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PM Seminar mit Isabelle von Neumann-Cosel

Das Geheimnis der unsichtbaren Hilfen

Dressurreiterin Susanne Lebek empfing Persönliche Mitglieder zu einem Seminar auf ihrer Anlage in Braubach. Referentin Isabelle von Neumann-Cosel stellte dort passend zu ihrem gleichnamigen Buch „Das Geheimnis der unsichtbaren Hilfen“ vor.

Foto: Julia Simon

Ziel eines jeden Reiters ist es, fein reiten zu können. Spitzenreiter können sich mit fast unsichtbaren Hilfen mit dem Pferd verständigen. „Die höchste Schwierigkeit ist, es leicht aussehen zu lassen“, betonte Referentin Isabelle von Neumann-Cosel. Zielführend für das Seminar war die Frage, ob Eleganz und Leichtigkeit nur glückliche Umstände sind oder ob man dies lernen kann.

Schlüsselwort Balance

Gleichgewicht steht an erster Stelle. „Gleichgewicht ist kein Zustand, sondern ein Ideal, wodurch Balance immer wieder erreicht werden muss“, erklärte von Neumann-Cosel. Nur durch Hilfen formt der Reiter ein ausbalanciertes Pferd. Richtig sitzen ist daher das A und O. Die Beckenbewegung helfe der Aufrichtung und steuere diese. „Das muss man optimieren, dass man die Bewegung des Pferdes durch den eigenen Körper durchleiten kann“, veranschaulichte die Ausbilderin. Klingt plausibel – denn, wenn man das Pferd nicht stört, erreicht man ein leichteres Reiten.

Das Becken gibt die Richtungskontrolle an. Für diese Vorgabe von Bewegung sind keine Zügel nötig. Oft gibt der Reiter jedoch widersprüchliche Hilfen. „Wir müssen lernen, die nächste Bewegung vorweg zu nehmen, damit sich das Pferd anpasst“, sagte die Referentin. Beim Schenkeldruck ist die Devise der Dressurreiterin: Bewegung statt Druck. Die Wade mache durch Anspannung und Abfedern des Absatzes den Schenkeldruck von alleine. Das Federn sei für den impulsartigen Druck entscheidend. Da eine große Region im Gehirn die Hände steuert, sei das Erste, was es dem Reiter sagt: Löse es mit den Händen! Daher ist die Position der Hände fehleranfällig. Wichtig ist die Federung der Ellenbogen. Springende Zügel hasse jedes Pferd, da es dadurch die Balance verliert. „Für Pferde ist jeder Balance-Verlust Stress“, erklärte Isabelle von Neumann-Cosel. Abschließend gab sie den Zuhörern einen Rat: Trainingsfleiß ist wichtiger als Talent. „Da kann man was dran machen!“, motivierte sie.

Reihenfolge der Hilfen

Im Praxisteil in der Reithalle veranschaulichte sie die Theorie anhand von drei Reitern. Die erste Reiterin bekam ihre Steigbügel kürzer geschnallt, um einen besseren Sitz zu gewährleisten. „Ein Loch Bügellänge kann die Welt verändern“, beschloss Isabelle von Neumann-Cosel. Für die Tempokontrolle solle sie auf ihren Körper hören und auf ihre Bewegung achten. Bei der zweiten Reiterin erkannte die Referentin gleich das Problem: ein langes Pferd mit viel Bewegung, das schwer zu schließen ist. Ihre Empfehlung war, das System der halben Paraden anders aufzubauen. Wichtig ist immer die Reihenfolge der Hilfen: Sitz-Schenkel-Hand – in dieser Wertigkeit. Die Hand muss der Reiter vernachlässigen. Bei dem letzten Paar stand neben dem Galopp das Thema Geraderichtung im Vordergrund „Asymmetrien sind immer im Pferd“, betonte sie. „Dadurch zieht sich das Geraderichten durch die gesamte Ausbildung.“ Um den Ablauf im Galopp zu verbessern, gab die Referentin einen Tipp: Der Reiter soll sich einen Ball unter der Ferse vorstellen, der federn muss. Isabelle von Neumann-Cosels Fazit: Jeder Reiter kann leichtes und feines Reiten durch Fleiß und Training lernen.

Julia Simon

Isabelle von Neumann-Cosel; Foto: privat

Das Geheimnis der unsichtbaren Hilfen

Gutes Reiten kann man lernen
von Isabelle von Neumann-Cosel
1. Auflage 2017; 208 Seiten, über 400 farbige Fotos und 33 farbige Illustrationen;
190 x 250 mm, gb. Hardcover
ISBN: 978-3-88542-707-0
€ 29,90
Zu beziehen über den Reitsportfachhandel oder über den FNverlag, www.fnverlag.de

Weitere PM-Seminare mit Isabelle von Neumann-Cosel

  • 21. August 2018 in Biberach (Baden-Württemberg)
  • 28. August 2018 in Burgstädt (Sachsen)
  • 25. September 2018 in Hohe Börde – Schackensleben (Sachsen-Anhalt)

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