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PM Forum Ausgabe 05/2023

Editorial

Liebe Persönliche Mitglieder,

die besondere Beziehung zwischen Pferd und Mensch ist es, die den Pferdesport so einzigartig macht. Das werden Sie alle aus eigener Erfahrung wissen. Damit einher geht jedoch auch eine besondere Verantwortung und genau dieser möchte ich mich heute einmal widmen. Denn als Pferdebesitzer, Pferdehalter, als Reiter, Fahrer, Voltigierer und Züchter haben wir die Pflicht, uns darum zu kümmern, dass es unseren Pferden gut geht, und zwar körperlich ebenso wie mental. Dabei müssen wir uns nicht nur selbst kritisch hinterfragen, sondern uns manchmal auch gegenseitig daran erinnern.

Foto: Monika Kaup/FN-Archiv

Damit wir dieser Verantwortung und Pflicht gerecht werden, ist es wichtig, dass wir uns die Bedürfnisse unserer Pferde immer wieder vor Augen führen und versuchen, alle Entscheidungen aus ihrem Blickwinkel zu treffen. Das fordert die zunehmend kritischer werdende, nicht-reitende Gesellschaft von uns – über die Presse, über soziale Medien, bei persönlichen Begegnungen, aber auch Menschen aus den eigenen Reihen, aus der Welt des Pferdesports äußern sich immer häufiger kritisch. Wir alle sind täglich aufgefordert, für Tierwohl zu sorgen, damit der Pferdesport seine gesellschaftliche Akzeptanz nicht verliert.

Die klassische Reitlehre liefert dafür die besten Leitplanken. Heute wie vor 100 Jahren. Denn richtig umgesetztes, klassisches Reiten ist praktizierter Tierschutz und schafft zufriedene, gesunde und leistungsbereite Pferde. Das müssen wir alle auch nach außen tragen. Dabei zeigt das Titelthema dieser Ausgabe, dass pferdegerechtes Reiten viele verschiedene Facetten hat. Im Damensattel spielt die Harmonie zwischen Reiterin und Pferd eine besonders wichtige Rolle.

Auch der Beitrag von Dr. Britta Schöffmann zum Thema Verstärkungen macht deutlich, dass wir mit korrekter, systematischer Ausbildung die besten Grundlagen für die Gesunderhaltung schaffen, diese bei falsch verstandener Umsetzung aber auch gefährden können. Egal ob zu Hause beim alltäglichen Training oder in der Beurteilung auf dem Turnier: Das Wohlbefinden des Pferdes muss immer oberster Maßstab sein – in allen Disziplinen und auf jedem Niveau.

Gleichwohl ist die Reiterfitness ein bedeutender Faktor. Denn nur ein fitter und beweglicher Reiter bringt auch die Voraussetzungen für gutes Reiten mit. Auch hier geht es um Verantwortung: Wer von seinem Pferd verlangt, fit zu sein, der sollte dieselben Maßstäbe auch an sich selbst richten. Mit diesen Worten möchte ich Sie nicht belehren. Ich möchte nur sensibilisieren für etwas, das mir am Herzen liegt: Der Pferdesport ist faszinierend, er gibt Menschen so viel und das alles funktioniert besonders gut, wenn er im Einklang mit dem Tierwohl steht. Ich möchte nicht, dass wir uns fortwährend rechtfertigen müssen für das, was wir tun. Daher sind wir alle gefordert, stets im Sinne unserer Pferde zu handeln. Ich zähle auf Sie und hoffe, wir ziehen gemeinsam an einem Strang!

Herzliche Grüße
Thies Kaspereit
Leiter der Abteilung Ausbildung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN)

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