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Turniersportstatistik 2018: Tendenz rückläufig

Weniger Turniere, Prüfungen und Starts

Der Turniersport in Deutschland ist weiterhin leicht rückläufig. Die bundesweite Turniersportstatistik
2018 weist im Vergleich zum Vorjahr vor allem weniger Turniere, Prüfungen, Starts, Pferde und
Männer im Sport aus. Insgesamt wurden auf 3.575 Turnieren 68.001 Prüfungen angeboten und rund
1,38 Millionen Starts gezählt.

So wenige Starts wie nie zuvor wurden im Jahr 2018 registriert. Foto: Frank Sorge

Der geringste Rückgang betrifft die Zahl der Turniere. Im Jahr 2018 fanden in Deutschland 3.575 Turniere statt, das sind 1,22 Prozent weniger als 2017 (3.619), aber mehr als in den Jahren zuvor. Das größte Minus verzeichneten dabei die Veranstaltungen im Segment mit Preisgeldern zwischen 5.001 und 10.000 Euro. Ihre Zahl sank um rund fünf Prozent von 803 auf 763. „Laut unseren Berechnungen machten insgesamt nur noch ein Drittel aller Reitvereine überhaupt ein Turniersportangebot“, erklärt Friedrich Otto-Erley, Leiter der FN Abteilung Turniersport. „Dass die Gesamtzahl an Turnieren dennoch weitgehend konstant geblieben ist, ist nur den professionellen neuen Turniersportzentren zu verdanken, die mehr als fünf oder sogar mehr als zehn Turniere im Jahr ausrichten.“

Mehr E- und S-Prüfungen

Die Zahl der Prüfungen lag im vergangenen Jahr bei 68.001, das entspricht einem Minus von rund zwei Prozent gegenüber dem Jahr 2017, in dem besonders viele Prüfungen (69.481) gezählt wurden. Dabei hält der Trend weiter an, dass das Angebot an Prüfungen auf hohem und niedrigem Niveau wächst, dazwischen jedoch schrumpft. So gab es ein Plus bei den Prüfungen auf S-Niveau (+2,77 Prozent) und E-Niveau (+2,87 Prozent), dagegen sank die Zahl der L-Prüfungen um 2,51 Prozent, die der A-Prüfungen sogar um 3,5 Prozent. „Die Zahlen zeigen, dass die Schere im Turniersport weiter auseinandergeht. Auf der einen Seite wächst die Zahl der Profis und ambitionierten Amateure, denen es gelingt, im ‚gehobenen‘ nationalen Sport Fuß zu fassen. Auf der anderen Seite stehen die, denen das Angebot auf dem leicht zugänglichen E-Niveau offenbar ausreicht oder denen die Zugangsvoraussetzung für die Klasse A und L noch zu hoch gesteckt sind“, analysiert Otto-Erley.

Rekordtief bei Starts

Der bedenklichste Rückgang ist bei den Starts zu verzeichnen. Mit nur 1.378.244 Starts sind 2018 im Zehn-Jahres-Vergleich die wenigsten Pferdesportler zu Prüfungen angetreten. Waren es 2016 beispielsweise noch 170.849 Teilnehmer in Springpferdeprüfungen, starteten 2018 nur noch 150.609 Paare, in Springprüfungen 769.743 statt zuvor 815.465. In Dressurpferdeprüfungen sank die Zahl in den vergangenen Jahren von 45.711 auf 40.616, in Dressurprüfungen von 354.133 auf 345.449.

Männer sind Mangelware

Mit einem Rekordtief setzt sich die Schrumpfungstendenz bei den aktiven Turniersportlern fort. Von 1998 bis 2018 sank die Zahl der Jahresturnierlizenz-Inhaber von 92.832 auf 81.344, so wenige wie noch nie. Betrachtet man nur die deutschen Reiter und Fahrer, liegt deren Zahl sogar erstmals unterhalb der 80.000er Marke, bei 79.770. Gestiegen ist dagegen die Zahl der ausländischen Reiter und Fahrer mit deutscher Jahresturnierlizenz. Interessant ist auch der Blick auf die Geschlechterverteilung. Während der Anteil deutscher Frauen und Mädchen mit 70.336 im Jahr 1998 bzw. 69.250 im Vorjahr vergleichsweise stabil geblieben ist, hat sich der Männeranteil im selben Zeitraum weit mehr als halbiert. Vor 20 Jahren nahmen noch 25.129 Jungen und Männer aktiv am Turniersport teil, im vergangenen Jahr besaßen gerade einmal 10.530 Herren eine Jahresturnierlizenz.

Uta Helkenberg

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