Kreislauf-System. Alle Pferde konnten dies jedoch gut kompensieren, was die schnellen und guten Erholungswerte zeigten.
PM-Forum: Welche Konsequenzen haben Sie aus den Erkenntnissen gezogen?
Dr. von Reitzenstein: Grundsätzlich sind wir gut vorbereitet. Die Stallungen in Tokio sind ohnehin alle klimatisiert und das Training vor Ort findet früh am Morgen oder abends statt. In der Vielseitigkeit hat die FEI die Geländestrecke von zehn auf acht Minuten verkürzt und den Prüfungsbeginn vorverlegt, um es allen Reitern zu ermöglichen, den Geländeritt vor Beginn der heißesten Phase des Tages zu absolvieren. Eine besonders wichtige Stellung im Management nimmt das korrekte Kühlen der Pferde nach dem Ritt ein. Das heißt, dass die Pfleger die Pferde im Anschluss schnell und nach einem bestimmten Schema mit Eiswasser kühlen, um die Erholung zu erleichtern. Wir haben außerdem den Reitern und Bundestrainern die Ergebnisse des Testevents vorgestellt und ihnen Tipps gegeben, wie sie ihre Pferde schon zu Hause optimal vorbereiten und vor Ort bestmöglich unterstützen können.
PM-Forum: Wie kann die Vorbereitung auf die klimatischen Bedingungen im Training konkret aussehen?
Dr. von Reitzenstein: Pferde verfügen über ausgezeichnete Fähigkeiten zur Thermoregulation. Hierfür ist aber eine Akklimatisierung, also eine Gewöhnung an Hitze, notwendig. Vor dem Testevent spielte uns das heiße Sommerwetter in Deutschland in die Karten. Ziel ist, dass die Akklimatisierung bereits zu Hause beginnt. Eine Möglichkeit dafür ist, länger oder intensiver zu trainieren. Außerdem sollten die Reiter das Training zum Beispiel vermehrt in der Mittagshitze absolvieren, damit sich die Pferde daran gewöhnen können. Alternativ bietet es sich an, eine Halle aufzuheizen und bei einer höheren Temperatur und Luftfeuchtigkeit zu reiten. Ideal ist eine Kombination der verschiedenen Maßnahmen und natürlich darf auch die Regeneration nicht zu kurz kommen. Wir überprüfen im Rahmen unserer Leistungsdiagnostik vorab im Training und auf Turnieren regelmäßig die Herzfrequenzen und die Laktatwerte der Pferde, die für Tokio in Frage kommen. Darüber hinaus reisen die Pferde schon rund zwei Wochen vor ihrer ersten Prüfung an, um sich ausreichend lange in Japan akklimatisieren zu können.
Das Gespräch führte Melanie Köster
Tipps bei Hitze
Nicht nur die Olympia-Reiter müssen sich auf Hitze einstellen, in den vergangenen Jahren waren auch hier die Sommer oft sehr heiß. Was jeder Reiter beachten sollte, wenn er an heißen Tagen sein Pferd transportiert oder zum Turnier fährt:
- Es muss besonders auf die ausreichende Belüftung des Anhängers über die Fenster geachtet werden. Die Plane oberhalb der Anhängerklappe muss geöffnet bleiben. Das Klima im Anhänger muss ständig kontrolliert werden!
- Die Zeit auf dem Anhänger muss so kurz wie möglich gehalten werden.
- Im Schatten parken, z.B. unter Bäumen.
- Stehen keine schattigen Parkplätze zur Verfügung, sollte das Pferd Tipps bei Hitze Nicht nur die Olympia-Reiter müssen sich auf Hitze einstellen, in den vergangenen Jahren waren auch hier die Sommer oft sehr heiß. Was jeder Reiter beachten sollte, wenn er an heißen Tagen sein Pferd transportiert oder zum Turnier fährt: regelmäßig abgeladen werden, um Wartezeiten im Schatten zu überbrücken. Dort kann es ggf. grasen gelassen oder geführt werden.
- Es ist zu beachten, dass sich unter Transportgamaschen die Wärme staut. Dasselbe gilt für engmaschige Fliegendecken.
- Wenn der Veranstalter Boxen zur Verfügung stellen kann, sollten diese genutzt werden. Hygiene beachten!
- Veranstalter sollten zusätzliche Wasserstellen und Waschplätze einrichten.
- Regelmäßiges Tränken ist wichtig. Durch Schwitzen besteht ein Mehrbedarf an Wasser. Wenn das Pferd nicht gerne fremdes Wasser zu sich nimmt, sollte ein Kanister mit heimischem Wasser nicht fehlen.
- Mäkeligen Pferden kann man das Trinken z.B. mit einem Schuss Apfelsaft im Wasser schmackhafter machen (aber vorher zu Hause ausprobieren).
- Unpigmentierte und dementsprechend helle Hautpartien, z.B. im Bereich der Nüstern, sind gegenüber der Sonne empfindlich. Mit Sonnencreme kann man diese Partien vor Sonnenbrand schützen.
- Bei hohen Temperaturen kann – nach ausreichend langem Schrittreiten – die Lösungsphase in den meisten Fällen kürzer gehalten werden. • Leistungsabhängig kann das Pferd durch starkes Schwitzen einen erheblichen Mehrbedarf an Elektrolyten (Natrium, Chlorid, Kalium) aufweisen. Dieser muss über die Fütterung ausgeglichen werden.
- An sehr heißen und vor allem schwülen Tagen ist die abgefragte Leistung an die Gegebenheiten sowie die Verfassung des Pferdes anzupassen. Ggf. muss die Anzahl an Starts verringert werden.
- Jeder Pferdesportler sollte seinen eigenen Eimer, einen Schwamm sowie ein Schweißmesser zum Abziehen parat haben, auch eine Gießkanne kann zum Abbrausen der Pferde nützlich sein.
- Regelmäßiges Abwaschen und Abschwammen kühlt und erfrischt die Pferde. Das Abziehen mit einem Schweißmesser nach dem Duschen sorgt dafür, dass die Verdunstungskälte richtig wirken kann.
- Und nicht vergessen: Uns Menschen macht die Hitze häufig sogar mehr zu schaffen. Der Reiter sollte daher darauf achten, genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, sich so viel wie möglich im Schatten aufzuhalten und sich vor der Sonne zu schützen (Sonnencreme, Sonnenhut etc.). Wenn der Reiter nicht fit und aufmerksam ist, spürt dies auch sein Pferd!
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