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Serie Pferdehaltung, Teil IV: Gesund durch alle Jahreszeiten

Pferdeleben im Wechselbad

Frühling, Sommer, Herbst und Winter stellen den Pferdehalter jahrein, jahraus vor ähnliche Herausforderungen. Wie ein artgerechtes Leben im Wechsel der Jahreszeiten aussieht, klärt Teil IV unserer Serie zur artgerechten Pferdehaltung.
Pferde, die ganztägig oder viele Stunden am Tag draußen sind, brauchen Schutz vor praller Sonne und Gluthitze. Schön, wenn an und auf den Weiden Bäume Schatten spenden. Alle Fotos: Frank Sorge

Gewinnspiel

Exklusiv für Persönliche Mitglieder verlosen wir am Ende des Artikels fünfmal die Richtlinien, Band 4 aus dem FNverlag. Um teilzunehmen, einfach das unten stehende Teilnahmeformular ausfüllen. Teilnahmeschluss war der 24. März 2019.
Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur die falsche Kleidung. Dieses Sprichwort lässt sich gewissermaßen auch auf die Pferdehaltung übertragen. Denn Pferde müssen raus – bei jedem Wetter. Oder sagen wir, bei fast jedem. Ein Unwetter mit Blitzschlag und Sturm warten die Pferde aus Sicherheitsgründen am besten im Stall ab. Unter freiem Himmel könnten sie von umherfliegenden Gegenständen oder gar vom Blitz getroffen werden. Ansonsten aber können Pferde bei jeder Witterung ihre Zeit im Freien verbringen. Zu heiß, zu kalt, zu nass zu trocken – all das gibt es im Leben eines Pferdes nicht. Vorausgesetzt, die Haltungsumstände ermöglichen es ihnen, sich dem Wetter entsprechend zu verhalten.

Endlich Frühling

Ein langer, dunkler Winter geht zu Ende. Endlich wieder warme Sonnenstrahlen! Die Natur blüht auf und für viele Pferde geht es wieder auf die satten Weiden. Aber Achtung: Wer sein Pferd nun nach monatelanger Heu-Diät gleich ganztags auf die sattgrüne Weide schickt, riskiert eine Kolik. Denn der gesamte Verdauungstrakt des Pferdes hat sich den Winter über an die Verdauung von Raufutter gewöhnt. Und das ist besonders rohfaserreich und eiweißarm. Langsames Anweiden lautet daher das Stichwort. „Die Weidezeit wird zuerst langsam von Tag zu Tag gesteigert, bevor die Pferde wieder den ganzen Tag auf die Weide gehen“, so Tierärztin Dr. Henrike Lagershausen, Leiterin der Abteilung Veterinärmedizin der FN. Die Tierärztin gibt noch einen Tipp gegen Heißhunger: „Wenn die Pferde vor dem Weidegang satt Heu fressen können, stürzen sie sich nicht ganz so gierig auf das frische Gras. Sie fressen langsamer und somit weniger.“ Das bestätigt auch Dr. Christiane Müller, FN-Tierschutzbeauftragte und öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige für Pferdehaltung, -zucht und sport: „Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass Pferde bei unbegrenztem Raufutterangebot ihre Fressgeschwindigkeit und -dauer reduzieren. Das trifft auf 98 Prozent der Pferde zu“, so die Expertin. Erst wenn Ressourcen mengen- und zeitmäßig begrenzt sind, beginnen die Pferde gierig zu werden. Im Stall brauchen die Pferde trotz Weidegang genügend Raufutter. Denn Fresspausen dürfen nie länger als vier Stunden dauern.

Grasen mit Fressbremse

Ist die Umgewöhnung von Raufutter auf Weidegras geglückt, können die Pferde rund um die Uhr auf der Weide sein – mit Ausnahme von Pferden, die das satte Grün nicht vertragen oder besonders leichtfuttrig sind und deshalb Gewichtsprobleme haben. Eine Fressbremse kann bei solchen Kandidaten Abhilfe schaffen. Jedoch ist bei der Benutzung einiges zu beachten. Unter anderem muss der korrekte Sitz regelmäßig kontrolliert werden, damit keine Scheuerstellen entstehen.
Ein Maulkorb als Fressbremse ist sinnvoll bei Pferden, die zu viel Futter aufnehmen und das satte Grüne nicht vertragen. Aber er ist mit Vorsicht einzusetzen.
Auch können sich Sand und Pflanzenteile ansammeln und so die Fressbremse verstopfen. Das Tragen einer engmaschigen Fressbremse kann zudem unter Umständen zu Frustration bei den Pferden bzw. Ponys führen. Trotz einiger Einschränkungen kann der Maulkorb die Fressgeschwindigkeit reduzieren, so dass die Pferde deutlich weniger Gras aufnehmen. „Auch spezielle Aussaaten für Magerweiden sind für diese Pferde sinnvoll. Und natürlich kann die Weidezeit an sich reduziert werden“, so die FN-Tierschutzbeauftragte.
Ob Pferde bei Weidehaltung zugefüttert werden müssen, hängt zum einen vom Angebot auf der Weide ab, also welche Gräser dort wachsen, und zum anderen kommt es auf die Arbeit an, die das Pferd verrichtet. Unterschieden wird zwischen leichter, mittlerer und schwerer Arbeit. Leichte Arbeit entspricht dabei der eines normalen Reitpferdes. Solche Pferde brauchen bei ausschließlicher Weidehaltung in der Regel kein zusätzliches Kraftfutter. Entscheidend ist, ob die Pferde vom Weidegras ihren Energie- und Nährstoffbedarf decken können. Wenn die Weide sehr karg ist, sollte man zusätzlich Raufutter anbieten. Unabhängig davon unterscheiden sich je nach Gebiet die Mineralstoffe im Weidegras. Mineralfutter in Form von Mineral-Leckschalen kann Defizite ausgleichen.
Hat eine Bodenoder Futteruntersuchung einen zu geringen Nährstoffgehalt ergeben, kann ein Mineral-Leckstein oder eine Mineral- Leckschale auf der Weide einem Vitamin- und Mineralmangel vorbeugen.
Ganzjährige Weidehaltung ist nur pferdegerecht, wenn für die Tiere ein ausreichend großer Unterstand zur Verfügung steht, in dem auch rangniedrigere Pferde und Ponys Platz finden können.
Ob Selbsttränke oder Tränkebecken, alle Pferde haben bei mehrstündigem oder ganztägigem Aufenthalt auf dem Paddock Durst und brauchen sauberes Wasser.
Was Pferde bei dauerhafter Weidehaltung aber in jedem Fall brauchen, sind eine Tränke und ein Witterungsschutz. Mindestens drei Mal am Tag muss ein Pferd sich satt trinken können. Das können um die 60 Liter pro Tag sein. Eine Weidetränke sollte nicht direkt am Zaun stehen, bestenfalls können die Pferde sie von jeder Seite erreichen. Bei Wetterextremen und Insektenbelastung hingegen suchen die Pferde Schutz. In der Natur zum Beispiel unter Bäumen. Für Pferdeweiden eignen sich Bäume mit hohem Stamm und ausladender Krone, wie die Hainbuche, Linde oder Ulme. Obstbäume sind nicht optimal, da die Pferde im Herbst zu viel Fallobst fressen würden.

Witterungsschutz

Ist kein schützender Baumbestand vorhanden, braucht es dafür einen Ersatz in Form eines künstlichen Witterungsschutzes. Die Leitlinien zur Beurteilung von Pferdehaltungen unter Tierschutzgesichtspunkten des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) empfehlen einen solchen bei ganzjähriger oder ganztägiger Weidehaltung über einen längeren Zeitraum.
Es braucht ihn hingegen nicht, wenn die Pferde nur kurze Zeit auf der Weide verbringen. Die Richtlinien für Reiten und Fahren Band 4 raten zu einem Witterungsschutz, sobald die Pferde einen oder mehrere Tage auf der Weide verbringen. Ein Witterungsschutz ist nur dann sinnvoll, wenn alle Pferde gleichzeitig darunter Schutz finden können. Deshalb muss er unbedingt groß genug sein. Bezüglich seiner Größe gilt die gleiche Formel wie bei der Berechnung der Liegefläche in strukturierter Gruppenhaltung, das sind pro Pferd mindestens 3 x WH ², allerdings sind Abweichungen möglich. Bei größeren Pferdegruppen empfehlen die Leitlinien mehrere Unterstände, anstatt nur einen großen. Dann finden auch rangniedere Tiere Schutz. In den warmen Jahreszeiten genügt eine Überdachung ohne Wände. Der Boden unter dem Witterungsschutz kann zusätzlich befestigt sein. Zudem muss er bei widrigen Witterungsbedingungen eine trockene und verformbare Liegefläche bieten. Wurde das Pferd für den Winter geschoren und eingedeckt, können die Decken an den ersten warmen Tagen runter. Und zwar dann, wenn es den Pferden darunter einfach zu warm wird. Schiebt man seine Hand unter die Decke und fühlt sich das Pferd darunter sehr warm und schwitzig an, sollte man die Decken abnehmen. Aber Vorsicht: Die Nächte können im Frühling noch kalt und teils frostig sein. Dann sollte das Pferd über Nacht wieder eine Decke tragen, die tagsüber abgenommen wird.

Sommerzeit

Da der Sommer so ziemlich alles zu bieten hat – von Hitze, über Starkregen, Hagel und Sturm – brauchen Pferde, die den Sommer über einen längeren Zeitraum auf der Weide verbringen, unbedingt einen Witterungsschutz. Steht dieser auf einer kleinen Erhöhung, hält die Luftzirkulation Insekten fern und sorgt für Abkühlung. Außerdem bleibt der Boden dann auch nach einem sommerlichen Starkregen trocken und matschfrei. Achtung: dauerhafte, starke Sonneneinstrahlung kann bei Pferden zu Überhitzung führen und einen Hitzschlag zur Folge haben. Pferde können übrigens auch einen Sonnenbrand bekommen. Helle Haut an den Nüstern ist besonders anfällig. Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor schützt die empfindlichen Pferdenasen.

Achtung Giftpflanzen

Überall wo sich Pferde aufhalten, sei es auf der Weide, im Auslauf oder auf dem Reitplatz, dürfen sich keine Pflanzen befinden, die für das Pferd giftig sind. Auch wenn Pferde diese eigentlich meiden – im Einzelfall kann doch mal eine Giftpflanze mit ins Maul rutschen und dann schwere, teils tödliche Vergiftungen verursachen. Achtung: Im getrockneten Zustand, also im Heu, können Pferde Giftpflanzen häufig nicht erkennen und fressen sie. Eine Lehrtafel, die alle für Pferde giftigen Pflanzen zeigt, gibt es im FNverlag zu bestellen.

Fliegenmasken und Sprays

Hinzu kommt die regional steigende Belästigung durch Insekten. Fliegenmasken und Stirnbänder mit Fliegenfransen verhindern, dass die Insekten sich in die Augen des Pferdes setzen. „Fliegenmasken müssen unbedingt gut passen und sorgfältig angezogen werden“, rät Dr. Christiane Müller zur Vorsicht. „Gerät eine Fliege unter die Maske, können die Pferde panisch werden und sich verletzen“, warnt sie. Außerdem rät sie, die Pferde mindestens zu zweit auf die Weide oder in den Auslauf zu bringen. „Dann können sie sich die Insekten gegenseitig vom Hals halten.“ Schutz bieten außerdem Fliegendecken und Fliegen-Abwehrsprays. Für empfindliche Pferde und solche, die auf Insektenstiche allergisch reagieren, gibt es Ekzemerdecken. Solche Decken müssen unbedingt luftig genug sein, damit es den Pferden darunter nicht zu warm wird. Spezielle Bremsenfallen, die neben Weide oder Auslauf aufgestellt werden, sollen Stechinsekten anlocken und den Bestand verringern.
Pferde, die mit Sommerekzem belastet sind, sollten entweder nur nachts auf die Wiese oder mit einer Ekzmerdecke geschützt werden.
Eine Fliegenmaske, entweder als Fransenband oder fest verschlossen, hält zumindest einige Plagegeister fern.
Im Hochsommer ist es für die Pferde deutlich angenehmer, die milden Sommernächte auf der Weide zu verbringen und tagsüber im Stall zu bleiben. Dort sind nämlich deutlich weniger Insekten unterwegs und die Pferde sind vor der dauerhaften, direkten Sonneneinstrahlung geschützt. Geöffnete Fenster sorgen für ein angenehmes Klima. Zu jeder Jahreszeit soll die Temperatur im Stall der Außentemperatur entsprechen, nur Extreme sollten abgemildert sein. In langen Trockenphasen wird die steigende Staubbelastung zunehmend zum Problem für die Atemwege der Pferde. Deshalb sollten alle Reitböden, auf denen die Pferde bewegt werden, bei ausbleibendem Regen bewässert werden. Pferde werden häufig mit der Hitze im Sommer besser fertig als wir Menschen. An heißen Tagen verschiebt der Reiter schweißtreibende Trainingseinheiten aber bestenfalls auf die kühleren Morgen- oder Abendstunden. In jedem Fall sollten während des Trainings Schrittpausen eingelegt werden. Auch muss das Pferd nach dem Training genügend Zeit bekommen, sich zu akklimatisieren. Die Dusche danach sorgt für Abkühlung. Außerdem wird so der Schweiß abgewaschen, der sonst Fliegen anlocken würde. Vorher sollten sich Atmung und Puls jedoch komplett normalisieren. Die Abkühlung mit dem Wasserschlauch beginnt immer unten an den Hinterbeinen. Alle Körperstellen oberhalb der Beine lassen sich mit einem wassergetränkten Schwamm abwaschen.

Herbstromantik

Die Tage werden wieder kürzer, kälter und regnerischer. Bunte Blätter rieseln und das das Winterfell sprießt. Diese Tatsache stellt den Pferdebesitzer wieder einmal vor die Entscheidung, ob er sein Pferd eindecken und gegebenenfalls scheren sollte. Das bedeutet allerdings immer einen massiven Eingriff in die körpereigene Thermoregulation des Pferdes. Generell haben Pferde ein ganz anderes Temperaturempfinden als Menschen. Bei Kälte können sie ihr dichtes Winterfell aufstellen. Sie bekommen quasi eine Gänsehaut. Es bilden sich Luftpolster, die schön warmhalten. Es sei denn, die Pferde wurden bereits bei den ersten Vorboten des Winters eingedeckt und eventuell geschoren. Für Sportpferde empfiehlt sich dennoch beides. Sie würden bereits bei geringer Anstrengung unter ihrem dichten Winterfell zu schwitzen beginnen. Auf dem Turnier in beheizten Hallen sogar noch viel mehr. Im Anschluss an die schweißtreibende Arbeit droht dann eine Erkältung, denn das lange Winterfell trocknet nur sehr langsam. „Man sollte sein Pferd nur dann scheren und eindecken, wenn es wirklich notwendig ist“, macht Dr. Lagershausen deutlich und empfiehlt einen sogenannten Deckenschnitt, bei dem das Pferd sein Winterfell auf dem Rücken und an den Beinen behält. „Bei den meisten Pferden reicht diese Teilschur völlig aus, um ein übermäßiges Schwitzen zu verhindern und ein schnelles Abtrocknen nach dem Reiten zu gewährleisten”, sagt sie. Insbesondere wer sich fürs vollständige Scheren entschieden hat, muss nun mit Decken für unterschiedliche Witterungen aufrüsten. Es braucht Decken für den Stall und wasserabweisende, strapazierfähige für die Zeit im Freien mit unterschiedlichen Füllungen für kältere und etwas mildere Tage. Pferdedecken müssen immer perfekt passen. Sie dürfen das Pferd nicht in seiner Bewegung einschränken oder verrutschen. Denn auch geschorene und eingedeckte Pferde müssen jeden Tag die Möglichkeit freier Bewegung bekommen (siehe Teil III der Serie Pferdehaltung: Freie Bewegung).

Ganzjahresausläufe

Die Weiden sind jedoch vielerorts bereits geschlossen. Häufig soll ihre Grasnarbe geschont werden oder sie sollen im Frühjahr der Heugewinnung dienen. Nun braucht es Alternativen, um den Pferden trotzdem täglich freie Bewegung zu ermöglichen. Und zwar in Form wetterfester, ganzjährig nutzbarer Ausläufe mit künstlichem Bodenaufbau, bestehend aus Trag-, Trenn- und Tretschicht mit Drainage. Ein Gefälle sorgt dafür, dass Regenwasser abfließen kann. Naturböden halten den Strapazen, die Pferdehufe verursachen, häufig nicht stand. Sie werden tief, uneben und weichen bei Regen stark auf. Wenige Stunden im Matsch sind jedoch gesundheitlich unbedenklich. Lässt die Witterung das Rausstellen nicht zu, ist es auch möglich, die Pferde zum Freilauf in die Reit- oder Bewegungshalle zu bringen. Auch ausreichend große, eingezäunte Longierzirkel eignen sich. Manche Betriebe umzäunen für die Herbst- und Wintermonate ihren Reitplatz, um so eine Alternative zum Weidegang zu schaffen.
Keine Angst vor Schnee und Kälte: Pferde passen sich den Witterungsbedingungen perfekt an. Geschorene Pferde brauchen allerdings eine Decke, beschlagene Pferde den sogenannten „Schneegrip“, der das Aufstollen verhindert.

Winter-Blues

Kurze Wintertage machen es gerade berufstätigen Reitern schwer, ihre Pferde draußen zu bewegen. Da Pferde aber unbedingt ausreichend Tageslicht und frische Luft brauchen, um gesund zu bleiben, ist die Zeit im Freien auch im Winter essenziell. Bestenfalls haben die Boxen Öffnungen, die es den Pferden erlauben, nach draußen zu schauen. Diese Fenster sollten bei Frost auf keinen Fall geschlossen werden. Dann nämlich schnellt die Schadgaskonzentration im Stall in die Höhe. Und das reizt die Atemwege der Pferde. Atemwegserkrankungen drohen. Damit die Tränken bei strengem Frost und geöffneten Fenstern nicht einfrieren, lassen sich die Rohrleitungen isolieren und bei Bedarf zum Beispiel ein Zirkulationssystem mit Durchlauferhitzer installieren. Für Gruppenhaltungen sind beheizbare Tränkebecken besonders geeignet. Schnee ist kein Wasserersatz.
Pferde im Haupt- und Landgestüt Marbach im Frühling. Film: Julien Guntz
Pferde im Haupt- und Landgestüt Marbach im Winter. Film: Julien Guntz

Kreativität gefragt

Gefrorener Boden ist für Pferde übrigens bei täglich ausreichendem Auslauf kein Problem. Wenn sie es gewohnt sind, bewegen sie sich entsprechend. Es darf nur keine großen Eisflächen geben, in die die Pferde einbrechen und sich verletzen können. In Gruppenhaltungen sind viel genutzte Flächen und Wege bestenfalls befestigt, möglichst rutschfest und eisfrei. Damit der Weg vom Stallgebäude in die Reithalle für Pferd und Reiter nicht zur Rutschpartie wird, müssen Höfe, Zufahrten und Wege geräumt und gestreut sein. Da ein solcher Winter erfahrungsgemäß lang werden kann, gilt es die Pferde mit viel Abwechslung im Training bei Laune zu halten. Wer sein Pferd erst in den dunklen Abendstunden in der Reithalle bewegen kann, sollte sich am Wochenende bei Tageslicht Zeit für ein Programm an der frischen Luft nehmen. Tagsüber sollte es zusätzlich weitere Bewegungseinheiten, wie freie Bewegung im Auslauf oder eine Einheit in der Führanlage geben. All das sorgt für Abwechslung im Pferde-Alltag. Mit der entsprechenden Ausstattung ist artgerechte Pferdehaltung über das ganze Jahr und bei jedem Wetter möglich. Die Umsetzung ist von den Gegebenheiten vor Ort abhängig. Doch sie sollte den Pferden zu jeder Jahreszeit täglich ausreichend freie Bewegung, Sozialkontakte, Tageslicht und frische Luft ermöglichen. Es gilt, aus den vorhandenen Ressourcen das Beste herauszuholen und kreative Lösungen zu finden. Denn schlechtes Wetter gibt es nicht, nur die falsche Kleidung. Kirsten Ahrling

Verlosung

Wie verlosen exklusiv für PM fünfmal die „Richtlinien für Reiten und Fahren, Band 4“ aus dem FNverlag. Um teilzunehmen, einfach das unten stehende Teilnahmeformular ausfüllen und absenden. Teilnahmeschluss war der 24. März 2019. Die Teilnahmebedingungen sind hier einzusehen.

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