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Young PM

Tipps zum Führen mit Halfter

Ein Pferd sicher von A nach B führen: Das gehört für jeden dazu, der mit Pferden umgeht. Dabei sollte man einige grundsätzliche Regeln und Sicherheitsaspekte beachten.

Wichtig: Das Strickende wird geordnet in der Hand gehalten. Der Führstrick darf nie (!) um die Hand oder einzelne Finger gewickelt werden. Alle Fotos: Jean Christen und Ricarda Mertens, Mannheim; mit frdl. Genehmigung des FNverlages entnommen aus „Meine ersten Reitabzeichen 10-6“, FNverlag, Warendorf, 2013.

Im Stallalltag gehört das Führen mit Strick und Halfter ganz selbstverständlich dazu. Pferde werden aus der Box zum Putzplatz, zum Paddock oder zur Weide gebracht. Sie werden dem Schmied oder Tierarzt vorgestellt oder auch zum Grasen an der Hand mitgenommen. Schon im Fohlenalter beginnt die Gewöhnung daran. Pferde lernen, den Menschen als Führenden zu akzeptieren. Denn auch in der Pferdeherde bestimmt das ranghöhere Pferd, wo das rangniedrigere Pferd hingehen darf. Bestimmt konntet ihr schon beobachten, dass ein Pferd in der Herde zurückweicht, zur Seite tritt oder folgen muss. Und genauso ist es beim Führen. Derjenige der ein Pferd führt, muss ihm gegenüber ruhig und bestimmt auftreten. Die Ausgangsposition beim Führen ist links neben der Pferdeschulter.

Den Strick fasst man etwa 40 bis 50 Zentimeter unterhalb des Karabinerhakens an, so dass der Daumen nach oben zeigt. Das Strickende wird geordnet in der Hand gehalten. Kleine Kinder können das Strickende auch in die gegenüberliegende Hand nehmen. Der Führstrick darf nie (!) um die Hand oder einzelne Finger gewickelt werden. Erschreckt sich das Pferd, kann es sonst zu schlimmen Verletzungen kommen. Auch ohne Strick zu führen ist gefährlich: Wenn das Pferd den Kopf hochreißt, ist kaum noch eine Einwirkung möglich und das Verletzungsrisiko steigt enorm.

Zum Führen sollte stets ein Strick mit Karabinerhaken verwendet werden. Dieser kann sich nicht ungewollt lösen, wenn das Pferd mal mit dem Kopf schlägt oder etwas heftig wird. Stricke mit Panikhaken werden zum Anbinden am Putzplatz oder auf dem Anhänger verwendet – wenn das Pferd sich dort mal erschreckt, löst sich der Haken und verhindert, dass das Pferd in Panik verfällt. Der Führstrick mit Karabinerhaken wird in den mittleren Ring unter dem Kinn des Pferdes eingehakt, so hat der Führende den besten Einfluss auf das Pferd. Ganz wichtig: Beim Führen immer das Gesicht und Ohrenspiel des Pferdes im Blick behalten.

Wird ein Pferd auf die Weide entlassen, sollte es immer erst mit dem Kopf in Richtung Tür oder Tor gedreht werden, bevor das Halfter abgenommen wird.

Sicherheitsabstand beachten

Bei der Begegnung mit anderen Pferden sollte ein möglichst großer Sicherheitsabstand eingehalten werden. In einer engen Stallgasse verzichtet man am besten darauf, Pferde direkt aneinander vorbeizuführen. Pferde sollten sich beim Führen möglichst von vorne begegnen. Wenn ihr ein Pferd wieder in die Box, in einen Paddock oder auf die Weide entlasst oder es zum Freilaufen in die Halle bringt, sollte es immer erst mit dem Kopf in Richtung Tür oder Tor gedreht werden, bevor das Halfter abgenommen wird. So kann der Mensch bei ungestümem Loslaufen oder einem Freudenhüpfer des Pferdes nicht getroffen werden.

Der Strick sollte beim gut erzogenen Pferd leicht durchhängen.

Bodenarbeit

Die meisten Pferde kennen es, von links geführt zu werden, weil es der Tradition entspricht Das Führen sollte trotzdem von beiden Seiten geübt werden. Für Führübungen/Bodenarbeit mit dem Pferd sind feste Schuhe und Handschuhe unerlässlich. Bei Bedarf wird außerdem eine Gerte mitgeführt. Bei der Bodenarbeit mit Pferden ist der Reiter zu Fuß unterwegs und nutzt als wichtigste Hilfen seine Führposition und Körperhaltung. Der Strick sollte dabei beim gut erzogenen Pferd leicht durchhängen. Wer dauernd am Strick ziehen muss, wird von seinem Pferd noch nicht als ranghöher akzeptiert. Das Pferd lernt, sich dem Schritttempo des Menschen anzupassen und sich freiwillig mit ihm zu bewegen. Mit der Stimme könnt ihr das Pferd aufmuntern oder beruhigen.

Gewendet wird das Pferd beim Führen jeweils vom Menschen weg, damit es ihm in der Wendung nicht auf die Füße tritt. Wer von links führt, wendet also nach rechts und umgekehrt. Der Mensch macht dabei größere Schritte als das Pferd, weil er einen weiteren Weg hat. Durch die richtige Körpersprache verständigt sich der Mensch mit dem Pferd. Das alles wird übrigens in den Vorbereitungslehrgängen zu den verschiedensten Abzeichen vermittelt.

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