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PM Forum Ausgabe 4/2018

Editorial

Liebe Persönliche Mitglieder,

im vergangenen Jahr konnten wir ein wenig aufatmen: In der Warmblutzucht zeichnete sich nach Jahren des zum Teil dramatischen Rückgangs an Bedeckungen wieder eine positive Entwicklung ab. Der Aufwärtstrend war glücklicherweise keine „Eintagsfliege“, denn die Auswertung der Zuchtzahlen aus dem Jahr 2017 bestätigt die Trendwende. Es werden wieder mehr Stuten gedeckt und entsprechend mehr Fohlen geboren. In Zahlen: Erstmals seit 2013 Jahren kletterte die Zahl der Bedeckungen bei den Warmblutstuten wieder über die 30.000er Marke auf 31.109. Die Zahl der registrierten Fohlen lag bei 24.460, was einem Plus von rund 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. So wollen wir zuversichtlich in die Zukunft schauen und hoffen, dass Deutschlands Warmblutzüchter künftig den Bedarf an jungen Pferden wieder decken können. Denn die Auswirkungen der geringen Anzahl an Bedeckungen bekam der Turniersport deutlich zu spüren.

Die Zahl der neu eingetragenen Turnierpferde erreichte einen neuen Tiefpunkt. Insbesondere die Pferde von Liste I (mit vollständigem Abstammungsnachweis deutscher Zuchtverbände) sind wiederum um über zehn Prozent zurückgegangen. Hatten wir schon 2016 erstmals die 20.000er Marke unterschritten, sind es 2017 sogar nur noch knapp über 17.000 Pferde – eine logische Konsequenz aus den geringen Bedeckungszahlen. Wo junge Pferde fehlen, werden zwangsläufig auch weniger in Basis- und Aufbauprüfungen eingesetzt. Besonders krass hat es die Reitpferdeprüfungen getroffen. Die Starterzahlen gingen um über zehn Prozent zurück, bei Springpferde- und Dressurpferdeprüfungen pendelt sich das Minus bei gut sieben Prozent ein. Mit negativen Zahlen werden wir wohl noch ein, zwei Jahre leben müssen, aber dann dürften sich die wieder angestiegenen Bedeckungszahlen positiv auswirken.

Foto: privat

Positiv ist das Stichwort beim Thema Pferdesteuer. Die FN und ihre angeschlossenen Pferdesport- und Zuchtverbände sind sehr erleichtert, dass die schleswig-holsteinische Landesregierung durch eine Änderung des Kommunalabgabengesetzes de facto die Pferdesteuer verboten hat. Zwar trifft dies in erster Linie die Gemeinde Tangstedt, die die Einführung der Abgabe gegen unermüdliche Proteste vieler Interessengruppen beschlossen hatte, aber die Signalwirkung dieser Landesentscheidung darf nicht unterschätzt werden. Das ist ein Meilenstein im Kampf gegen die Pferdesteuer und ich möchte an dieser Stelle allen Beteiligten sehr herzlich für Ihr Engagement, die vielen Gespräche und Aktionen danken, nicht nur den Menschen in Schleswig-Holstein, sondern überall, wo sich gegen die Besteuerung des Pferdesports gewehrt wird.

Ich wünschen Ihnen, liebe Persönliche Mitglieder, einen guten Start ins hoffentlich bald warme Frühjahr, den Turnierreitern eine erfolgreiche grüne Saison und den Züchtern gesunde, schöne Fohlen.

Mit herzlichen Grüßen
Ihr Breido Graf zu Rantzau
Präsident der Deutschen Reiterlichen Vereinigung e.V. (FN)

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