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Hilfe in Corona-Zeiten
Zusammenhalten und Schulpferde retten
Das Coronavirus hat die Reitschulen komplett ausgebremst. Nicht aber deren Kosten. Für Schulpferde kann man keine Kurzarbeit anmelden. Sie müssen dennoch versorgt und bewegt werden. Besonders für Deutschlands Vereine mit Schulpferden geht es um die Existenz. Wie man als Privatperson helfen und wie man als Verein Selbsthilfe organisieren kann, wird nachfolgend aufgezeigt.
Momentan findet kein Reitunterricht statt. Die Schulpferde wollen dennoch versorgt werden. Viele Reitvereine stellt das vor Probleme. Foto: Thoms Lehmann/FN-Archiv
Viele Reitvereine in Deutschland stehen vor der Herausforderung das finanzielle Loch zu stopfen, das der Wegfall des Reitunterrichts gerissen hat. Schließlich wollen die Schulpferde auch ohne diesen weiterhin verpflegt werden und möchte der Verein seinen Bestand sichern. Neben staatlichen Förder- und Kreditprogrammen bietet sich hier eine vereinseigene Spendenaktion an. Mit solch einer kann man als Reitverein genau die Menschen ansprechen, die einem am stärksten verbunden sind und die in schwierigen Zeiten am ehesten helfen: Vereinsmitglieder, Privatpferdehalter, die Eltern der Reitschüler sowie Freunde und Förderer des Vereins. Als gemeinnützige Einrichtung können Vereine Spendenbescheinigungen ausstellen und die Spender können ihre Unterstützung steuerlich geltend machen.
Spendenaktion starten Die unkomplizierteste Art, Geldspenden zu sammeln ist, um Überweisung auf das Vereinskonto zu bitten. Allerdings: Die Spender können nur per Banküberweisung zahlen und jede Spendenbescheinigung muss manuell erstellt werden. Anders sind Online-Spendenportale im Internet, die die komplette Abwicklung von Spendenaktionen für gemeinnützige Organisationen und Vereine übernehmen. Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) hat auf ihrer Webseite unter www.pferd-aktuell. de/coronavirus/tipps-fuer-vereine ausführliche Tipps für Spendenaktionen zusammengestellt. Ein Leitfaden leistet Hilfestellung von der Einrichtung eines Spendenkontos über wirksame Öffentlichkeitsarbeit bis hin zu Spendentransparenz und Spendenbescheinigungen für das Finanzamt. Ebenfalls auf der Seite findet sich ein Check für Förderprogramme und Kreditmöglichkeiten.
Als Privatperson helfen Wem es als Privatperson auch in diesen schwierigen Zeiten gut geht, wer etwas abgeben kann und dem Pferdesport vielleicht etwas zurückgeben möchte, dem bieten sich verschiedene Möglichkeiten. Sicherlich freut sich der örtliche Reitverein über eine Kontaktaufnahme und eine Futterspende für die Schulpferde. Wichtig ist hier, im Vorfeld abzuklären, was wirklich benötigt wird. Möglicherweise kann es helfen, einmalig die Kosten für den Hufschmied für ein Schulpferd zu übernehmen und manchmal kann vielleicht sogar eine temporär begrenzte Patenschaft für ein Schulpferd geschlossen werden.
Auch ist es hilfreich, sich über die örtliche Tagespresse oder die Webseite des Reitvereins zu informieren, ob es schon eine Spendenaktion gibt. Wer also helfen kann und möchte, für den gibt es Wege, sich zu engagieren. Wenn auch das Coronavirus das Leben auf den Kopf stellt, bietet es doch die Chance, als Pferdesportgemeinschaft – zumindest sinnbildlich – näher zusammenzurücken. Denn gemeinsam ist die Chance am größten, Krisen zu überstehen und dabei auch den Fortbestand von Schulpferden und Reitvereinen zu sichern.
Adelheid Borchardt/ Maike Hoheisel-Popp
Coronavirus:
Warnung vor Fake-News Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) hat Hinweise erhalten, dass in ihrem Namen über Smartphones und soziale Netzwerke Falschmeldungen verbreitet werden. Alle Informationen und Empfehlungen rund um Corona in Bezug auf Pferdesport und -zucht veröffentlicht die FN über ihre eigenen Kanäle. Maßgeblich ist das, was auf der FN-Internetseite unter www.pferd-aktuell.de/coronavirus steht. Die FN ruft dazu auf, sich dort unbedingt über den Wahrheitsgehalt von verbreiteten Meldungen zu informieren und Falschmeldungen anzuzeigen. „Es kann sogar strafbar sein, Informationen unter falschem Namen zu veröffentlichen oder das FN-Logo dafür zu missbrauchen“, sagt FN-Justitiarin Constanze Winter.
Zu den offiziellen Kanälen der FN gehört auch der Newsticker in der FN-App. Grafik: FN-Archiv
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