Vorheriger Artikel

Ausgabe 02/2024
Krankenversicherung fürs Pferd – lohnt das?

Nächster Artikel

Ausgabe 02/2024
PM-Förderprojekt: Fair geht vor

PM-Mobil deutschlandweit unterwegs

Hallo Trainer, wir kommen!

Ausbilder spielen eine Schlüsselrolle, wenn es darum geht, Kinder, Jugendliche und Erwachsene für das Training mit dem Pferd zu begeistern. Damit sie diese Aufgabe auch in Zukunft bestmöglich meistern können, hat die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) gemeinsam mit ihren Persönlichen Mitgliedern das PM-Mobil ins Leben gerufen. Es kommt direkt in die Vereine und Betriebe und steht den Trainern vor Ort in neunteilnehmenden Landespferdesportverbänden mit Rat und Tat zur Seite. Bewerben kann und darf sich jeder!

Das PM-Mobil stellt den Trainer in den Mittelpunkt, liefert Hilfestellung und zeigt Perspektiven auf. Alle Fotos: Thoms Lehmann/FN-Archiv

Das PM-Mobil fährt auch 2024 wieder und schafft deutschlandweit nahezu flächendeckend ein kostenloses Fortbildungsangebot für Trainer direkt vor Ort in ihren jeweiligen Pferdesportvereinen und -betrieben. Wie das funktioniert? Ein erfahrenes Team bestehend aus einem Ausbilder und/oder Pferdewirtschaftsmeister als fachlicher Berater, einem Ansprechpartner aus dem jeweiligen Landesverband sowie der FN-Projektleiterin macht sich ausgestattet mit umfangreichem Informations- und Fortbildungsmaterial auf den Weg, um Trainer in ihrem Tätigkeitsumfeld zu besuchen und jeweils einen halben Tag lang gemeinsam mit ihnen und ihren Schülern zu verbringen. Die Idee ist ein Austausch auf Augenhöhe. „Wir sehen uns oft damit konfrontiert, dass wir zwar tolle Angebote haben, um Trainer, Vereine und Betriebe zu unterstützen, diese vor Ort aber oftmals gar nicht bekannt sind oder auch einfach Ideen fehlen, wie man sie bei sich umsetzen kann“, schildert Kathrin Krage, Pferdewirtschaftsmeisterin aus der FN-Abteilung Ausbildung und dort zuständig für die Trainerausbildung, ihre Erfahrungen, die sie im Rahmen des Projekts bereits sammeln konnte.

Auch die Reitschüler des Vereins oder Betriebs profitieren letztlich vom Besuch des PM-Mobils.

Direkten Austausch fördern

Das PM-Mobil ist eine Maßnahme, dies zu ändern. Es ist deutschlandweit in neun sich beteiligenden Landesverbänden unterwegs, um sich mit Trainern vor Ort auszutauschen, sich anzuhören, vor welchen Herausforderungen sie im Alltag stehen und ihnen maßgeschneiderte Anregungen und Hilfestellungen zu bieten. Ganz wichtig: Dabei geht es nicht darum, die Trainer zu belehren, gewünscht ist vielmehr ein Austausch auf Augenhöhe. „Mit dem PM-Mobil kommen wir mit unseren Erfahrungen und Informationen direkt zum Trainer, stellen ihn in den Mittelpunkt. Wir suchen den direkten Austausch, um ihn in seiner Ausbildungsarbeit einerseits bestmöglich zu unterstützen, um andererseits aber auch selbst zu lernen und hinterher besser zu wissen, mit welchen Herausforderungen die Trainer im Lande in ihrer täglichen Praxis konfrontiert sind“, gibt Krage einen Einblick in die Idee hinter dem Projekt PM-Mobil.

„Das PM-Mobil ist ein Angebot von uns an all die tollen Trainer, die wir in Deutschland haben und auch an diejenigen, die Trainer werden wollen. Wir möchten sie in ihrem Engagement stärken, sie unterstützen und gemeinsam mit ihnen schauen, welche Möglichkeiten und Perspektiven es gibt, sich und den eigenen Reitunterricht, aber auch das eigene Angebot weiterzuentwickeln. Dabei ist mir wichtig zu betonen: alles kann, nichts muss. Wir haben kein festbetoniertes Schema, wie so ein Tag ablaufen muss. Es gibt verschiedene Schwerpunkthemen, die möglich sind und wir suchen im Vorfeld eines Besuchs den Dialog mit dem oder den Trainern und gehen individuell auf Wünsche ein“, erläutert Krage.

 

Ab sofort bewerben

Wer als Trainer, Trainergruppe oder auch Trainerinteressent möchte, dass das PM-Mobil auf der eigenen Anlage Station macht, kann sich ab sofort um einen Besuch bewerben. Dieser ist für alle Teilnehmer komplett kostenlos. Insgesamt beteiligen sich mit Baden-Württemberg, Bayern (Regionalverband Franken), Berlin-Brandenburg, Hamburg, Hessen, Rheinland, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Weser-Ems neun Landespferdesportverbände am Projekt PM-Mobil. Wann das PM-Mobil in welcher Region Station macht, wie eine Bewerbung abläuft sowie weitergehende Informationen zu Inhalten und auch Ansprechpartner finden sich auf der FN-Webseite unter www.pferd-aktuell.de/pmmobil. Bewerbungsschluss ist bundesweit einheitlich der 29. Februar 2024.

 

Wer ist schon perfekt?

Ein Anliegen hat Kathrin Krage noch: „Wir bekommen ganz oft zu hören, dass Ausbilder und Anlagenbetreiber sich nicht trauen, sich zu bewerben, da sie denken, ihre Anlage sei nicht perfekt genug für einen Besuch der FN. Das ist sehr schade, denn es geht uns gar nicht darum, irgendeine Anlage zu kontrollieren. Wir möchten vielmehr den Trainern und Trainerinteressenten im Land eine Plattform bieten, uns mit ihnen austauschen, ein Kontaktnetzwerk aufbauen, bei dem sich Trainer und zuständige Ansprechpartner in den Verbänden kennen und natürlich bekannt machen, welche Angebote und Hilfestellungen wir als FN bereits für Trainer haben. Gleichzeitig möchten wir gemeinsam mit ihnen schauen, wie und wo sie sich weiterentwickeln können. Dabei berücksichtigen wir immer die individuellen Gegebenheiten vor Ort. Denn jede Anlage, jede Situation ist anders. Jeder darf und soll sich angesprochen fühlen und sich bitte auch trauen, sich zu bewerben.Es geht nicht darum, schon perfekt zu sein, denn wer ist das schon?“

Maike Hoheisel-Popp

Kathrin Krage im Austausch auf Augenhöhe mit einem anderen Ausbilder.

Den eigenen Unterricht bei einer begleiteten Trainingseinheit reflektieren und kostenlose Tipps abstauben – auch das ermöglicht das PM-Mobil.

Drei Schwerpunktthemen

Zwischen den folgenden drei Schwerpunktthemen kann bei einem Besuch des PM-Mobils gewählt werden:

  • Die Aus-, Fort- und Weiterbildung von Ausbildern inklusive Tipps zur Unterrichtserteilung. Hierbei werden gemeinsame Trainingseinheiten in einer gewünschten Disziplin – Dressur, Springen, Vielseitigkeit, Fahren oder Voltigieren – absolviert, reflektiert und überlegt, wie sich die Trainingssteuerung für die Reitschüler optimieren lässt.
  • Alternativ kann der Fokus auch auf die Durchführung von Reitabzeichenlehrgängen gelegt werden. Schließlich sind Reitabzeichen ein wichtiger Meilenstein der reiterlichen Entwicklung. Sie überprüfen den Ausbildungsstand, motivieren und geben neue Impulse für den Reitunterricht. Für den ausrichtenden Verein oder Betrieb sind dazugehörigen Lehrgänge natürlich erstmal mit Aufwand verbunden. Gemeinsam wird geschaut, wie sich Reitabzeichenlehrgänge mit den Gegebenheiten vor Ort umsetzen lassen, es werden praktische Abläufe durchgespielt, Tipps gegeben und Unsicherheiten in Bezug auf die Prüfungsabläufe abgebaut.
  • Ebenfalls ein möglicher Schwerpunkt: der Basissport mit Lehrpferden. Hierbei geht es darum, gemeinsam neue Ideen für den Unterricht zu entwickeln, aber auch das Management der Schulpferde unter die Lupe zu nehmen. Egal welcher Schwerpunkt gewählt wird, gibt es für die teilnehmenden Trainer umfassende Beratung rund um ihre aktuelle und zukünftige Trainertätigkeit und natürlich können alle offenen Fragen an FN und  Landesverband geklärt werden. Die dabei entstehende Vernetzung macht es dann auch in Zukunft leichter, an Informationen zu kommen – schließlich lernt man direkt die passenden Ansprechpartner kennen.

Vorheriger Artikel

Ausgabe 02/2024
Krankenversicherung fürs Pferd – lohnt das?

Nächster Artikel

Ausgabe 02/2024
PM-Förderprojekt: Fair geht vor