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Europameisterschaften 2023: Auf dem Sprung zum Jahreshöhepunkt

Auf Wiedersehen, Alice! Beim CHIO Aachen hat die Stute mit ihrer Reiterin nochmal eine Ehrenrunde gedreht. Alle Fotos: Stefan Lafrentz

Abschied I: Weltmeisterin DSP Alice aus dem Sport verabschiedet

Charismatisch, eigenwillig, ehrgeizig und mit grenzenlosem Springvermögen ausgestattet – so hat sich die Askari-Tochter DSP Alice im Parcours präsentiert. „Alice hat mich sportlich geprägt wie kein anderes Pferd, aber auch menschlich“ sagt Simone Blum bei der Verabschiedung in Rahmen des CHIO Aachen. Blums Dank giltihrer Familie, dem Team, den Trainern und ganz besonders ihrer Alice: „Danke, dass du mir gezeigt hast, dass man gemeinsam Unmögliches möglich machen kann.“

Seit 2014 ist die Fuchsstute im Stall der Familie Blum im bayerischen Zolling zuhause. Blums Ehemann Hans-Günther hatte sie entdeckt. „Es war Liebe auf den ersten Blick“, sagt Simone Blum. Die beiden Damen finden zusammen und feiern große Erfolge. Der wohl größte: Einzel-Gold und Team-Bronze bei den Weltreiterspielen 2018 in Tryon in den USA. DSP Alice unterläuft während der gesamten WM nicht ein einziger Springfehler. Generell hat Alice nur eine große Schwäche: Sie liebt Mangos. Zu den Klängen von „One moment in time“ dreht die Ausnahmestute ihre letzte große Ehrenrunde im großen Soerser Springstadion, begleitet von Standing Ovations der Zuschauer auf den vollbesetzten Rängen. „Danke Alice, du bist und bleibst mein Wunderpferd“, sagt Simone Blum.

Ein Jahr bevor DSP Alice und Simone Blum 2018 Gold in Tryon gewonnen haben, hat ein FN-Kamerateam die beiden zuhause in Zolling besucht.

Ingrid Klimkes Erfolgspferd SAP Hale Bob OLD ist in Aachen offiziell verabschiedet worden.

Abschied II: Letzter großer Auftritt von SAP Hale Bob OLD

Zweimal – 2017 und 2019 war er strahlender Vielseitigkeitssieger in Aachen – nun kehrte Ingrid Klimkes SAP Hale Bob OLD nach Aachen zurück, um vor der Siegerehrung des Vielseitigkeits-
nationenpreises offiziell aus dem Sport
verabschiedet zu werden.

Die Erfolgsliste von SAP Hale Bob OLD, einem Sohn des Vollblüters Helikon xx, ist lang: Mannschaftssilber bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro, Einzel-Europameister 2017 in Strzegom und 2019 in Luhmühlen, 2019 zugleich auch Team-Europameister, um nur einige zu nennen. „Ich konnte mich immer auf dich verlassen und ich wusste, Bobby, dass du für mich alles gibst. Du bist mein allergrößter Lehrmeister gewesen und hast mir viele wunderschöne Glücksmomente geschenkt“, bedankte sich Ingrid Klimke bei ihrem langjährigen Sportpartner, bevor sie „Super-Bobby“ zusammen mit Stallmanagerin Carmen Thiemann aus dem großen Stadion führte. Dieser darf nun seine Rente auf den Weiden der Reitmeisterin in Münster genießen.

Abschied III: Ludger Beerbaum

Noch einen Abschied gab es beim CHIO Aachen: Nach der Siegerehrung des Großen Preises am Sonntag gab der vierfache Olympiasieger Ludger Beerbaum überraschend seinen Abschied vom Sport bekannt. Aus dem Sattel seiner Schimmelstute Mila heraus wandte er sich insbesondere an die rund 40.000 Zuschauer im Aachener Stadion und sprach diesen seinen Dank aus, ebenso wie seiner Mäzenin Madeleine Winter-Schulze und seiner Pferdepflegerin Marie Johnson, „die beide auf ihre Weise maßgeblich dazu beigetragen haben, dass ich über drei Jahrzehnte im Sport erfolgreich sein konnte.“ In seiner langen Karriere sammelte Ludger Beerbaum neben den vier olympischen Goldmedaillen, drei davon mit dem deutschen Team, unter anderem vier Mannschaftsweltmeistertitel, war mehrfach Einzel- und Mannschaftseuropameister. Insgesamt bestritt er 24 Championate und 134 Nationenpreise für Deutschland – 29 mehr noch als der legendäre Hans Günter Winkler. Nach Gewinn von Team-Bronze bei den Olympischen Spielen in Rio 2016 verabschiedete er sich bereits aus dem deutschen Kader, startete aber weiter auf internationalen Turnieren.

Wegen einer schweren Verletzung im Frühjahr hatte Beerbaum den Start in Aachen zunächst abgesagt, konnte aber dank einer Wildcard dann doch kurzfristig teilnehmen. Seinen 35. CHIO nahm er zum Anlass, Abschied zu nehmen. „Irgendwann musst du dich der biologischen Uhr stellen und gucken, dass du den Absprung findest, bevor alle sagen, du wirst zu alt und es ist nicht mehr so schön, dir zuzugucken“, sagte der 59-Jährige. Das Publikum entließ die deutsche Springsport-Legende mit Riesenapplaus auf eine letzte emotionale Ehrenrunde.

Zeigte vor seinem emotionalen Abschied nochmal tolle Runden mit Schimmelstute Mila in der Soers: Springsport-Legende Ludger Beerbaum.

Benjamin Werndl ist einer von drei Top- Reitern, die bei der Aktion #FENDTastic-Chance dabei sind.

#FENDTasticChance: Vereine können Training mit Top-Reitern gewinnen

Spitzensport beginnt an der Basis, deshalb können Reitvereine in ganz Deutschland Trainingstage mit Top-Reitern in Dressur, Springen oder Vielseitigkeit gewinnen. Gerrit Nieberg, Benjamin Werndl und Sandra Auffarth kommen im Rahmen der Aktion #FENDTasticChance einen Tag lang in einen Reitverein, um mit Reitern unterschiedlichen Niveaus zu trainieren.

Unterstützt wird die Aktion von Fendt, dem Sponsor der Deutschen Reitsport-Nationalmannschaft. Zusätzlich zum Trainingstag erhält jeder der drei Gewinnervereine noch passend zur jeweiligen Disziplin ein Dressurviereck, einen Sprung oder ein Geländehindernis sowie eine Prämie von 500 Euro als Unterstützung zur Umsetzung des Trainingstages. Der Bewerbungsprozess ist einfach: Vereine können ein Bewerbungsfoto oder -video auf ihrem Instagram-Kanal hochladen. Wenn sie den Hastag #FENDTasticChance nutzen und die Instagram- Kanäle von der FN (@fn_pferdesport) sowie Fendt (@fendt.global) markieren, rutschen sie in den Lostopf. Bewerbungsschluss ist Sonntag, 27. August 2023. Alle Teilnahmebedingungen gibt es unter www.fendt.com/de im Bereich „Aktionen“.

Neue App bietet Übersicht über zertifizierte Ausrüstungsgegenstände

Darauf haben Pferdesportler und Turnierfachleute, Reitsporthändler und Hersteller schon lange gewartet: eine Zertifizierung von Ausrüstungsgegenständen im Pferdesport. Mit dem Münchner Softwareunternehmen EquiCert hat die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) jetzt einen Partner gefunden, der diese Lücke schließt und die gesammelten Informationen in einer mobilen App kostenfrei bereitstellt. Ziel von EquiCert ist es, alle Ausrüstungsgegenstände im Pferdesport klar und übersichtlich zu kennzeichnen und einheitlich zu zertifizieren. „Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Zulässigkeit gemäß Leistungsprüfungsordnung (LPO)“, erklärt Andreas Gölkel, Geschäftsführer von EquiCert.

„Wir freuen uns, gemeinsam mit EquiCert die Digitalisierung im Pferdesport voranzutreiben und damit die Turniervorbereitung und Ausrüstungskontrollen für alle Beteiligten zu vereinfachen“, ergänzt FN-Generalsekretär Soenke Lauterbach. „Zudem setzen wir durch die Kooperation ein weiteres wichtiges Zeichen in Richtung Tierwohl bei der Ausrüstung.“ Die EquiCert-App ist ab sofort in den gängigen App-Stores verfügbar. Mehr Informationen gibt es unter www.equi-cert.com.

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