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Besser Reiten
10 Tipps für gelungenes Geraderichten
Foto: Christiane Slawik
1. Natürliche Schiefe
Jedes Pferd kommt schief zur Welt – und bleibt es sein Leben lang. Der Prozess des Geraderichtens ist also eine „never ending story“. Grund genug, sich intensiv damit auseinanderzusetzen.
2. Hohle Seite vs. Zwangsseite
Die meisten Pferde sind nach rechts schief, die rechte Hand wird als die hohle Seite, die linke als die Zwangsseite bezeichnet. Der Reiter merkt: Wendungen nach rechts werden zu groß, weil das Pferd über die Schulter ausweicht. Nach links fällt die Schulter herein, die Wendung wird zu klein und kantig.
3. Komfortzone
Auf der hohlen Seite ist die Muskulatur verkürzt und muss dehnfähiger werden, erst dann gelingen alle Übungen links und rechts gleichermaßen gut. Das ist anstrengend und kräftezehrend. Darum sind regelmäßige Pausen und ein systematischer Aufbau wichtig.
4. Geraderichtende Biegearbeit
Zirkel, Schlangenlinien und Volten – auch wenn es paradox klingt, die gebogene Linie macht das Pferd gerader. Denn durch die Biegung der Längsachse wird das Pferd geschmeidiger und der beidseitige Muskelaufbau wird angeregt.
5. Schultervor
Bei der Premium-Übung für das Geraderichten bringt der Reiter auf der hohlen Seite die Schulter soweit nach innen, dass das Pferd sich hufschlagdeckend bewegt. Ein Blick in den Spiegel zeigt den Erfolg.
6. Zweiter Hufschlag
Anlehnung an der Bande suchen, ist für das Pferd verlockend, weil es weniger anstrengt. Wer regelmäßig auf den zweiten Hufschlag ausweicht, verhindert das und merkt schnell, ob das Pferd wirklich in der Spur ist.
7. Blickrichtung
Der Blick lenkt die Körperbewegungen. Wer dahin schaut, wo er hinreiten möchte, kommt auch dort an. Daher: Kopf hoch und den Blick immer eine Pferdelänge vorausschicken. Das verhilft zu runden Zirkeln und korrekten Bahnfiguren.
8. Sitz des Reiters
Schiefe Pferde setzen den Reiter schief hin. Durch die ungleiche Muskulatur knickt der Reiter leicht nach der hohlen Seite hin in der Hüfte ein. Sitzübungen und Funktionsgymnastik helfen, den Rumpf zu stabilisieren.
9. Schokoladenseite
Häufige Handwechsel sind wichtig für die Gymnastizierung und den Muskelaufbau. Wer immer nur auf der Schokoladenseite bleibt, riskiert Schäden am Bewegungsapparat und verstärkt das Ungleichgewicht.
10. Gesunderhaltung
Ein geradegerichtetes Pferd nutzt gleichmäßig seine linke und rechte Körperhälfte. Das beugt Verschleiß und Verletzungen vor und erhält die Leistungsfähigkeit.
Lina Otto
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