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Serie Pferdehaltung Teil III: Freie Bewegung

An die frische Luft

Pferde sind Bewegungstiere. Ihre Entwicklungsgeschichte macht es nötig, dass sie sich täglich ausreichend bewegen. Und zwar nicht allein unter dem Sattel. Wie viel freie Bewegung ein Pferd tatsächlich braucht und wie sie sich in den Alltag integrieren lässt, klärt Teil III der Serie zur artgerechten Pferdehaltung.

Der pure (Pferde-) Traum: In einer harmonischen Gruppe auf einer großen Weide lässt es sich wahrlich gut leben. Das Foto zeigt die Junghengste des Gestüts Graditz. Foto: Frank Sorge

Gewinnspiel

Exklusiv für Persönliche Mitglieder verlosen wir am Ende des Artikels fünfmal das „FN-Praxishandbuch für Pferdehalter“ aus dem FNverlag. Um teilzunehmen, einfach das unten stehende Teilnahmeformular ausfüllen. Teilnahmeschluss ist der 24. Februar 2019.

Pferde müssen raus. Das weiß jedes Kind. Denn das Pferd ist ein Steppentier. In freier Wildbahn ist es ständig auf Achse. Bis zu 16 Stunden wandert es täglich umher, um mit gesenktem Kopf nach Nahrung zu suchen. Hauptsächlich ist es dabei im Schritt unterwegs. Trab und Galopp werden nur selten und meist zur Flucht gebraucht. Der Pferdekörper ist dafür gemacht, ständig in Bewegung zu sein. Und deshalb haben domestizierte Pferde noch immer einen ähnlichen Bewegungsbedarf wie ihre wildlebenden Vorfahren. Dennoch wird das Thema „freie Bewegung“ in der Praxis viel diskutiert. Sind die einen erst glücklich, wenn ihr Pferd den ganzen Tag auf der Weide steht, fürchten die anderen Verletzungen und lassen ihr Pferd nur alleine, mit entsprechendem Beinschutz ausgestattet und unter strenger Beobachtung, zeitweise in den Auslauf.

„Pferde sind Lauftiere. Es liegt auf der Hand, dass sie ausreichend freie Bewegung brauchen, um physisch und psychisch gesund zu bleiben“, sagt Tierärztin Dr. Henrike Lagershausen. „Sie haben ein Bedürfnis, mit Artgenossen umherzuwandern und nach Nahrung zu suchen.“ Und Bedürfnisse wollen befriedigt werden. Nur dann ist ein Pferd zufrieden und ausgeglichen. Unterdrückte Bedürfnisse bedeuten hingegen Stress (siehe Serie Pferdehaltung Teil I). Während das Pferd in der Box steht, bewegt es sich nicht auf eine natürliche Art und Weise. „Die Pferde drehen sich auf der Stelle, anstatt sich vorwärts zu bewegen. Diese ständige Drehbewegung ist eine unnatürliche Belastung für den Bewegungsapparat“, erklärt Dr. Lagershausen. Einen weiteren Pluspunkt schreibt sie der frischen Luft zu, die Pferde im Freien genießen. „Die Luft im Stall ist nicht immer ideal. Staub und Ammoniak reizen die Atemwege.“ Herrscht dauerhaft schlechte Luft, kann das zum Beispiel eine chronische Bronchitis verursachen. Bewegung an frischer Luft fördert hingegen die Durchblutung der Atemwege, der Schleim wird dünnflüssiger und kann besser abtransportiert werden.

Dr. Henrike Lagershausen ist Leiterin der Veterinärmedizin bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung. Foto: FN-Archiv

Verletzungsprophylaxe

Bei regelmäßiger freier Bewegung sinkt zudem das Verletzungsrisiko. „Der Bewegungsapparat wird gestärkt, der ganze Körper des Pferdes wird widerstandsfähiger. Pferde, die viel Zeit auf der Weide oder im Auslauf verbringen, haben zum Beispiel nachweislich eine höhere Knochendichte“, zählt Dr. Lagershausen auf. Außerdem entwickeln Pferde Trittsicherheit und stolpern deutlich weniger, wenn sie sich regelmäßig auf unterschiedlichen Böden bewegen. „Am Ende profitieren Reiter und Pferd“, so die Tierärztin. „Die Pferde können überschüssige Energie abbauen, sind ausgeglichen, motiviert und stressresistenter.“ Die Ansicht, dass Pferde nach einem ausgiebigen Weidegang im anschließenden Training unmotiviert seien, kann Dr. Lagershausen nicht teilen: „Ihre Leistungsbereitschaft wird nicht negativ beeinflusst – vielmehr sind sie deutlich leistungsbereiter, wenn sie regelmäßig Zeit im Freien verbringen.“

Springsport-Ass Marcus Ehning, hier mit Pret a Tout bei den Weltreiterspielen in Tryon, gönnt seinen Pferden täglich drei Bewegungseinheiten, eine davon ist der freie Auslauf auf Weide oder Paddock. Foto: Stefan Lafrentz

Deshalb legen auch viele Profis großen Wert darauf, dass ihre vierbeinigen Spitzensportler jeden Tag ausreichend freie Bewegung genießen. Bei Profi-Springreiter Marcus Ehning kommen alle Pferde täglich nach draußen – auch die Hengste: „Um ganz ungestört einfach mal Pferd sein zu können und den Kopf frei zu bekommen“, so der Profi. Für Sportpferde ist täglich ausreichend freie Bewegung ein Muss, findet Ehning: „Gerade nach großer Belastung oder intensivem Training oder auch einfach nur, um sich wohl zu fühlen, sollen sich unsere Pferde auf der Weide wälzen, buckeln können wie sie möchten oder auch einfach den Kopf ins Gras stecken.“

Bestenfalls gibt es eine feste Tagesroutine für die Pferde, in der die freie Bewegung einen festen Platz hat. Bei Marcus Ehning absolviert jedes Pferd täglich drei Bewegungseinheiten. Nach dem Füttern geht es in die Führanlage. Im Laufe des Tages bekommt jedes Pferd seine Zeit im Auslauf oder auf der Weide. Das Training stellt die dritte Einheit dar. „Das kann auch ein Ausritt sein oder dressurmäßiges Arbeiten, ab und zu auch Springen oder Longieren“, erklärt der Profi-Springreiter. Die freie Bewegung seiner Pferde spielt bei ihm jedoch immer eine große Rolle.

Im Video erzählt Springreiter Marcus Ehning, warum freie Bewegung für ihn fester Bestandteil seiner Pferdehaltung ist.

Denn mangelnde Bewegung macht Pferde auf Dauer krank. Die Leitlinien zur Beurteilung von Pferdehaltungen unter Tierschutzgesichtspunkten vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) nennen Verhaltensstörungen und Schäden „insbesondere am Bewegungsapparat“ als Folge von Bewegungsmangel. Ebenso beeinträchtigt Bewegungsmangel den Selbstreinigungsmechanismus der Atemwege und den gesamten Stoffwechsel des Pferdes. Am Ende des Tages ist ein Pferd, das regelmäßig – also täglich – ausreichend freie Bewegung bekommt, ausgeglichener und zufriedener.

Ein weiterer Pluspunkt: Es begegnet unbekannten Situationen weniger schreckhaft, da es sein natürliches Erkundungsverhalten im Auslauf oder auf der Weide ausüben kann. Das alles macht den Umgang miteinander für Pferd und Reiter sicherer. Es handelt sich bei der freien Bewegung übrigens um die Möglichkeit, die das Pferd bekommt, sich frei zu bewegen. Wenn es im Auslauf nur herumsteht, ist das auch in Ordnung. Auch wenn es sich nicht bewegt, kann es die vielen weiteren Pluspunkte des Tapetenwechsels nutzen. Beispielsweise seine Umgebung erkunden und beobachten, sich wälzen, sonnen, im Schritt umherwandern oder Fellpflege mit seinen Artgenossen betreiben.

Sichere Zäune

Zäune müssen sicher sein. Foto: Frank Sorge

Damit die Pferde ihrer freien Bewegung im Auslauf oder auf der Weide nachgehen und nicht anderswo, braucht es entsprechend Zäune. Hütesicher soll der Zaun sein. Dazu muss er stabil, gut sichtbar und hoch genug sein. In den Leitlinien heißt es: „Die Einzäunung muss so beschaffen sein, dass größtmögliche Sicherheit für Tier und Mensch gewährleistet ist.“ Der Zaun muss in seiner Höhe mindestens dem Ergebnis der Formel 0,75 x WH entsprechen, dabei sollen Pfähle zu einem Drittel im Boden stecken. Der Abstand zwischen den Pfählen beträgt 2,60 bis maximal fünf Meter. Jeder Zaun braucht zwischen zwei und vier Querabgrenzungen mit Abständen zwischen 40 und 70 Zentimetern zueinander. Bei Fohlen, Ponys oder sehr großen Pferden muss die Höhe entsprechend angepasst sein. Der Zaun kann aus Metallrohren oder Holz bestehen, bei ausreichend großen Flächen auch in Kombination mit einem Elektrozaun. Stacheldraht und Knotengitter sind als alleinige Einzäunung tierschutzwidrig und in der Pferdehaltung verboten.

Täglich mehrstündig

Auf die Frage, wie viel freie Bewegung ein Pferd braucht, geben die BMEL-Leitlinien eine klare Antwort. Hier heißt es: „Pferde haben […] einen Bedarf an täglich mehrstündiger Bewegung.“ Dr. Christiane Müller, FN-Tierschutzbeauftragte und öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige für Pferdehaltung, -zucht und -sport, erklärt: „Mehrstündig bedeutet mindestens zwei Stunden.“ Doch ist Bewegung nicht gleich Bewegung. „Kontrollierte Bewegung (Arbeit, Training) beinhaltet nicht die gleichen Bewegungsabläufe wie die freie Bewegung, bei der die Fortbewegung im entspannten Schritt überwiegt, aber auch überschüssige Energie und Verspannungen abgebaut werden können“, sagen die Leitlinien. Was folgt, ist essentiell: „Daher kann kontrollierte Bewegung die freie Bewegung nicht vollständig ersetzen.“ Der Pferdebesitzer könne den täglichen Bewegungsbedarf eines Pferdes in Kombination decken, sagt Dr. Müller. Sprich: Eine Stunde reiten und eine Stunde Zeit im Auslauf oder auf der Weide, bei kürzerem Training entsprechend länger. Das ist das absolute Minimum. „Je länger ein Pferd sich frei bewegen kann, desto besser“, so Dr. Müller. Andersherum kann freie Bewegung das Training nicht ersetzen. Ein Pferd unter der Woche auf der Weide abzustellen und am Wochenende mehrere Stunden auszureiten, ist ebenso gesundheitsschädlich wie dauerhafter Bewegungsmangel. Die Mischung macht’s. Pferde, die nicht kontrolliert bewegt werden können, wie zum Beispiel Jungpferde, brauchen unbedingt täglich mehrstündige freie Bewegung, erklärt Dr. Müller.

Pferde haben einen Bedarf an mehreren Stunden Bewegung. Dieser kann nicht mit einer Stunde auf dem Paddock oder unter dem Sattel befriedigt werden. Foto: Frank Sorge

Das sich gegenseitige Kraulen entspricht dem natürlichen Sozialverhalten des Pferdes. Foto: Frank Sorge

Wertvolle Zeit im Auslauf

Auch dem Leiter der Westfälischen Reit- und Fahrschule in Münster, Jörg Jacobs, ist die freie Bewegung seiner Pferde enorm wichtig: „Unsere Pferde kommen das ganze Jahr über jeden Tag auf die Weide. Da muss man im Winter auch mal eine Wiese opfern, die dann im Frühjahr nicht mehr so schön ist.“ So locker sieht das aber nicht jeder Stallbetreiber. Vielerorts sind die Weiden in den Herbst- und Wintermonaten gesperrt. Dann müssen ganzjährig nutzbare, wetterfeste Ausläufe her. Der Boden solcher Ausläufe muss trittsicher, rutschfest und möglichst matschfrei sein. Naturböden halten den Strapazen durch Pferdehufe oft nicht stand. Deshalb empfehlen die Leitlinien einen künstlichen Bodenaufbau, bestehend aus Tragschicht mit Drainage, Trennund Tretschicht.

Und sollten anhaltende Regenfälle den Auslauf dennoch in eine Matschgrube verwandelt haben, heißt das nicht, dass die Pferde ihn nicht mehr nutzen können. Die Leitlinien stufen es als unbedenklich ein, wenn Pferde vorübergehend im Matsch stehen. Strahlfäule und Mauke drohen nur bei dauerhaftem Aufenthalt auf matschigen und zudem verunreinigten Böden. „Besser ein paar Stunden im Matsch als gar nicht raus“, sagt auch Dr. Müller. Denn die Zeit im Auslauf bleibt wertvoll für die Pferde, auch wenn sie sich nicht besonders viel bewegen.

Jörg Jacobs, Leiter der Westfälischen Reit- und Fahrschule in Münster, schickt die Lehrpferde täglich nach draußen. Foto: Westfälische Reit- und Fahrschule e.V.

Gut für den Kopf

„In erster Linie geht es um die mentale und psychische Ausgeglichenheit der Lehrpferde“, sagt Jacobs. Deshalb verbringen alle Pferde der Westfälischen Reit- und Fahrschule jeden Tag mindestens eineinhalb Stunden Zeit auf der Weide, Stuten und Wallache getrennt. „Das ist aber nicht zwingend erforderlich“, sagt Jacobs. „Wir haben uns nur für dieses System entschieden.“ Bei der Gruppenzusammenstellung ist es wichtig, die unterschiedlichen Charaktere zu kennen. „Es dürfen nicht zu viele ranghohe Pferde gemeinsam in einer Gruppe sein“, so der Leiter der Westfälischen Reit- und Fahrschule. Ansonsten würden die Pferde ständig die Hierarchie untereinander neu ausfechten. Verletzungen hat Jacobs bei seinen Pferden übrigens selten zu beklagen. Und wenn, dann handelt es sich um harmlose Blessuren. Neben einer durchdachten Herdenzusammenstellung und der schrittweisen Integration neuer Pferde – indem diese erst mit einem verträglichen Partner gemeinsam auf die Weide gehen, bevor sie den Rest der Gruppe kennenlernen – spielt die Größe der Weide eine wichtige Rolle.

„Auch wenn die Gruppe nicht zu einhundert Prozent harmonisch ist, können sie sich bei ausreichender Fläche aus dem Weg gehen oder sich in Untergruppen zusammentun“, schildert Jacobs. Doch auch er macht deutlich: „Ein kleines Restrisiko bleibt.“ Um das möglichst gering zu halten, entlässt er seine Pferde erst nach dem Training auf die Weide. Dann haben sie bereits einen Großteil ihrer überschüssigen Energie kontrolliert abbauen können und verhalten sich auf der Weide deutlich ruhiger. In Sachen Beinschutz sei er konservativ unterwegs, wie er selber sagt. „Da wir auch in der normalen Arbeit auf Beinschutz verzichten, gehen unsere Pferde auch ohne auf die Weide.“ Für ihn liegt der Schlüssel in der vielseitigen Grundausbildung des Pferdes. „Wenn sie unterschiedliche Böden kennen und regelmäßig im Gelände unterwegs sind, werden sie trittsicher. Das kann man sehr gut kontrolliert unter dem Sattel trainieren“, gibt er als Tipp.

Für den Tapetenwechsel:

Kleinauslauf/ Paddock
Größe: pro Pferd mindestens (2 x WH)² befriedigte Bedürfnisse: Erkundungs- und Komfortverhalten (Umgebung beobachten, wälzen, sonnen, Thermoregulation/Außenklimareize, soziale Fellpflege) Sonstiges: Elektrozäune sind bei Kleinausläufen in Boxengröße nicht zulässig und ein Kleinauslauf kann in keinem Fall die freie Bewegung ersetzen!

Für die Bewegung:

Auslauf
Größe: für bis zu zwei Pferde mind. 150 m², pro weiteres Pferd 40 m² befriedigte Bedürfnisse: freie Bewegung, Erkundungs- und Komfortverhalten Sonstiges: Der Boden muss trittsicher, rutschfest, möglichst matschfrei und „galoppierfähig“ sein, rechteckige Form erhöht Bewegungsanreiz, Raumteiler bei größeren Gruppen.

Für den kleinen Hunger:

Weide
Größe: siehe Auslauf befriedigte Bedürfnisse: natürliche Nahrungsaufnahme, freie Bewegung, Erkundungs- und Komfortverhalten Sonstiges: Anweiden im Frühjahr.

Wer dennoch Verletzungen fürchtet, kann der freien Bewegung eine Trainingseinheit an der Longe oder unter dem Sattel voranstellen, rät Dr. Müller. Dr. Lagershausen gibt als Tipp, das Pferd zunächst auf einer kleineren Fläche an den Weidegang zu gewöhnen. Generell gilt: Wer sein Pferd vor dem Freilauf ausreichend aufwärmt, also zum Beispiel zehn Minuten im Schritt bewegt, der minimiert das Risiko von Verletzungen. Denn durch die Aufwärmphase sind Bänder, Sehnen und Muskulatur entsprechend auf Bocksprünge und Sprints vorbereitet und es kann sich schützende Gelenkschmiere bilden und verteilen. Dr. Lagershausen fügt hinzu: „Der Pferdehalter muss sich einen Tagesablauf für sein Pferd überlegen und schauen, wie er es in seinen Alltag integrieren kann. Dazu lassen sich Absprachen mit Stallkollegen treffen. Das Pferd sollte nicht zu lange am Stück in der Box stehen und freie Bewegung muss immer mit dabei sein.“

Wenn Pferde mehr als vier Stunden auf einer abgefressenen Weide sind, brauchen sie Raufutter, idealerweise aus der Heuraufe. Foto: Großewinkelmann GmbH & Co. KG

Neben der freien Bewegung an frischer Luft auf Weide oder Paddock brauchen Pferde den Sozialkontakt zu ihren Artgenossen. Foto: Frank Sorge

Dauerfresser Pferd

Bei der Zeit, die ein Pferd täglich im Freien verbringt, gibt es nach oben hin prinzipiell keine Grenze. Vorausgesetzt, die Rahmenbedingungen stimmen. Befindet sich ein Pferd länger als vier Stunden in einem vegetationslosen Auslauf oder auf einer abgefressenen Weide, braucht es hier zusätzlich Raufutter. Fresspausen sollten nämlich möglichst nicht länger als vier Stunden andauern. Da das Pferd von Natur aus ein Dauerfresser ist, produziert der Pferdemagen ununterbrochen Magensäure, die nur Speichel neutralisieren kann. Der Speichelfluss wird beim Kauen angeregt und sorgt so für Pufferung. Eine Tränke und einen Witterungsschutz braucht es hingegen nur, wenn das Pferd dauerhaft auf der Weide oder im Auslauf steht. Die Faustregel lautet: Mindestens drei Mal am Tag muss es sich satt trinken können. Artgerechte Pferdehaltung ist in den vergangenen Jahren in den Fokus gerückt. „Es gab Zeiten, da hat man Reitanlagen nur an den Pferdeanhängern erkannt, die auf dem Hof standen. Heute erkennt man sie daran, dass man Pferde sieht“, beschreibt Dr. Müller die Entwicklung. Es hat ein Umdenken stattgefunden. Zugunsten der Pferde. Und die Möglichkeit der freien Bewegung ist und bleibt ein wichtiger Bestandteil artgerechter Pferdehaltung, jedoch kein alleiniges Kriterium.

Kirsten Ahrling

Das folgt: Im vierten Teil der Serie zur Pferdehaltung geht es im nächsten PM-Forum um die artgerechte Pferdehaltung durch alle Jahreszeiten.

Verlosung

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