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Besser Reiten

10 Tipps für ruhige Hände

Foto: Thoms Lehmann/FN-Archiv

1. Die Hände führen die Zügel

… und die Zügel führen zum Gebiss im überaus empfindlichen Pferdemaul. Aus diesem Grund kann die Forderung nach einer ruhigen, vom Sitz unabhängigen Hand gar nicht oft genug wiederholt werden.

2. Korrekte Handhaltung

Gemäß Richtlinien werden die Hände aufrecht getragen, so dass Unterarm, Zügel und Pferdemaul eine gerade Linie bilden. Dabei stehen die Fäuste etwa eine Handbreit über dem Widerrist links und rechts vom Mähnenkamm mit dachförmig aufliegendem Daumen und geschlossenen Fingern.

3. Feine Verbindung

Diese korrekte Handhaltung ermöglicht, zusammen mit dem Verständnis für das Zusammenwirken der Hilfen, eine feine, weiche und federnde Verbindung zwischen Reiterhand und Pferdemaul – Grundlage für pferdegerechtes Reiten von hinten nach vorne ins Gleichgewicht.

4. Ruhig, nicht starr

Dabei ist es wichtig, dass die Anweisung „Hände ruhiger!“ nicht dazu führt, dass der Reiter krampfhaft versucht, die Hände nicht mehr zu bewegen. Denn sie sollen ja durchaus den Bewegungen des Pferdemauls folgen, und zwar ruhig und federnd.

5. Balance in Bewegung

Voraussetzung für eine ruhige Hand ist eine ausbalancierte und losgelassene Sitzgrundlage. Vielfältige Bewegungserfahrungen auf dem Pferd helfen, um das richtige Gefühl für die Bewegungen des Pferdes zu bekommen und geschmeidig mitzuschwingen.

6. Stabil im Rumpf

Um eine ruhige Zügelführung mit situativ angepasstem Zügelmaß über einen längeren Zeitraum erhalten zu können, braucht es ein gewisses Maß an positiver Körperspannung. Dafür muss die Rumpfmuskulatur – insbesondere Bauch- und Rückenmuskeln – gut gekräftigt sein.

7. … und doch beweglich

Viel Kraft geht oft nur auf Kosten der Beweglichkeit. Die ist aber notwendig, um gefühlvolle Zügelhilfen geben zu können. Die Gelenke von Schulter, Ellbogen und Hand sind daher zu mobilisieren und die Muskulatur entsprechend zu dehnen.

8. An der Longe

Gerade die Basis des Sitzes aus Gleichgewicht und Losgelassenheit lässt sich auch bei weiter fortgeschrittenen Reitern durch Sitzschulung an der Longe überprüfen und verbessern. Wer sich dafür regelmäßig Zeit nimmt, dem wird es das Pferd danken.

9. Hilfsmittel?

Der Markt bietet eine Vielzahl an fragwürdigen Hilfsmitteln für eine ruhige Hand an. Der Einsatz sollte gut überlegt sein, denn letztendlich lässt sich der Prozess des Reitenlernens nicht beschleunigen oder abkürzen, indem mit Riemen die Hand ruhiggestellt wird.

10. Bloß kein Bewegungszwang

Im Gegenteil, jeder Bewegungszwang führt zu Verspannungen, mangelnder Losgelassenheit und vergrößert damit das Problem. Allerdings sind Hilfsmittel wie die Zügelbrücke durchaus geeignet, um den Reiter zu sensibilisieren und das Gefühl zu schulen.

Lina Otto

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