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Serie: Lektion im Fokus, Teil 13
Volte
Sie sind fester Bestandteil jeder Dressuraufgabe und genießen deshalb einen hohen Stellenwert in der Ausbildung von Reiter und Pferd: Lektionen. Doch Lektionen sind kein Selbstzweck, sondern vielmehr Prüfstein richtigen Reitens und damit wertvolle Werkzeuge zur Ausbildung und Gymnastizierung jeden Pferdes. Dabei hat jede Lektion ihren eigenen Schwerpunkt. Das PM-Forum nimmt an dieser Stelle immer eine Lektion in den Fokus.
Die Lektion
Volten sind kleine, kreisrunde Wendungen, die an jeder beliebigen Stelle der Reitbahn geritten werden können. Volten haben meist einen Durchmesser von zehn Metern, in höheren Dressurprüfungen ab Klasse L werden auch Volten mit nur acht Meter Durchmesser verlangt.
Volten fordern Längsbiegung und erfordern daher bereits ein hohes Maß an Gleichgewicht und Geschmeidigkeit. Foto: Christiane Slawik
Sinn und Zweck
Volten fordern deutlich mehr Längsbiegung als beispielsweise große Zirkel. Auf der kleinen Kreislinie muss das Pferd die jeweils äußere Muskulatur deutlich dehnen und wird dadurch systematisch gymnastiziert. Dementsprechend braucht es für Volten bereits ein hohes Maß an Gleichgewicht und Geschmeidigkeit, gleichzeitig fördert das Reiten von Volten aber auch genau diese Punkte. Der Reiter lernt durch das Reiten von Volten präzise zu wenden, er schult sein Gefühl für das korrekte Maß an Stellung und Biegung und verbessert seine diagonale Hilfengebung.
So geht’s
Wie bei allen gebogenen Linien erfordert auch die Volte eine gut abgestimmte diagonale Hilfengebung. Während die Gewichtshilfe die Richtung vorgibt, sorgt der innere Schenkel für fleißiges Abfußen und die Biegung der Längsachse. Die verwahrenden Hilfen begrenzen Schulter und Hinterhand und sichern aus äußerem Schenkel und äußerem Zügel, dass die Linie eingehalten wird. Der Reiter fängt das Pferd vor der Volte durch einige halbe Paraden ab und sichert so Takt, Gleichgewicht und Selbsthaltung.
Mögliche Fehler und Korrektur
Viele Pferde verlieren in der Volte die Selbsthaltung, stützen sich auf dem Gebiss ab oder kommen auf die Vorhand. Dieser Verlust des Gleichgewichts ist oft Folge eines falsch gewählten Grundtempos: Wird in der Volte zu energisch vorwärtsgeritten, erschwert das ebenso das Ausbalancieren wie ein zu mattes Tempo. Gut gerittene, größere Volten im angemessenen Tempo helfen, das Gefühl für die kleineren Linien zu verbessern.
Extra-Tipp
Auch für das Reiten von Volten ist der Blick des Reiters ein wichtiges Hilfsmittel. Beim Abwenden sollte er zum Scheitelpunkt der Volte schauen und ab dort wieder zurück zum Ausgangspunkt. Optische Hilfe leisten Kegel oder vorgeharkte Linien im Sand. Auch um eine Stange oder ein Cavaletti herum lassen sich korrekte Volten erarbeiten.
Lina Otto
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