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Neu aus dem FNverlag: Die deutschen Landgestüte

Kulturgüter auf dem Weg in die Zukunft

Rückblick, Überblick, Ausblick – das neue Werk „Die Deutschen Landgestüte“ aus dem FNverlag und aus der Feder der Pferdesportjournalistin und Tierärztin Dr. Michaela Weber-Herrmann entführt den Leser auf eine wunderbare Reise durch die Zeit.

Der Glasewald-Stall, nach dem Baumeister des Gestüts benannt, diente bereits Generationen Neustädter Stuten als Sommerstall. Foto: Archiv Neustadt/Dosse

Dr. Matthias Görbert schreibt im Vorwort: „Wenn das vorliegende Buch dazu dient, auch Sie, liebe Leserinnen und Leser, davon zu überzeugen, für den Erhalt und die Weiterentwicklung der Deutschen Landgestüte einzutreten, dann ist das Ziel erreicht.“ Dr. Görbert, der bis 2017 als dienstältester Landstallmeister das Haupt- und Landgestüt Moritzburg leitete, hat in den vielen Jahren und Jahrzehnten den grundlegenden Wandel der Einrichtungen ebenso verfolgt wie Krisen, die die Existenz der Landgestüte in Dillenburg, Prussendorf und Zweibrücken bedrohen. Das Buch „Die Deutschen Landgestüte“ lässt keinen Zweifel daran, wie wichtig die staatlichen Gestüte für die Entwicklung der Pferdezucht jahrhundertlang waren und zugleich heute und in Zukunft als Bewahrer des Kulturguts Pferd sind.

Beider Erbe wird in Marbach gepflegt: „Bauernkönig“ Wilhelm I. und sein Reitpferd, der 1813 geborene Vollblutaraber Bairactar (Gemälde von Albrecht Adam, Privatbesitz). Foto: Archiv Marbach

Wer erwartet hat, das über 230 Seite starke Werk liste lediglich chronologisch die Entwicklung der zehn deutschen Landgestüte auf, wird angenehm überrascht sein. Autorin Dr. Michaela Weber-Herrmann ist es gelungen, die vielschichte Entwicklung bis hin zur Moderne in Themenblöcke zu fassen, bei denen naturgemäß die einzelnen Landgestüte unterschiedlich viel Gewicht einnehmen. Beginnend mit einem Überblick über die Gemeinschaft der Landgestüte und ihrer wechselvollen Geschichte, portraitiert das Buch die wichtigsten Stempelhengste, stellt die vier Hauptgestüte mit ihren Stutenherden vor und listet die größten Sporterfolge der Landbeschäler und ihrer Nachkommen auf. Manches wird dem Leser bekannt sein, aber vieles ist im jeweiligen Kontext doch neu.

Über den Tellerrand schauen – auch dies ist in dem Buch gelungen. So wird ein Überblick über bedrohte und seltene Pferderassen gegeben, deren genetische Basis auch durch Landbeschäler erhalten wird. Landgestüte als Stätten der fachgerechten Reit- und Fahrausbildung nach den klassischen Grundsätzen sind heute ebenso wichtig wie als Orte der Begegnung, die pferdebegeisterte Menschen zusammenbringen. Tausende Besucher bei Hengstparaden, Konzerten oder anderen öffentlichen Veranstaltungen erleben hier die Faszination Pferd.

Ein kräftiges Kulturgut Baden-Württembergs sind die Schwarzwälder Füchse. Foto: Stephan Kube

Der „Jahrhundertblüter“ Lauries Crusador xx war mehr als 20 Jahre der Stolz des Niedersächsischen Landgestüts. Foto: Archiv Celle

Die allermeisten Landgestüte sind denkmalgeschützte und architektonische Perlen. Wer am Landstallmeisterhaus etwa in Neustadt/ Dosse oder Warendorf vorbeiflaniert, atmet den Duft der Vergangenheit ein. Dass altes Gemäuer nicht im Widerspruch zu moderner, artgerechter Pferdehaltung stehen darf, haben viele Diskussionen der letzten Jahre deutlich gemacht. Die Gestüte haben reagiert und werden weiter an der Optimierung ihrer Hengsthaltung arbeiten. Der schwierige Spagat zwischen Tradition und Moderne – auch er ist natürlich in diesem sehr lesenswerten Buch thematisiert.

Susanne Hennig

Fotos entnommen aus „Die Deutschen Landgestüte. Bewahrer des Kulturgutes Pferd“, von Dr. Michaela Weber-Herrmann und Stephan Kube, herausgegeben vom FNverlag in Kooperation mit den Deutschen Landgestüten, FNverlag, Warendorf 2018.

Die Deutschen Landgestüte

Bewahrer des Kulturgutes Pferd
von Michaela Weber-Herrmann,
Stephan Kube
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-88542-706-3
232 Seiten mit vielen Fotos
240 x 280 mm, gb. Hardcover
34,90 Euro

Hengstparaden: Rabatte für PM

Bei den in diesen Wochen stattfindenden Hengstparaden bieten einige Landgestüte den PM einen Rabatt:

  • Bei den Hengstparaden des Brandenburgischen Haupt- und Landgestüts Neustadt/Dosse am 9., 15. und 22. September erhalten PM einen Rabatt auf den Eintrittspreis in Höhe von zehn Prozent.
  • Das Landgestüt Redefin gewährt den PM bei seinen drei Hengstparadeterminen am 8., 16. und 23. September 20 Prozent Rabatt auf den Eintrittspreis.
  • Das Nordrhein-Westfälische Landgestüt gewährt bei seinen Terminen am 16., 23. und 29. September im Vorverkauf bei Eintrittskarten der Preiskategorie 3 jeweils zwei Euro Nachlass.
  • Bei der Gestütsschau des Haupt- und Landgestüts Schwaiganger im September zahlen PM einen ermäßigten Eintrittspreis von 12 Euro (statt 15 Euro).

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