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Titelthema: Hilfsmittel beim Reiten – Gerte, Sporen, Stimme

Die FN prämiert Maßnahmen zur Artenvielfalt. Foto: iStock/Harry Bunting

Grüner-Stall: Maßnahmen zur Artenvielfalt werden prämiert

Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) prämiert im Rahmen des Projektes „Grüner Stall“ Vereine und Betriebe, die sich für Artenvielfalt auf ihrer Reitanlage einsetzen. Diese sollen ihre kreativen Ideen für eine Vielfalt von Tier- und Pflanzenarten mit Fotos oder Videos dokumentieren. Gerade der Pferdesport als Natursportart kann einen großen Beitrag dazu leisten, Tier- und Pflanzenarten und so die Biodiversität auf dieser Erde zu erhalten.

Schließlich bieten Reitanlagen nicht nur Pferden ein Zuhause, sondern auch ganz vielen anderen Lebewesen. Vögel nisten in Ställen und Scheunen, Insekten und Pflanzen finden auf Wiesen, in Hölzern, Teichen und Tümpeln einen Lebensraum. „Wir rufen dazu auf, zu zeigen, wie Pferdesport die Artenvielfalt unterstützen kann“, sagt Thomas Ungruhe, Leiter der FN-Abteilung Vereine, Umwelt, Breitensport und Betriebe. Zu gewinnen gibt es attraktive Geld- und Sachpreise sowie Gutscheine. Der Einsendeschluss für den Wettbewerb ist der 17. Juli 2023. Weitere Informationen gibt es unter www.gruenerstall.de.

Die FN-BIldungskonferenz bietet alljährlich hochkarätige Vorträge und Praxisdemonstrationen. Foto: Uwe Reder

FN-Bildungskonferenz lockte 300 Gäste ins Haupt- und Landgestüt Marbach

„Der Stellenwert des Trainers – Erfolgreiches Lehren und Lernen im Pferdesport unter den Aspekten Sicherheit und Tierwohl“ unter diesem Motto stand die 16. FN-Bildungskonferenz, die diesmal im Haupt- und Landgestüt Marbach stattfand. Die Teilnehmer durften zahlreiche Vorträge und Demonstrationen verfolgen, unter anderem mit Rednern wie Julia und Markus Lämmle, Theo Ploegmakers, Rüdiger Rau und Reinhard Wendt.

Außerdem sorgte mit Frank Wieneke ein Judo-Olympiasieger für einen Blick von außen auf die Trainerrolle. In den Vorträgen gingen Theorie und Praxis Hand in Hand und boten zahlreiche Ideen und Anregungen. Immer wieder in den Fokus geriet dabei auch das Thema „Social License“ – zu Deutsch „gesellschaftliche Akzeptanz“. Dr. Astrid van Velsen-Zerweck, als Landoberstallmeisterin von Marbach auch Gastgeberin, sagte dazu bei ihrer Begrüßung: „Wir brauchen Social License, wenn wir den Pferdesport bewahren wollen und wir müssen ein Gefühl für die Bedürfnisse der Gesellschaft entwickeln. Die Gesellschaft fordert Transparenz. Es ist an uns, Vertrauen zu schaffen, um Akzeptanz zu erhalten.“

Claus Erhorn zum Reitmeister ernannt

Es gibt einen neuen Reitmeister in Deutschland! Claus Erhorn, Landestrainer Vielseitigkeit aus Luhmühlen, bekam im Rahmen der Longines Luhmühlen Horse Trials unter Standing Ovations den ehrenvollen Titel verliehen. Die Auszeichnung überreichte Thies Kaspareit, Leiter der FN-Abteilung Ausbildung. Er hielt auch die Laudatio, denn beide verbindet ein unvergessliches Ereignis: 1988 gewannen sie gemeinsam Mannschaftsgold bei den Olympischen Spielen in Seoul. Claus Erhorn wurde 1959 in Hamburg-Harburg geboren. Seine Eltern hatten einen landwirtschaftlichen Betrieb, auf dem auch Pferde gezüchtet wurden.

Bereits mit zwölf Jahren begann er seine vielseitige reiterliche Laufbahn. Schon frühzeitig entschied er sich für den Beruf des Pferdewirtes. Viele bekannte Ausbilder begleiteten den Pferdewirtschaftsmeister mit Stensbeck Auszeichnung auf seinem Weg: Christian Engfer, Uwe Wichmann, Rosemarie Springer, Horst Karsten und Martin Plewa. „Heute ist es andersherum: Viele Reiterinnen und Reiter – besonders Auszubildende – nennen Deinen Namen als einen ihrer wichtigsten Ausbilder!“, sagte Thies Kaspareit in seiner Laudatio.

Zum Reitmeister ernannt: Claus Erhorn, hier mit Thies Kaspareit, Leiter der FN-Abteilung Ausbildung. Foto: FN-Archiv/Stefan Lafrentz

Marcus Ehning mit Funky Fred, hier im Nationenpreis beim CHIO Aachen 2019. Foto: Stefan Lafrentz

Lebenslange Partner: Marcus Ehning verabschiedet Funky Fred aus dem Springsport

18 Jahre, also sein ganzes Leben lang, kennen sich der Westfalen-Hengst Funky Fred und sein Reiter, Marcus Ehning. Funky Fred ist auf Ehnings Anlage in Borken zur Welt gekommen, dort wurde er Ende Mai topfit aus dem Springsport verabschiedet.

„Den Abschied hier bei uns in Borken auf dem Turnier zu machen, hat sich richtig angefühlt. Funky Fred hätte sicherlich noch bei ein paar Turnieren mit dabei sein können. Aber er ist hier in Borken geboren, hier wurde er verabschiedet – so schließt sich der Kreis“, sagte Marcus Ehning. Dabei bewies der Fuchshengst, der in seiner Karriere in etlichen Nationenpreisen für Deutschland gestartet ist, bei seinem letzten Auftritt nochmal, dass er sehr fit in den sportlichen Ruhestand geht: mit einem Sieg im S-Springen im Rahmen des Turniers des ZRFV Borken auf der Anlage der Familie Ehning. Schon zu Funky Freds Eltern hat die Familie Ehning einen besonderen Bezug: Mutterstute Panama begleitete Marcus und seinen Bruder Johannes Ehning in den Top- Sport. Mit seinem Vater, dem Hannoveraner- Hengst For Pleasure, hat Marcus Ehning 2000 unter anderem Teamgold bei den Olympischen Spielen in Sydney gewonnen. Funky Fred hat sein Leben in Borken verbracht, und wird dort ab sofort auch seinen Teilzeit-Ruhestand als Vererber verbringen.

Pferdefreundliche Gemeinden und Regionen ausgezeichnet

Deutschlands pferdefreundlichste Gemeinden und Regionen des Jahres 2022 wurden im Rahmen des „Longines Balve Optimum 2023“ ausgezeichnet. Zwei Gemeinden und zwei Regionen dürfen sich mit dem Titel „Bundessieger“ schmücken, den die FN seit 1991 alle vier Jahre vergibt. Dies sind die Stadt Neunburg vorm Wald in Bayern und die Gemeinde Kalletal in Westfalen. In der Kategorie „Pferdefreundliche Region“ gab es zwei Preisträger: Der Titel ging an den Gemeindeverbund Neuried in Baden-Württemberg sowie an den Kreis Coesfeld in Westfalen.

Sie unterstützen Pferdesport und Pferdezucht: Die Bundessieger im Wettbewerb „Pferdefreundliche Gemeinden“. Foto: Thomas Hellmann

Wer als pferdefreundliche Gemeinde/Region ausgezeichnet wird, hat sich um die Ausübung von Pferdehaltung, -sport und -zucht in seinem Umkreis verdient gemacht. Zu den auszeichnungswürdigen Leistungen zählt beispielsweise, Flächen für artgerechte Pferdehaltung bereitzustellen bzw. deren Beschaffung zu unterstützen, den Bau und Betrieb von Pferdeanlagen zu fördern oder Reit- und Fahrwege zu unterhalten und auszubauen.

Pferde bauen Brücken: 15 Reitvereine und ihre Projekte erhalten Förderung

Der Umgang mit Pferden verbindet Menschen. Und das ganz unabhängig von sprachlichen, körperlichen und sozialen Hürden. Bei der Arbeit mit Pferden sind viele Barrieren schnell überwunden. Genau hier setzt das PM-Förderprojekt „Pferde bauen Brücken“ an, das Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen den Kontakt zu Pferden ermöglicht und bei dem die Persönlichen Mitglieder der FN gemeinsam mit lexoffice in diesem Jahr insgesamt 15 Reitvereine fördern, die eine einmalige oder längerfristige Aktion im Sinne des Projektgedankens durchführen. Welche dies sind, steht nun fest. Die Förderung umfasst einen finanziellen Zuschuss in Höhe von 500 Euro für das Projekt sowie einen Gutscheincode für ein lexoffice-Produkt im Wert von 300 Euro. Der Reit- und Fahrverein Ankum gewinnt überdies den von lexoffice vergebenen Innovationspreis, der mit 2.500 Euro dotiert ist. Im Verein wird das Motto „Auf dem Pferd hat jeder Mensch vier gesunde Beine“ (Zitat Gottfried von Dietze) mit ganzem Herzen gelebt.

Beim inklusiven Turnier des Reit- und Fahrvereins Ankum darf jede sein reiterliches Können zeigen. Foto: Yvonne Voß/RuF Ankum

Nicht nur, dass jede Woche Menschen mit Handicap zum Reitunterricht kommen und über Inklusionsgruppen und therapeutisches Reiten in das Sport- und Vereinsleben integriert werden, auch auf dem eigenen Reitturnier wird Inklusion gelebt und es werden Brücken gebaut. Eine Besonderheit des Vereins ist der Lift in der Halle, der auch Rollstuhlfahrern ermöglicht, aufs Pferd zu kommen.

Liste der Gewinner von Pferde bauen Brücken

• Reit- und Fahrverein 1876 Amelsbüren
e.V.,
• Reit- und Fahrverein Ankum e.V.,
• Reit- und Fahrverein Deutschritter
Düren,
• Bewegt mit Pferd – Reiten in Sport
und Therapie Ebsdorfergrund e.V.,
• Reit- und Fahrverein Elverter Heide
e.V.,
• Pferdepartner Franken e.V.,
• Reitverein Integration
e.V.,
• Reit-, Fahr-, Voltigierverein Kempen
u.U. e.V.,
• Reit- und Fahrverein Kindelsberg e.V.,
• Reitverein Klein-Immenhof e.V.,
• Lohner Hof, Reit- und Therapiezentrum
e.V.,
• Integratives Förderzentrum Mensch
und Pferd in Sport und Therapie
Rhein-Main e.V.,
• Reit- und Fahrverein Rütenbrock u.U.
e.V.,
• Sprungbrett e.V.,
• Reit- und Fahrverein Wetzlar

Parlamentarischer Abend der FN in Berlin: Netzwerken für den Pferdesport

Unter der Überschrift der „Grüne Stall“ hat die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) Mitte Juni zu ihrem neunten Parlamentarischen Abend in Berlin eingeladen. Die Resonanz war groß: Über 130 Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft, Pferdesport und Pferdezucht trafen sich nach fast dreijähriger Zwangspause in der Zentrale der Deutschen Kreditbank AG zu einem Gedankenaustausch. Inhaltlich standen der Klima- und Naturschutz im Mittelpunkt der Vorträge und Gespräche. Die Veranstaltung wurde aber natürlich auch genutzt, um im Sinne von Pferdesport und Pferdezucht zu netzwerken und Lobbyarbeit pro Pferd zu betreiben.

Rund 130 Vertreter von Politik und Wirtschaft, Pferdesport und Pferdezucht trafen sich auf Einladung der FN in Berlin zum Gedankenaustausch. Foto: FN-Archiv/ACP Fotografie

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