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PM Forum Ausgabe 10/2022

Editorial

Liebe Persönliche Mitglieder,

Sie alle wissen es: Artgerechte Pferdehaltung ist eines der Herzensthemen von uns Persönlichen Mitgliedern. Sollte es hierfür noch einen Beweis brauchen, ist unser langjähriges Förderprojekt „Unser Stall soll besser werden“ das beste Beispiel für unser Engagement auf diesem Gebiet. Im September war es wieder soweit: Wir durften den diesjährigen Siegerstall im Rahmen der HKM Bundeschampionate auszeichnen und obendrein einen Sonderehrenpreis vergeben. Die beiden ausgezeichneten Anlagen dienen als inspirierendes Beispiel dafür, wie artgerechte Pferdehaltung durch tolle Bedingungen, aber auch durch gutes Management – und dieses wird noch immer viel zu oft unterschätzt, wenn es um die Beurteilung von Pferdehaltungen geht – aussehen kann. Wenn Sie jetzt neugierig geworden sind, beginnen Sie am besten gleich hier zu lesen. Dort stellen wir Ihnen den Reitstall am Himmelmoor und den Reitverein Attendorn-Askay vor.

Annett Schellenberger. Foto: privat

Ein Hinweis sei mir hierzu noch gestattet: Wussten Sie, dass der Wettbewerb „Unser Stall soll besser werden“ im kommenden Jahr bereits sein 30-jähriges Bestehen feiert? Was für eine lange Zeit und was hat sich in dieser Zeit in der Pferdehaltung in Deutschland alles zum Positiven verändert! Darauf können wir alle ein bisschen stolz sein und es ist uns ein großer Ansporn, hier weiterzumachen.

Von diesem Herzensthema zu einem Thema, das mindestens ebenso wichtig ist, lange Zeit jedoch und auch heute noch in Teilen der Gesellschaft tabuisiert und verharmlost wird: sexualisierte Gewalt. Was bei den Betroffenen großes Leid und traumatische Erfahrungen hinterlässt, wird gesellschaftlich oft an den Rand gedrängt. Ein unbequemes und unangenehmes Thema – man kann oder möchte es sich nicht vorstellen, dass dieses Thema alltagsrelevant ist. Das ist es aber! Und damit betrifft es leider auch den Sport. Gerade der Pferdesport bietet – hier dürfen wir nicht mit Scheuklappen unterwegs sein – durch die Liebe zum Pferd und viele junge Nachwuchssportler ein hohes Missbrauchspotenzial.

Die FN hat bereits vor mehr als zehn Jahren reagiert und engagiert sich durch vielfältige Maßnahmen gegen sexualisierte Gewalt im Pferdesport. Nun wurde ergänzend ein BetroffenenRat eingerichtet – wir sind damit der erste Sportverband in Deutschland, der diesen Weg geht. Was genau es mit dem BetroffenenRat auf sich hat sowie die Erlebnisse und den Blick einer Betroffenen auf sexualisierte Gewalt im Pferdesport lesen Sie hier. Die wichtigste Botschaft: Schauen Sie bei diesem Thema nicht weg! Schauen Sie hin, halten Sie es für möglich, dass so etwas vor Ihren Augen passiert und greifen Sie ein, werden Sie aktiv! Nur gemeinsam können wir es schaffen, dass sexualisierter Gewalt im Pferdesport kein Raum geboten wird.

Herzliche Grüße
Annett Schellenberger
Vorsitzende der Persönlichen Mitglieder und
Vizepräsidentin der Deutschen Reiterlichen Vereinigung

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