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10 Tipps für die Doppellonge

Foto: Antje Jandke

1. Doppelt kann mehr

Die Arbeit an der Doppellonge ist in Bezug auf ihren gymnastizierenden Effekt nicht mit der einfachen Longe zu vergleichen. Durch die zwei Leinen kann der Mensch sehr viel feiner und abgestimmter einwirken und ganz gezielt bestimmte Punkte fördern.

2. Equipment

Zu Beginn braucht es erst einmal vor allem eine gute Doppellonge: mindestens 18 m lang, aus griffigem Material und im vorderen Teil am besten rundgenäht, damit sie gut durch die Ringe gleitet. Wichtig ist dann auch eine Peitsche, die lang genug ist, um die treibenden Hilfen zu unterstützen.

3. Für den Mensch

Sicherheit steht auch bei der Arbeit an der Doppellonge an erster Stelle. Deshalb gehören Handschuhe und festes Schuhwerk unbedingt zur Grundausrüstung. Anliegende Oberbekleidung erhöht die Beweglichkeit und erleichtert schnelle Reaktionen.

4. Für das Pferd

Aus der Trense werden die Zügel ausgeschnallt, damit hier nichts im Weg ist. Ein gut sitzender, gepolsterter Longiergurt, der den Widerrist freilässt und verschiedene Ringe bietet, reicht vollkommen aus. Beinschutz ist empfehlenswert, vor allen Dingen bei beschlagenen Pferden.

5. In drei Schritten

Bewährt hat sich bei der Gewöhnung an die Doppellonge ein Vorgehen in drei Schritten. Oberste Priorität haben dabei stets die Sicherheit von Mensch und Pferd sowie das Erreichen von Vertrauen und Losgelassenheit. Wie immer kann das Pferd nur dann lernen, wenn es frei von Angst, Panik oder Zwang ist.

6. Erstens

Los geht die Arbeit an der Doppellonge fast so wie das normale Longieren. Die innere Longe wird in den Ring am Gurt eingehängt und läuft von dort durch den inneren Trensenring in die Hand des Longierenden. Die äußere Longe wird über den Rücken des Pferdes gelegt und läuft dann durch den Ring am Gurt zum Trensenring – so gewöhnt sich das Pferd an die beidseitige Führung.

7. Zweitens

Ist das Pferd in der ersten Verschnallung entspannt und zufrieden, geht es weiter zu Schritt zwei: Die äußere Longe wird um die Hinterhand gelegt, die innere Longe bleibt wie bei Schritt eins. Hier braucht es jetzt Ruhe und Geduld, denn jedes Pferd reagiert anders auf die Longe am Hinterbein.

8. Drittens

Akzeptiert das Pferd auf beiden Händen die Longe am Hinterbein, wird zur eigentlich korrekten Verschnallung übergegangen: Beide Longen werden in die Trensenringe eingehängt und laufen dann über den Gurt in die Hand des Longierenden. So sind dann auch Handwechsel ohne Umschnallen der Longen möglich.

9. Handwechsel

Um die Hand zu wechseln, eignet sich das Durch-den-Zirkel-Wechseln. Das erfordert einiges an Übung und Routine von Mensch und Pferd – zu Beginn ist gerade beim Handwechsel mit heftigen Reaktionen des Pferdes zu rechnen.

10. Übungen

Ist das Pferd mit der Arbeit an der Doppellonge vertraut, lassen sich viele verschiedene Übungen einbauen: von Tempounterschieden über Zirkel verkleinern und vergrößern bis hin zu ganzen Paraden reichen die Möglichkeiten.

Lina Otto

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