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Besser Reiten
10 Tipps für das Schulterherein
Foto: Ludwiga von Korff
1. Auf drei Hufschlaglinien
Beim Schulterherein bewegt sich das Pferd auf drei Hufschlaglinien: Die Vorhand wird um ca. 30 Grad nach innen geführt, so dass der innere Hinterhuf in die Spur des äußeren Vorderhufs fußt. Die Hinterhand bleibt auf dem Hufschlag und bewegt sich geradeaus.
2. Wichtiges Warm-up
Schultervor und Reiten in Stellung bereiten das Schulterherein vor, bringen die Vorhand vor die Hinterhand und fordern die Hinterbeine zum schmaleren Spuren auf. Gelingen die Vorübungen auf beiden Händen auch unabhängig von der Bande, kann mit dem Schulterherein begonnen werden.
3. Wertvoll für alle Pferde
Schulterherein hat einen aktivierenden Effekt auf das innere Hinterbein und die gesamte Rumpfmuskulatur. Es fördert Lastaufnahme und Schulterfreiheit und verbessert Gleichgewicht und Geschmeidigkeit. Das macht die Lektion so wertvoll – für alle Pferde!
4. Die Basis prüfen
Voraussetzung für das Schulterherein ist die korrekte Längsbiegung. Nimmt das Pferd auf beiden Händen Stellung und Biegung geschmeidig an? Sehr gut. Wenn nicht: weiter an der geraderichtenden Biegearbeit und Gymnastizierung beider Körperhälften arbeiten.
5. Vom Leichten zum Schweren
Zu Beginn wird das Schulterherein nur über kurze Reprisen und zunächst an der langen Seite der Bahn geritten. Dabei werden aus der ersten Ecke heraus Stellung und Biegung mitgenommen. Zum Beenden richtet der Reiter die Vorhand wieder auf die Hinterhand ein und reitet geradeaus.
6. Clever kombiniert
Durch die Kombination mit anderen Übungen wirkt das Schulterherein noch besser, weil der Bewegungsapparat variantenreich beansprucht wird. Volten eignen sich besonders, um die Geschmeidigkeit weiter zu fördern. Auch durch das Reiten auf freien Linien oder auf dem Zirkel lassen sich neue Anforderungen schaffen.
7. Sicher einrahmen
Auch für das Schulterherein braucht der Reiter die diagonale Hilfengebung: Der innere Gesäßknochen wird vermehrt belastet, der innere Schenkel treibt am Gurt und an den äußeren Zügel heran. Dabei hilft die Vorstellung, auf eine Volte abwenden zu wollen und dann geradeaus weiter zu reiten.
8. Weniger ist mehr
Wie so oft gilt auch hier: lieber wenig gute Tritte schwungvoll und fließend als eine lange Seite auf der das Pferd Takt, Tempo oder Fleiß verliert. Wer merkt, dass der Trab in der Qualität nachlässt, wendet auf einen Zirkel ab oder reitet erstmal geradeaus.
9. Alles im Fluss
Ein gutes Schulterherein hat schwungvolle, kadenzierte Trabtritte in sicherer Selbsthaltung. Noch nicht? Dann hilft diese Übung: eine halbe lange Seite Schulterherein, daraus durch die halbe Bahn wechseln und die Tritte verlängern.
10. Dem Pferd zuliebe
Schulterherein dient wie alle Lektionen keinem Selbstzweck, sondern primär der Gymnastizierung und damit der Gesunderhaltung. Denn dadurch, dass das jeweils innere Hinterbein weiter unter den Körper fußt, wird die Geraderichtung und die Versammlung gefördert – das ist praktizierter Tierschutz!
Lina Otto
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