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Rolf Petruschke: Der systematische Aufbau von Reitstunden

Lösen, arbeiten, entspannen

Wie ist eine Reitstunde sinnvollerweise aufzubauen? Womit geht’s los und womit hört’s auf und was passiert dazwischen? Mit diesen und weiteren Fragen zur systematischen Trainingsgestaltung beschäftigt sich Pferdewirtschaftsmeister Rolf Petruschke im folgenden Beitrag.
Nach der Aufwärmphase im Schritt folgt das Lösen im Trab, wobei zunächst leicht getrabt wird. Nach etwa einer halben Stunde kann die Arbeitsphase beginnen. Foto: A. Bronkhorst
Gerade im Moment herrscht Hochbetrieb in den Reithallen. Jeden Tag tummeln sich dort Groß und Klein, Jung und Alt, Freizeitreiter und Turnierprofis, Springpferde und Dressurtalente unterschiedlichen Alters, Ausbildungsstands und Temperaments. Und doch lassen sich stets gewisse Parallelen in der Gestaltung der Reitstunden beobachten. Denn einige Dinge sind immer gleich und für alle Pferde und alle Reiter wichtig. Der Aufbau von Trainingseinheiten folgt in allen Sportarten einem bestimmten Muster – so auch die Reitstunde. Das ist nicht nur aus gesundheitlichen Gründen für Reiter und Pferd wichtig, sondern auch um eine Basis für erfolgreiches Trainieren zu schaffen. Jede Übungseinheit gliedert sich in drei Abschnitte: Lösungsphase Arbeitsphase Erholungsphase Dabei ist es zunächst einmal völlig unerheblich, in welcher Disziplin, auf welchem Niveau und in welcher Altersstufe sich Pferd und Reiter befinden. Das „Gerüst“ der Reitstunde ist immer gleich. Die Dauer der einzelnen Phasen und die Übungen und Lektionen, die innerhalb dieser Phasen erarbeitet werden, richtet sich dann natürlich ganz individuell nach den gesetzten Zielen und die sind bei einem vierjährigen Pferd selbstverständlich andere als bei einem Reitanfänger oder einem weit ausgebildeten Dressurpferd.

Die Lösungsphase

Die Lösungsphase beginnt immer im Schritt. Mindestens 15 Minuten sollte dem Körper des Pferdes Zeit gegeben werden, sich auf die bevorstehende Arbeit vorzubereiten. Die Gelenkflüssigkeit verteilt sich in dieser Zeit langsam und sorgt dafür, dass die Gelenke ihre volle Elastizität und Belastbarkeit erreichen. Die Muskulatur wird besser durchblutet und allmählich aufgewärmt. Durch ausgiebiges Schrittreiten zu Beginn der Lösungsphase wird ein wichtiger Beitrag zur Vermeidung von Verletzungen und Verspannungen geleistet. Dabei sollte das Pferd idealerweise mit hingegebenem Zügel gelassen, aber fleißig schreiten. Bei einigen Pferden kann es angebracht sein, die Zügel aufzunehmen und Genickkontrolle herzustellen, insbesondere bei heftigen Pferden oder solchen, die zum Eilen neigen. Doch auch in diesen Fällen sollte der Reiter stets bemüht sein, das Pferd mit möglichst langem Hals und ohne starke Beizäumung Schritt gehen zu lassen.
* Ideen für eine sinnvolle Gymnastik auf dem Pferd listet das Buch „Balance in der Bewegung“, Susanne von Dietze, FNverlag Warendorf, 2003, auf.
Je nach Alter und Ausbildungsstand können auch schon erste Übungen wie Schenkelweichen und ganze Paraden zum Halten eingebaut werden. Dadurch werden die Abstimmung der Hilfen beim Reiter und die Akzeptanz der Einwirkung beim Pferd verbessert. Rolf Petruschke hat dafür noch folgenden praktischen Tipp: „Schon die Schritttour sollte der Reiter mit Inhalten füllen. Neben dem Schenkelweichen gehört dazu auch das Reiten von korrekten Hufschlagfiguren. Ich rate meinen Schülern immer, das Schrittreiten mit Verstand zu gestalten und die Zeit nicht einfach zu verbummeln.“ Auch für den Reiter ist das Schrittreiten zu Beginn der Trainingseinheit wichtig. Insbesondere Menschen, die im Berufsalltag lange sitzen, sollten die Schrittphase für Lockerungs- und Dehnübungen nutzen. Ist das Pferd daran gewöhnt, leistet eine kleine Gymnastik auf dem Pferderücken einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung von Balance, Losgelassenheit und Beweglichkeit. Von den Händen zu den Füßen sollten dabei alle wichtigen Partien des Reiters zum Beispiel durch sanftes Kreisen einmal mobilisiert werden.*
Sind Reiter und Pferd durch ausgiebiges Schrittreiten auf die weitere Arbeit eingestellt, beginnt die Trabarbeit. Dabei wählt der Reiter das Leichttraben, um den Pferderücken (und auch den eigenen Rücken) noch zu entlasten. Geritten wird ein fleißiger Arbeitstrab, wobei das jeweilige Tempo individuell an das Pferd anzupassen ist. Jedes Pferd hat sein „Wohlfühltempo“, in dem es zwar fleißig abfußt, aber nicht eilig wird. Im diesem Tempo geritten, kann das Pferd gleichmäßig atmen, eine wichtige Voraussetzung für das Erreichen von innerer und äußerer Losgelassenheit.
Auf großen gebogenen Linien und geradeaus treibt der Reiter das Pferd von hinten nach vorne an die weich anstehende Hand heran und bietet dem Pferd eine gleichmäßige Anlehnung an das Gebiss an. Das Finden von Takt und Losgelassenheit stehen in dieser Phase ganz oben auf der Prioritätenliste, die Kopf-Hals-Haltung ergibt sich bei gut abgestimmter Einwirkung des Reiters dann daraus. „Das Reiten auf dem Mittelzirkel und auf dem zweiten bzw. dritten Hufschlag ist besonders gut geeignet, um Takt und Losgelassenheit zu fördern. Ich ermahne meine Schüler immer wieder, den Kontakt zur Bande zu meiden, um das Gleichgewicht des Pferdes und das eigene Gefühl für die Geraderichtung zu verbessern“, meint Rolf Petruschke.
Die Schrittphase sollte sinnvoll genutzt und nicht verbummelt werden. Foto: T. Lehmann
Leider zäumen viele Reiter bereits hier das Pferd von hinten auf. In der Meinung, den Kopf möglichst schnell in eine bestimmte Form bringen zu müssen, wirkt die Hand vor und nimmt dem Pferd die Möglichkeit, sich auszubalancieren und vom Gebiss abzustoßen. Die Pferde kommen aus dem Takt und auf die Vorhand, das Hinterbein arbeitet nicht unter den Schwerpunkt und der Rücken kommt nicht zum Schwingen. Aus diesem falsch verstandenen Vorwärts-Abwärts-Reiten wird es später in der Arbeitsphase schwer, das Pferd wieder aufs Hinterbein zu bekommen und zu schließen. Immer sollte der Reiter in der lösenden Arbeit auf häufige Handwechsel achten, um eine gleichmäßige Gymnastizierung beider Körperhälften zu ermöglichen. In der Praxis beobachtet man leider oft, dass lange und ausgiebig auf der „Schokoladenseite“ geritten wird, und die schwächere Seite nur wenig gymnastiziert wird. Dies ist vielleicht aus Sicht des Reiters verständlich, unter Trainingsaspekten aber wenig sinnvoll, denn so wird das Ungleichgewicht immer größer. Schlimmstenfalls entwickelt das Pferd eine ungleiche Bemuskelung und durch die ungleiche Belastung können verfrüht Verschleißerscheinungen auftreten.

Übergänge reiten

Nach einigen Minuten im Leichttraben können erste Übergänge in die Arbeit integriert werden. Schon hier ist es wichtig, die Arbeit individuell auf das jeweilige Pferd abzustimmen. Bei eher triebigen Pferden sind Trab-Galopp-Trab-Übergänge empfehlenswert, um ein aktiveres Abfußen und dynamisches Vorwärtsgehen zu fördern. Der Wechsel zwischen den schwunghaften Gangarten Trab und Galopp etwa auf dem Zirkel in frischem Arbeitstempo geritten, hilft dem Pferd, im Rücken zu entspannen. Bei temperamentvollen Pferden führen Trab-Schritt-Trab-Übergänge eher zum Ziel, weil sie für Ruhe und Kontrolle sorgen und dem Pferd helfen, sich auf den Reiter zu konzentrieren.
Auch weit geförderte Dressurpferde wie Uta Gräfs Damon Jerome NRW brauchen nach anstrengender Arbeit Momente der Entspannung. Foto: F. Heidenhof, mit frdl. Genehmigung entnommen aus „Feines Reiten in der Praxis”, Hrsg. Deutsche Reiterliche Vereinigung, FNverlag, Warendorf 2014.
Gute lösende Arbeit führt dazu, dass das Pferd vermehrt zur Dehnungsbereitschaft kommt. Mit aktiv unter den Schwerpunkt arbeitendem Hinterbein und schwingendem Rücken lässt das Pferd mit zunehmender Losgelassenheit aus dem Widerrist heraus den Hals fallen und sucht die Verbindung zur Reiterhand über das Gebiss. Das Zügel-aus-der-Hand-kauen-Lassen ist DIE Lektion zur Überprüfung der Losgelassenheit. Sie sollte während der Lösungsphase häufiger, aber zeitlich begrenzt durchgeführt werden. Für Rolf Petruschke stellt das Zügel-aus-der-Hand-kauen-Lassen nicht nur eine Überprüfung der Losgelassenheit dar. „Prüflektionen sind auch Förderlektionen, das heißt, dass ich durch das Reiten von Lektionen auch bestimmte Punkte der Skala der Ausbildung fördern kann.
Wenn der Reiter immer mal wieder das Zügelaus-der-Hand-kauen-Lassen anbietet, mal anfühlt, wie weit die Dehnungsbereitschaft schon vorhanden ist, erhält er wichtige Informationen über den Grad der Losgelassenheit. Ich spreche hier immer gerne vom „andehnen“, weil die Bereitschaft zur Dehnung ja auch ein Prozess ist, den das Pferd in der Lösungsphase durchläuft.“

Falsch verstandene Dehnung

Auch hier sieht man in der Praxis leider viele falsche Bilder. Reiter, die ihre Pferde dauerhaft „tief einstellen“ und dabei einen runden Hals mit reeller Dehnung verwechseln. Bei korrekter Durchführung gibt der Reiter mit der Zügelfaust soweit vor, wie das Pferd das Gebiss nach vorwärts-abwärts mitnimmt. Dabei wird der Hals länger, das Pferd dehnt sich aktiv an die Hand des Reiters heran und „sucht den Kontakt“. Nach einigen Runden auf dem Zirkel sollte der Zügel verkürzt und das Pferd wieder vermehrt in Arbeitshaltung gebracht werden, um ein Auseinanderfallen zu verhindern.
Wie lang es dauert, bis das Pferd gut gelöst und aufgewärmt ist, hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab. Unter anderem das Alter des Pferdes, sein Ausbildungsstand, aber auch äußere Einflüsse wie etwa das Wetter spielen hierbei eine Rolle. So sollte in der kalten Jahreszeit immer etwas mehr Zeit für die lösende Arbeit eingeplant werden, da die Pferde häufiger kalt aus dem Stall kommen. Einfach gesagt, sollten 15 Minuten Schritt und 15 Minuten lösende Arbeit in allen drei Gangarten eingeplant werden. Dabei macht es durchaus Sinn, die lösende Arbeit auch einmal durch Longieren, Stangen- oder Cavalettiarbeit oder Springgymnastik zu ergänzen – oder durch einen Ausritt ins Gelände, wenn das Wetter es zulässt.
Das Traben über Cavaletti oder Stangen lässt sich prima in die Lösungsphase integrieren. Foto: T. Lehmann
Übungen in der Lösungsphase Je nach Ausbildungsstand von Pferd und Reiter sind folgende Übungen in der Lösungsphase sinnvoll: Leichttraben auf großen gebogenen Linien Galopparbeit, eventuell im leichten Sitz Einfache Übergänge/ Gangartwechsel (Trab-Galopp oder Trab-Schritt) Schenkelweichen Aus dem Zirkel wechseln Schlangenlinien, einfache an der langen Seite und durch die ganze Bahn (3–4 Bögen) Tritte und Sprünge allmählich verlängern und wieder zurückführen (aus: Richtlinien für Reiten und Fahren, Band 1)
Die Lösungsphase soll das Pferd dabei nicht ermüden, sondern auf die weiterführende Arbeit vorbereiten. Daher sind Kenntnisse über die Fitness des Pferdes – und die eigene Kondition – für eine systematische Trainingsgestaltung unerlässlich. Rolf Petruschke: „Echte Losgelassenheit kann ein Pferd nur erreichen, wenn Zwanglosigkeit gegeben ist. Das heißt, das Pferd ist psychisch und physisch entspannt und zufrieden. Das beginnt schon beim Aufsatteln und Nachgurten. Auch korrekt angepasste Ausrüstung ist für die Leistungsbereitschaft unerlässlich.“ Es besteht nun einmal ein wichtiger Zusammenhang zwischen Unzufriedenheit und verspannter Muskulatur – und verspannte Pferde neigen eher zum Buckeln, als Pferde, die mit sich und ihrer Welt zufrieden sind. Daher ist es unter dem Gesichtspunkt der Unfallprävention besonders wichtig, für Zufriedenheit zu sorgen, und das beginnt schon bei der Haltung des Pferdes.

Die Arbeitsphase

Gut gelöst geht es dann weiter mit dem Herzstück der Trainingseinheit, der Arbeitsphase. Jetzt wird ganz individuell an Ausbildungszielen gearbeitet, je nach dem, was gerade auf dem Plan steht. Doch egal ob nun das Reiten harmonischer Übergänge oder die Zick-Zack-Traversalen auf dem Trainingskalender stehen, ein paar Grundsätze sollte jeder Reiter immer vor Augen haben. Die Übungen in der Arbeitsphase sollten stets so aufgebaut sein, dass sie so aufeinander folgen: vom Leichten zum Schweren vom Bekannten zum Unbekannten vom Einfachen zum Komplexen vom Langsamen zum Schnelleren Dabei sollte der Reiter weiterhin berücksichtigen, dass immer im Wechsel gymnastiziert wird zwischen: linker und rechter Hand Schub- und Tragkraft Be- und Entlastung Insbesondere der letzte Punkt muss unbedingt berücksichtigt werden, um für Pferd und Reiter Entspannungspausen zu schaffen. Dazu sollten das Zügel-aus-der-Hand-kauen-Lassen und das Schrittreiten mit hingegebenem Zügel genutzt werden.

Praktische Beispiele

In der Arbeitsphase einer Springstunde beginnt der Reiter nach der Lösungsphase, in die eventuell schon Bodenricks und Cavaletti eingebaut wurden, mit einem kleinen Kreuzsprung mit Vorlegestange aus dem Trab (leicht–bekannt–einfach–langsam). Schrittweise werden die Anforderungen gesteigert, bis dann am Ende der Trainingseinheit zum Beispiel Distanzaufgaben oder Parcoursausschnitte (schwer–unbekannt–komplex–schneller) absolviert werden. Zwischen den Runden geht das Pferd Schritt, wird im Trab weiter gymnastiziert oder mit anderen geeigneten Übungen in seiner Durchlässigkeit verbessert. In der dressurmäßigen Arbeit werden zum Beispiel nach der Lösungsphase vermehrt gebogene Linien im Trab geritten, um die Geschmeidigkeit und die Längsbiegung zu verbessern. Der 20-Meter-Zirkel (leicht–bekannt–einfach–langsam) wird dabei verkleinert bis zu einer Größe von etwa zwölf Metern. Darauf aufbauend wird das Durch-den-Zirkel-Wechseln auf korrekter Linie erarbeitet, bevor es an die Volten geht.
Mit dem Reiten einer Acht bei X bestehend aus jeweils einer 10-Meter-Volte nach rechts und nach links wird die Trainingseinheit abgeschlossen (schwer–unbekannt–komplex–schneller). Auch hier sollte natürlich zwischen den einzelnen Übungen geradeaus geritten werden, um Schwung und Frische zu verbessern oder mit einer Galoppreprise Abwechslung zu schaffen. Für Rolf Petruschke stellt das „Spielen mit dem Tempo“ eine unverzichtbare und sehr wertvolle Übung dar. Er rät, Trabtritte und Galoppsprünge verlängern und verkürzen schon früh in die Arbeit zu integrieren. „Durch das Verändern des Tempos, des Rahmens und des Raumgriffs verbessert der Reiter die Akzeptanz der Reiterhilfen und damit letztendlich die Durchlässigkeit besonders effektiv.“ Für viele junge Pferde und auch ältere Pferde im Wiederaufbau oder bei Korrekturpferden gestaltet sich die Arbeitsphase in der Regel sehr kurz und besteht hauptsächlich aus lösenden Übungen. Sind die ersten drei Punkte der Skala der Ausbildung Takt, Losgelassenheit und Anlehnung erarbeitet, ist das Ziel der Trainingseinheit meist erreicht und sie kann zum Abschluss gebracht werden.
Durch das Verändern des Tempos, des Rahmens und des Raumgriffs verbessert der Reiter die Akzeptanz der Reiterhilfen und letztendlich die Durchlässigkeit. Foto: A. Bronkhorst

Entspannung am Ende

Wichtig ist, dass der Reiter den richtigen Moment für den Abschluss findet. Das Pferd sollte nicht bis zur Erschöpfung gearbeitet werden, das wäre für die Motivation und Leistungsbereitschaft wenig förderlich. Vielmehr sollte jeder Reiter bemüht sein, mit einer positiven Erfahrung aufzuhören, also wenn eine Lektion besonders gut geklappt hat. Das wirkt sich motivierend und bestärkend auf das Pferd aus (und auch auf den Reiter). Die Idee dabei sollte immer sein: „So wie ich heute aufhöre, möchte ich morgen gerne anfangen.“ Dann wird im Trab und Galopp auf großen gebogenen Linien nochmals die Dehnungsbereitschaft und Losgelassenheit des Pferdes überprüft. Sollten in der Arbeitsphase Verspannungen aufgetreten sein, können diese jetzt noch abgebaut werden. Erst danach pariert der Reiter zum Schritt durch und gibt den Zügel am besten komplett hin. Nun wird solange Schritt geritten, bis das Pferd körperlich und mental wieder „auf Anfang“ eingestellt ist, sich Puls, Atmung und Temperatur normalisiert und das Pferd sich auch psychisch total entspannt hat. Das geht bei manchen Pferden innerhalb weniger Minuten, andere brauchen länger, um „runterzufahren“. Immer aber sollte dem Pferd die Zeit gegeben werden, die es benötigt. Besonders empfehlenswert ist es, das Schrittreiten nach draußen zu verlagern, denn die Natur ist immer noch der beste Ort zum Reiten! Und noch ein kleiner Tipp: Statt beim Schrittreiten sofort das Smartphone zu zücken, sollte der Reiter lieber die vergangene Trainingseinheit gedanklich nochmal Revue passieren lassen. Wichtige Erkenntnisse und Verbesserungsansätze können eventuell anschließend aufgeschrieben und zum Beispiel mit dem Ausbilder besprochen werden. So kann die nächste Stunde gut vorbereitet werden und der Reiter verfällt nicht in Monotonie!
Foto: FN-Archiv
Rolf Petruschke ist Pferdewirtschaftsmeister Reiten sowie Ausbilder im Reiten als Gesundheitssport. Er war mehrere Jahre Leiter der Landesreit- und Fahrschule Dillenburg, bevor er Berufsschullehrer für Pferdewirte und Bereiter an der Hochtaunusschule in Oberursel wurde. Er arbeitet intensiv an der APO 2020 mit und ist Mitglied des Arbeitskreises Lehrkräfte. Seit 2008 ist er selbstständig und als Ausbilder, Lehrgangsleiter und Referent von Rastede bis München unterwegs. Der Richter Dressur bis Klasse M und Springen bis Klasse S ist als viel gefragter Prüfer zur Abnahme von Trainerprüfungen bundesweit tätig.
Das nächste Seminar mit Rolf Petruschke zum Thema „Alles andere als Anfänger – erfolgreich Reiten auf A-Niveau“ findet am 15. März 2018 in Lahr (Baden-Württemberg) statt, siehe auch Termine.

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