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Diagonale Hilfengebung verstehen

Gut gestellt und linientreu

Es gibt Begriffe und Formulierungen in der Reitersprache, die scheinen eine Einladung zu Missverständnissen und sonderbaren Interpretationen zu sein. Neben der „halben Parade“ ist es vor allem die „diagonale Hilfengebung“, die häufig für Verwirrung sorgt. Dressurausbilderin und Fachbuchautorin Dr. Britta Schöffmann hat sich einmal intensiv damit beschäftigt.

Das Reiten von Volten und Wendungen erfordert eine gut abgestimmte diagonale Hilfengebung. Fotos (3): Jacques Toffi

Eigentlich ist es ganz einfach, die Sache mit den diagonalen Hilfen: Mit dem inneren Schenkel soll der Reiter an den äußeren Zügel treiben. Mit dieser Erklärung könnte der Artikel hier eigentlich schon zu Ende sein. Könnte. Ist er aber nicht. Denn erstens ist nichts einfach in der Reiterei und zweitens herrscht bei vielen Reitern Unsicherheit, wann, wie und warum das mit den diagonalen Hilfen passieren soll und wo überhaupt innen und außen ist. Spricht man Reiter auf Letzteres an, erhält man oft die Antwort, dass Innen die Seite der Bahnmitte bezeichne und Außen eben die Seite Richtung Bande.

Erst wenn man nachfragt, wo denn dann beispielsweise auf einem riesigen Stoppelfeld innen und außen sei, geraten sie ins Grübeln. Deshalb noch einmal: Innen ist immer dort, wohin das Pferd gestellt ist! Und nur wenn es ein Innen, also Stellung gibt, dann gibt
es überhaupt ein Außen.

Anatomie und Physik

Für das Reiten heißt das, dass die diagonale Hilfengebung nur in Lektionen und Bewegungen greift, in denen das Pferd gestellt ist, also in allen Wendungen, bei Seitwärtsbewegungen, Seitengängen und im Galopp. Das Herantreiben an den äußeren Zügel auf einer Geraden im Schritt oder Trab ist folglich nicht möglich, und auch Aussagen wie „Das Reiten einer halben Parade ist gleichbedeutend mit dem Begriff diagonale Hilfengebung“ sind schlichtweg falsch.

Warum sind aber überhaupt in besagten Wendungen und beim Galoppieren diagonale Hilfen nötig? Das hat etwas mit der Anatomie des Pferdes, mit Physik und auch mit der natürlichen Schiefe zu tun. Stichwort Anatomie: Ein Pferd hat einen – zumindest im Vergleich zu uns Reitern – recht langen Hals. Bewegt ein Pferd seinen Hals mehr oder weniger stark zur Seite und ist dabei auch noch in Bewegung, wird seine (Körper-)Masse, den Gesetzen der Fliehkraft folgend (Stichwort Physik), vor allem auf einer Kreisbahn – und damit bereits in jeder Ecke – nach außen drängen. Anfänger reagieren hier dann häufig mit stärkerer Einwirkung über den inneren Zügel und ziehen ihrem Pferd den Hals noch mehr zur Seite. Mit dem Ergebnis, dass das Pferd immer weiter über die äußere Schulter nach außen driftet.

Äußerer Zügel begrenzt

Und an dem Punkt kommt eine der Hauptkomponenten der diagonalen Hilfen zum Einsatz: der äußere Zügel. Er begrenzt die Außenseite des Pferdehalses und ermöglicht eine korrekte Stellung, die nur den vorderen Bereich des Genicks, genauer die ersten drei Halswirbel, betrifft. So wird verhindert, dass der Hals an der Halsbasis, also kurz vor der Pferdeschulter, abknickt.

Abhängig davon, ob nun galoppiert wird (in dieser Gangart ist das Pferd leicht zur Hand gestellt, also im Linksgalopp leicht nach links, im Rechtsgalopp leicht nach rechts) oder ob eine Seitwärtsbewegung, eine Wendung oder ein Seitengang gefordert sind, agiert die zweite Hauptkomponente, der innere Schenkel, mal mehr vortreibend (Galoppade), mal mehr seitwärtstreibend (Schenkelweichen, Vorhandwendung), mal mehr treibend und biegend (Wendungen und Seitengänge). Auch halbe Paraden wirken mehr über den äußeren Zügel, vorausgesetzt es liegt Stellung vor. Ansonsten wirken sie über beide Zügel gleichermaßen.

Bereits in jeder korrekt durchrittenen Ecke kommt die diagonale Hilfengebung zum Einsatz.

Im Galopp kommt die diagonale Hilfengebung quasi permanent zum Einsatz, denn das Pferd ist stets leicht in Galopprichtung gestellt, also im Rechtsgalopp nach rechts.

Hilfreiche Vorhandwendung

Um ein erstes Verständnis für die Bedeutung und Wirkung diagonaler Hilfengebung zu bekommen, eignen sich für Reiter und Pferd die Vorhandwendung und das Schenkelweichen, gern als Viereck verkleinern und/oder vergrößern. Bei der Vorhandwendung, die leider aus den Turnieraufgaben verschwunden ist, stellt der Reiter sein Pferd in die Richtung, in der die VHW, so die Abkürzung, geritten werden soll. Gleichzeitig legt er seinen nunmehr inneren Schenkel (bei Seitwärtsbewegungen den auf Seiten der Stellung) seitwärtstreibend hinter den Gurt und bewegt über kleine Impulse die Hinterhand seitwärts im Kreisbogen um die Vorhand herum. Er treibt also mit dem inneren Schenkel in Richtung des äußeren Zügels, der wiederum den Hals begrenzt und eine Überstellung verhindert. Der große Vorteil vor allem für unerfahrene Reiter: Sie können die Wendung Schritt für Schritt reiten, bei Unsicherheit kurz wieder halten, sich sammeln und den nächsten Schritt abfragen.

Außerdem spürt der Reiter an der Reaktion des Pferdes sofort, wenn er falsch am inneren Zügel zieht. Und er erkennt auch Wirkung und Effekt seines äußeren verwahrenden Schenkels, der in dieser Lektion den Pferderumpf seitlich begrenzt, das Ende der Wendung bestimmt und so zusammen mit dem äußeren Zügel zu den äußeren Hilfen gehört.

Zunächst im Schritt

Auch für das (junge) Pferd erschließen sich hier Ursache und Wirkung von Annehmen der Stellung und Reagieren auf eine Schenkelhilfe, die eben nicht mehr nur vorwärts – sondern auch seitwärtstreibend sein kann. Ähnliches passiert im Schenkelweichen, das jedoch im steten Vorwärts entlang einer Linie (entweder entlang der Bande oder einer Diagonalen) im Vorwärts-Seitwärts geritten wird. Die Möglichkeit, diese Seitwärtsbewegung zunächst im Schritt zu erarbeiten, gibt dem Reiter die Chance, sich in Ruhe auf seine einzelnen Hilfen und ihre Auswirkungen auf den Pferdekörper zu konzentrieren, dies zu erfühlen und dann auch im Trab flüssig abzufragen.

Biegung und Schiefe

Haben Reiter und Pferd das Prinzip diagonaler Hilfen erst einmal verstanden, lassen sich sämtliche Lektionen auch in Biegung kontrollierter und effektiver reiten. Und das ist wiederum wichtig, wenn es um die Minimierung der natürlichen Schiefe eines Pferdes geht. Abhängig davon, wie ausgeprägt diese Schiefe ist, tut sich ein Pferd in sämtlichen Wendungen mehr oder weniger schwer. Auf der hohlen, also muskulär etwas verkürzten Seite, entstehen häufig zu viel Stellung und eine übertriebene Biegung, das Pferd driftet über die äußere Schulter nach außen. Und auf der nicht hohlen Seite – gemeinhin als Zwangseite bezeichnet – fällt es dem Pferd meist schwer, die Stellung im Genick anzunehmen und sich der Längsachse nach um den inneren Reiterschenkel zu biegen. Stattdessen lehnt es sich häufig auf die innen liegende Schulter, auf den inneren Zügel und gegen den inneren Reiterschenkel.

„Der ignoriert meinen inneren Schenkel“, hört man dann häufig die Reiter schimpfen. Dabei hat dieses Verhalten des Pferdes nichts mit Ignoranz zu tun, sondern mit mangelnder Geschmeidigkeit und gestörter Balance. Gerade auf der Zwangseite müsste der Reiter also wieder entsprechend der diagonalen Hilfengebung mit dem inneren Schenkel an den äußeren Zügel herantreiben. Das geht aber wiederum nur, wenn es überhaupt ein Innen, also Stellung, gibt. Sie ist nämlich nicht nur Voraussetzung für diagonale Hilfen (von innen nach außen), sie ist auch Voraussetzung für Biegung.

Wo ist auf einem riesigen Stoppelfeld innen, wo außen? Richtig: Innen ist immer dort, wohin das Pferd gestellt ist. Fotos (3): Christiane Slawik

Korrekte Längsbiegung ist das Ergebnis gymnastizierender Arbeit unter Einsatz der diagonalen Hilfengebung.

Neben dem äußeren Zügel ist der innere Schenkel eine der Hauptkomponenten der diagonalen Hilfengebung. Bei Seitengängen kommt er treibend und biegend zum Einsatz.

Abseits der Linie

Ist die Zwangseite stark ausgeprägt, lassen sich Pferde hier dummerweise meist schlecht stellen und deshalb auch schlecht biegen. Während sie auf der hohlen Seite nach außen von der Linie driften, drängen sie bei Wendungen auf der Zwangseite oft Richtung Bahnmitte. Die Reaktion der Reiter ist sehr unterschiedlich. Während hier einige gar nicht bemerken, dass ihr Pferd weder gestellt noch gebogen ist und einfach so irgendwie Ecken, Volten oder Zirkel ohne jeglichen gymnastischen Effekt reiten, versuchen andere, mit einem nach vorn Verlagern ihrer eigenen inneren Schulter das Pferd dazu zu bringen, außen auf der Linie zu bleiben. Dieser Versuch kann nur misslingen. Denn damit ein Pferd ausbalanciert und gebogen unter dem Reiter um eine Kurve kommen kann, müssen sich innere Pferdeschulter und innere Reiterschulter beide ein wenig nach hinten bewegen und so der äußeren Pferdeschulter – und die ist es letztlich, die wendet – den Raum zu schaffen, mehr vorgreifen zu können. Dabei entfernen sich äußere Pferdeschulter und äußere Pferdehüfte ein wenig voneinander, während sich innere Pferdeschulter und innere Pferdehüfte ein wenig einander annähern.

Der „Drehsitz“

Das gleiche macht auch die innere Hüfte des Reiters, die in Wendungen ebenfalls ein wenig nach vorn kommt. Beim Reiter, der sich ja senkrecht auf dem Pferd befindet, geht das nur durch eine leichte Rotation im Lendenbereich. Man spricht dann vom „Drehsitz“, der aber nichts mit einem totalen Verdrehen zu tun hat. Die Rotation, die Schultern und Hüften von Pferd und Reiter immer parallel zueinander hält, ist nur gering, geschieht mit der Zeit ganz automatisch und begleitet das Pferd durch Wendungen, statt es zu behindern.

Sackgasse

Apropos Behindern. Gerade auf der Zwangseite neigen manche Reiter, die Innenstellung einfordern wollen, dazu, am inneren Zügel zu ziehen. Motto: Irgendwie muss der Kopf ja rum! Dabei passieren aber gleich mehrere Dinge,
die Stellung, Biegung, Balance und Nachgiebigkeit verhindern. Erstens findet ein Pferd, dass sich auf der Zwangseite sowieso schon vermehrt auf seine innere Schulter stützt, durch das Ziehen am stellenden Zügel noch mehr Stütze und wird sich noch mehr dorthin lehnen. Zweitens stehen bei einem am Zügel gehenden Pferd Oberund Unterkiefer beinahe senkrecht voreinander, so dass eine rückwärts ziehende innere Reiterhand auch den Unterkiefer des Pferdes nach rückwärts ziehen und dabei massiven Druck auf das innere Kiefergelenk ausüben würde. Um dieses zu schützen und zu entlasten, reagieren die meisten Pferde mit einem Zusammenbeißen ihrer Zähne. Mit einer derart verkrampften Kiefermuskulatur kann es aber keine entspannte Genickmuskulatur geben. Aus diesem Grund ist auch das leicht mümmelnde Kauen eines Pferdes unter dem Reiter so wichtig, denn dies hält Kaumuskulatur und Kiefergelenke locker und entspannt und ist Voraussetzung für Nachgiebigkeit im Genick.

 

Auch die Blickrichtung des Reiters beeinflusst die Hilfengebung – aus diesem Grund sollte der Blick des Reiters immer locker durch die Ohren des Pferdes nach vorne gerichtet sein.

In Wendungen kommt die innere Hüfte des Reiters leicht nach vorn, es gibt eine kleine Rotation im Lendenwirbelbereich. Dies geschieht fast automatisch. Fotos (3): Jacques Toffi

Ein Pferd, das über die Schulter ausbricht, weicht der Hilfengebung des Reiters aus – oder dieser gibt seine Hilfen (noch) nicht richtig. Foto: Stefan Lafrentz

Sechs Punkte

Also doch einfach nur mit dem inneren Schenkel an den äußeren Zügel herantreiben? Wie schon gesagt, einfach ist beim Reiten nichts.

  • Erstens muss sich der Reiter zunächst auf die Stellung seines Pferdes konzentrieren und diese
  • zweitens in jeder Lektion und auf jeder Linie, die in Stellung und/oder Biegung verlangt wird, auch einfordern.
  • Drittens sollte er spüren, ob er mit seinem Sitz (Stichwort Drehsitz) die Wendung seines Pferdes zulässt oder behindert.
  • Viertens muss er wissen, wie sich die natürliche Schiefe auf Stellung und Biegung seines Pferdes auswirkt und mit welchen anfangs noch unterschiedlichen Einwirkungen er sein Pferd unterstützen kann.
  • Fünftens muss er ein Gefühl dafür entwickeln, ob die Stellung vom Pferd korrekt angenommen wurde und ob es sich
  • sechstens, in den Biegung erfordernden Lektionen auch tatsächlich in Längsbiegung bewegt.

Wer das innere Pferdeauge beim Reiten von oben leicht schimmern sieht, ist mit seiner Stellung gut unterwegs.

Auge schimmert

Punkt 1 ist noch am einfachsten zu schaffen, denn Stellung kann man sehen. Schon allein deshalb macht es Sinn, seinen Blick immer locker durch die Ohren seines Pferdes hindurchzurichten. So hat man als Reiter auch gleich einen Überblick darüber, ob die stellenden Zügelhilfen (innen etwas annehmen, außen minimal vorgeben und Stellung zulassen) den gewünschten Effekt gebracht haben, denn dann sieht man das innere Auge und den inneren Nüsternrand leicht schimmern. Man könnte auch sehen, ob das Pferd vielleicht sogar in die falsche Richtung schaut oder ob es im Genick verworfen ist.

Hand leicht hoch

Punkt 2 ist da schon schwieriger, denn wenn der Reiter merkt, dass seine stellende Zügelhilfe nicht den gewünschten Effekt hervorbringt, darf er ja auf keinen Fall mehr Kraft einsetzen und am inneren Zügel ziehen. Kleiner Tipp: Stattdessen die innere Hand stellend leicht nach aufwärts verlagern. Dadurch verändert sich der Druckpunkt Richtung Lefze, worauf die meisten Pferde mit einer Kaubewegung reagieren und in diesem Moment loslassen und die Stellung erst annehmen können. Wird eine Lektion in Stellung und/oder Biegung geritten, sind hier schon diagonale Hilfen erforderlich. Der innere Schenkel hat dabei immer einen Hauch Vorrang vor dem äußeren Zügel, ganz egal ob in einer Seitwärtsbewegung oder in einer Biegung. Am besten stellt man sich als Reiter vor, dass besagter Schenkel den ersten Schritt macht und der äußere Zügel dann antwortet. Vor allem in Biegungen hilft es, mit dem inneren Schenkel den Sattelgurt gedanklich ein wenig nach außen drängeln zu wollen.

Gutes Gefühl?

Punkt 3 hat etwas mit Körpergefühl zu tun, doch das ist individuell unterschiedlich ausgeprägt. Während die einen sich und ihren Körper gut spüren, haben die anderen mehr oder  weniger große Probleme mit der natürlichen Wahrnehmung. Ein Blick in den Spiegel, besser noch ein guter Ausbilder mit modernen Trainingsansätzen (wie Bewegungslehre, Neuroathletik u. ä.) können hier dem Reiter helfen. Sogar der Gang zum Human- Physiotherapeuten bzw. Osteopathen kann sinnvoll sein, falls der Reiter eine eigene „natürliche Schiefe“, also körperliche Dysbalancen, mit sich herumschleppt.

Übungen wie Schenkelweichen helfen Pferd und Reiter, die Wirkung der diagonalen Hilfengebung Schritt für Schritt zu erfahren. Foto: Thoms Lehmann/FN-Archiv

Kommt das Pferd der Aufforderung nach Stellung und Biegung nicht nach, darf der Reiter dazu die innere Hand etwas höher nehmen. Foto: Christiane Slawik

Zusammenhänge verstehen

Punkt 4 betrifft das Thema Reitlehre. Nun müssen nicht alle Reiter, vor allem nicht der lernende Anfänger oder Kinder, alle Einzelheiten der Reitlehre herunterbeten können. Aber Zusammenhänge zwischen Dingen wie Sitz, Hilfengebung, Einwirkung, Sinn der unterschiedlichen Lektionen, Aufbau von Reitstunden, Natur des Pferdes oder sogar ein wenig Biomechanik sollten vom Ausbilder bereits grob angerissen und vom Reitschüler dann im Laufe der Jahre vertieft werden. Nur aus dem Wissen um diese Zusammenhänge und das Verständnis dafür, kann der Reiter alle Hilfen gezielt und das Pferd unterstützend einsetzen – auch die diagonalen Hilfen.

Der Ausbilder ist dafür verantwortlich, seinen Reitschülern die Reitlehre näherzubringen und damit auch das Verständnis für die Hilfengebung. Foto: Thoms Lehmann/FN-Archiv

Reaktionen spüren

Punkt 5 und 6 haben weniger mit Wissen als mit Fühlen zu tun. Um etwas im Sattel pro Pferd bewirken zu wollen, nutzt es nichts, nur Bücher zu lesen. Man muss auch spüren, was da unter einem passiert und ob es richtig und damit zielführend ist. Diagonale Hilfen sollen ein Pferd beispielsweise in einer Wendung einrahmen und eine gleichmäßige und stabile Biegung hervorrufen. Ob die dazu notwendige Stellung da ist, kann der Reiter sehen. Ob sie in weicher Anlehnung bei nachgiebigem Genick stattfindet, muss er schon fühlen können.

Was aber die Biegung des restlichen Pferdekörpers angeht, muss er sich gänzlich auf sein Gefühl verlassen. Und wieder einmal hilft hier die Unterstützung durch einen Ausbilder, der nicht nur vom Boden aus sehen kann, ob die erforderliche Biegung da ist, sondern der dem Reiter auch Tipps geben kann, diese hervorzurufen und zu verbessern. Das pingelige Reiten von – natürlich runden – Volten und Zirkeln kann helfen, das notwendige Zusammenspiel der Hilfen und das Gefühl zu verbessern.

Dr. Britta Schöffmann

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