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Digitalisierung in der Pferdebranche

Smart stable – smart horse

Teurer, schneller, einfacher – der Wandel innerhalb der Gesellschaft hat auch vor Reitställen keinen Halt gemacht. Im Vergleich zu anderen wirtschaftlichen Betrieben befindet sich die Digitalisierung hier aber noch am Anfang. Smarte Helfer im Stallalltag versprechen Abhilfe und mehr Zeit für Zweisamkeit zwischen Pferd und Reiter – aber auch mehr Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit.

Blick in die Zukunft: Wie sieht er aus, der smarte, digitale Pferdestall? Ein Forschungsprojekt beschäftigt sich mit dieser Frage. Foto: Stefan Lafrentz

Gerade die Pferdebranche ist geld- und zeitintensiv. Pferdepensions- und Ausbildungsbetriebe sind hier in erster Linie Dienstleister. Während im Privatbereich die Digitalisierung an vielen Stellen bereits Einzug gehalten hat und im „Smart Home” von Licht über Schließmechanismus, Reinigung und Heiztechnik bereits alles digitalisiert werden kann, steht die Digitalisierung in den Pferdeställen gerade erst am Anfang. Das Projekt DiWenkLa (Digitale Wertschöpfungsketten für eine nachhaltige kleinstrukturierte Landwirtschaft), das das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gemeinsam mit der Uni Hohenheim sowie der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU), aufgesetzt hat, setzt mit seiner Forschung genau dort an. Im Projekt wird mit Dienstleistern und Partnern aus der Industrie zur digitalen landwirtschaftlichen Praxis geforscht. Prof. Dr. Dirk Winter von der HfWU hat dabei mit seiner Forschungsgruppe speziell zu Digitalisierung, Tierwohl und Nachhaltigkeit in der Pferdehaltung geforscht. „Der Studiengang Pferdewirtschaft existiert bereits seit 13 Jahren an der HfWU. Dem DiWenkLa-Projekt haben wir uns mit der Forschung speziell in Pferdebetrieben angeschlossen. Wir konnten feststellen, dass der Grad der Digitalisierung in der Pferdewirtschaft recht niedrigstellig ist. Unter fünf Prozent der Pferdebetriebe binden digitale Technik ein. In anderen Agrarbetrieben, sowohl Ackerbau als auch Tierhaltung, sieht das schon ganz anders aus“, sagt Prof. Dr. Winter.

Er fährt fort: „Auch fehlende Internetverbindung ist dafür verantwortlich. So gaben in einer Umfrage bei 390 pferdehaltenden Betrieben 36 Prozent an, keine Internetverbindung zu haben“, gibt der Dekan des Studiengangs Pferdewirtschaft und Leiter der Weiterbildung Pferd an der Hochschule zu bedenken. In Pferdebetrieben wird also nach wie vor viel händisch gearbeitet – und das kostet Zeit. Ein Hauptziel der Digitalisierung in Pferdebetrieben ist daher die Entlastung des Betriebsleiters und seines oftmals sehr kleinen Teams. Viele Reit- und Pensionsställe in ländlichen Gegenden werden noch immer durch eine einzige Person geleitet und betreut. Um auch künftig wirtschaftlich gerüstet zu sein, müssen für diese Unternehmen betriebliche Lösungen gefunden werden. Nicht zuletzt hat auch die Corona-Pandemie eine erschreckende Bilanz in der Zukunftsfähigkeit der Betriebe aufgezeigt. „Wir konnten beobachten, dass auch die Arbeitskräftesituation sehr prekär ist: Es wird ständig qualifiziertes Personal gesucht und häufig nicht gefunden. Mit Pferden muss man umgehen können, da kann nicht jeder aushelfen. Technisierung und Digitalisierung könnten ein erster Ansatz sein, um die Lage zu ändern und die handelnden Personen zu entlasten“, erklärt Prof. Dr. Winter.

Vernetzung ist alles: smarte Lösungen in Pferdebetrieben. Grafik: Linda Speidel

Stand der Dinge

In der Regel handelt es sich bei Reit- und Pensionsbetrieben, aber auch Zucht- und Ausbildungsställen um recht klein strukturierte Betriebe, die entweder von einer Person geleitet oder familiengeführt sind. Haltung der Pferde, Pflege der Anlage, Dienstleistungen wie Rein- und Rausstellen, Reitunterricht, Entmisten der Boxen, Wartung der Maschinen, Kundenkommunikation und weit mehr Aufgabenbereiche liegen dabei nicht selten in einer Hand. „Gerade die Kommunikation mit den Kunden ist essenziell. Wir haben in unseren Untersuchungen überprüft, wie viel Zeit nur für die Kommunikation bzw. Absprachen zwischen Betriebsleiter und Kunden aufgewendet wird – die Umsetzung von etwaigen Absprachen noch nicht mitgerechnet. 40 Prozent der Betriebsleiter konnten dazu gar keine konkreten Angaben machen, andere rechnen mit zwei bis sechs Stunden pro Monat pro Kunde. Selbst wenn man nur niedrigschwellig mit einer Stunde rechnet, sind das in einem Pensionsbetrieb mit 30 Einstellern bereits 30 Stunden pro Monat – und dann ist von den Dienstleistungsgesprächen und den übrigen anfallenden Aufgaben noch nichts erledigt. Es verwundert nicht, dass viele Betriebe arbeitswirtschaftlich überlastet sind“, resümiert Dekan Prof. Dr. Winter. Doch es gibt Hoffnung: Es gibt technische Möglichkeiten, um die Pferdebetriebe zukunftssicher und für die Nachfolge attraktiv zu machen.

Tools und Apps

Digitale Lösungen ermöglichen die schnelle Kommunikation zwischen Betriebsleiter, Mitarbeiter und Einsteller und helfen, den Arbeitsalltag effizienter zu gestalten und zu managen. Über spezielle Apps können sich Einsteller und Betriebsleiter zum Beispiel in Echtzeit absprechen. Die individuellen Zugriffsrechte können für jeden Einsteller angepasst werden. So können zum Beispiel nur Mitarbeiter und Besitzer auf das eigene Pferd zugreifen und bestimmte Daten wie die individuelle Fütterung, Medikamentengabe, Rechnungen, aber auch Sonderleistungen wie das Gamaschenanlegen einsehen. Die Grundfunktionen der Verwaltung wie Belegungspläne von Halle und Platz und Ähnlichem sind der gesamten Stallgemeinschaft zugänglich. Dies erleichtert und minimiert das Herumtelefonieren, wenn sich der Hufschmied beispielsweise verspätet und das Pferd in der Box bleiben soll.

Managementsysteme gibt es breit gefächert: Ob lediglich über eine App oder erweitert durch zum Beispiel Betriebsmanagementsysteme, über die auch Abrechnungen, Futterbestellungen und vieles mehr abgewickelt werden können. Auch digitale Boxenschilder oder Monitore im Stall, über die die wichtigsten Infos für alle einsehbar sind, können eine deutliche Erleichterung für den Arbeitsalltag bringen. Die Ausstattung von Endgeräten könnte dabei über ein Miet- bzw. Leihsystem finanziert werden. „Apps bieten einfache und effiziente Möglichkeiten, mobile Daten weiterzuleiten und zu nutzen. Aufträge werden digital schnell und einfach weitergegeben, abgespeichert und können eingesehen werden. Das gibt Pferdehaltern und Betriebsleitern Sicherheit und Transparenz. Unsere Ergebnisse zeigen, dass viele Betriebsleiter Dienstleistungen zum Monatsende schlichtweg vergessen in die Rechnungsstellung einfließen zu lassen; so geht wichtiges Einkommen für die Betriebe verloren“, erklärt der Projektleiter. Insgesamt fördern Managementsysteme die Zufriedenheit, Struktur und Organisation in einem Betrieb. Grundlegend ist für viele Tools allerdings eine stabile Internetverbindung Voraussetzung, die wiederum über die monatliche Boxenmiete auf die Einsteller umgelegt werden kann.

Künstliche Intelligenz im Pferdestall? Mit entsprechenden Kameras werden neue Möglichkeiten und ein schnelleres Eingreifen ermöglicht. Die KI lernt das normale Verhaltensmuster des Pferdes und schlägt Alarm bei Abweichungen. Foto: Frank Sorge

Untersuchungen haben gezeigt, dass sich Pferde von Entmistungsrobotern nicht gestört fühlen. Foto: Linda Speidel

Sicherheit und Überwachung

Verletzungsrisiken minimieren, trächtige Stuten oder kranke Pferde überwachen. Kameratechnik lässt sich mittlerweile in jedem Stall einfach nachrüsten.

Großes Brandrisiko: Frisches Heu und Stroh kann sich selbst entzünden. Sensoren sollen Ballen überwachen und geben bei Brandgefahr Meldung.

Moderne Überwachungssysteme können bereits so konfiguriert werden, dass sie den Zugang zu Stall und Hof nur in vorher festgelegten Zeitfenstern überwachen, oder sie sind gar direkt mit einer Sicherheitsagentur verbunden, die die Überwachung übernimmt. Schließmechanismen an den Stallungen selbst sollten hingegen so gestaltet sein, dass sie im Ernstfall, zum Beispiel bei einem Brand, im besten Fall von jedem geöffnet werden können. Gerade dann, wenn Betriebsleiter oder Angestellte nicht im unmittelbaren Umfeld zum Betrieb wohnen, sollten Nachbarn und die zuständige Feuerwehr über die besten Evakuierungsmöglichkeiten im Bilde sein. Auch Brand- und Rauchmelder, die direkt per Smartphone warnen oder gar mit der Rettungsstelle verbunden sind, sind bereits erhältlich und können das Sicherheitssystem komplettieren. Ein erhöhtes Brandrisiko stellt auch die Raufutterlagerung dar. Hier gibt es daher bereits kleine Messgeräte, die permanent die Feuchtigkeit und Temperatur in Heu und Stroh messen und zur Not warnen.

Pferd im Fokus der Technik

Neben der allgemeinen Gefahrenprävention und Sicherheit spielt auch die Überwachung der Tiere selbst eine große Rolle. „Kameratechnik ausgestattet mit künstlicher Intelligenz (KI) ermöglicht es, jedes Pferd individuell zu überwachen. Dabei lernt die KI in einem gewissen Zeitraum zunächst das individuelle Verhalten des Pferdes, also wie oft es durchschnittlich pro Nacht liegt, wie oft es trinkt oder frisst. Die KI ist dann in der Lage, ein abweichendes Verhalten zu erkennen, zu analysieren und Alarm zu schlagen. Das ist nicht nur bei kolikempfindlichen oder kranken Pferden interessant“, erklärt Prof. Dr. Winter. Bei trächtigen Stuten wird teilweise bereits mit Abfohlsystemen gearbeitet, die die Pferde um den Bauch tragen. Diese geben Alarm, wenn sich die Stute wiederholt hinlegt. Solche Items sind natürlich nützlich, aber man muss sich bei allen Tools auch immer fragen: Stören sie das Pferd in seinem natürlichen Verhalten? Diesbezüglich bieten Kameras mit KI deutliche Vorteile und sind zudem unauffälliger.

In einer Studie zur Abfohlüberwachung hat die Forschungsgruppe um Prof. Dr. Winter eng mit dem Haupt- und Landgestüt Marbach zusammengearbeitet. Die Ergebnisse waren mehr als deutlich: „Gerade in Zuchtbetrieben ist der Arbeitsaufwand in den Abfohlmonaten enorm. Mit den Kameras, die mit künstlicher Intelligenz ausgestattet sind, haben wir eine Genauigkeit der Geburtsmeldung von deutlich über 90 Prozent erreicht. Die Kameras haben eine Warnmeldung über Telefon ausgelöst, sobald die Stute aus ihrem normalen Verhaltensmuster gefallen ist“, beschreibt der Projektleiter. Bei aller guten Absicht sollte allerdings transparent über die Überwachung durch Kameras aufgeklärt werden, um auch datenschutzrechtlich abgesichert zu sein. Wer es ganz genau wissen will, kann auch mit speziellen Minicomputern arbeiten, die mit einem Bauchgurt am Pferdekörper getragen werden. Diese Technik ist beim Reiten bereits recht weit verbreitet. Mittels Computer können Temperatur, Puls, Atemfrequenz und andere Parameter ermittelt werden, die Aufschluss über die Fitness und die Effizienz des Trainings geben können.

Zäune im Blick

Neben der reinen Überwachung gibt es mittlerweile auch andere smarte Lösungen, die Arbeitsabläufe optimieren können. Ein großer Stress- und Streitpunkt stellt in vielen Betrieben die adäquate Einzäunung dar. Ist der Zaun defekt, ein Pferd zur Nachbarweide entwischt und kommt es zu Rangeleien, sind Verletzungen meist nicht ausgeschlossen – all dies könnte durch digitale Zaunwächter umgangen werden. Diese geben Aufschluss über die Stromspannung und können im Falle eines Defekts leicht Meldung geben und sogar die Stelle lokalisieren, an der der Zaun vermeidlich kaputt ist. Das spart die Wanderung rund um die Weide und Ärger.

Lichttechnik

Keiner ist da, aber das Licht brennt. Ein Bild, das sicherlich oft zu beobachten ist und zu Unmut führt. Durch Bewegungsmelder lässt sich dieses Problem schnell und einfach lösen. Wer aber auch die Lichtintensität anpassen möchte, der kann auf energiesparende LED-Lichtsysteme zurückgreifen, womit sich das Licht in der Halle, dem Platz und den Stallungen problemlos an die Witterung anpassen lässt. „Licht ist aber immer auch ein Sicherheitsaspekt“, appelliert Prof. Dr. Winter, „und sollte deshalb immer gut geplant werden.“

Digitale Helfer

Apps, Software-Anwendungen und andere digitale Helfer können den Stallalltag ungemein erleichtern. Der Markt bietet zahlreiche Lösungen für jeden Anspruch: Die Anwendungen gibt es meistens in verschiedenen Ausführungen und Varianten für Betriebsleiter und Einsteller. Die Kosten variieren, oft gibt es kostenlose Basisvarianten und eine Premiumvariante mit umfangreicheren Funktionen. Tipp: Es gibt häufig einen Probemonat, um das Angebot unverbindlich zu testen. Einige Beispiele für solche Apps sind (ohne Anspruch auf Vollständigkeit, in willkürlicher Reihenfolge und frei von einer qualitativen Bewertung): Horseplus App, diepferdeapp, Jutta! App, horseanalytics, equitano (Software), myroundpen, reitzeit App, reitbuch (Online-Anwendung). Inhalte dieser Anwendungen können sein: Pferde-, Besitzer- und Reitbeteiligungsübersicht, Planung von Paddockbelegung und Koppelzeiten, Aufgabenplanung und Zuordnung zu Mitarbeitern, Dienstleistungsbuchung inklusive Rechnungsstellung, Fütterungsmanagement, Online-Impfpässe etc.

Digitales Experimentierfeld DiWenkLa

Im YouTube-Kanal des BMEL erklärt ein Video die Hintergründe zum Forschungsprojekt und gibt anhand eines Pferdestalls einen praxisnahen Einblick, was Arbeitserleichterung durch technikbasierte Lösungen konkret bedeutet.

Fütterung

Während die Beleuchtung durch digitale Lösungen einen Vorteil für die Kasse bedeutet, können smarte Futterautomaten nicht nur Arbeitszeit minimieren, sondern sich gleichzeitig positiv auf die Gesundheit der Pferde auswirken. Pferde beschäftigen sich in natürlicher Umgebung beinahe ganztägig mit der Nahrungssuche und -aufnahme. Der gesamte Verdauungsapparat ist darauf ausgelegt. In Gruppenhaltung wie Bewegungs- oder Offenstall sind computergesteuerte Fütterungsautomaten für Rau- und Kraftfutter bereits Usus. Grundsätzlich ist die bedarfsgerechte Fütterung mit Anpassung der Fresszeiten und über den Tag verteilten kleineren Portionen verdauungsphysiologisch von Vorteil. „Das Tierwohl sollte bei allen Entscheidungen immer an oberster Stelle stehen, und auch hier kann Digitalisierung einiges besser machen“, sagt Prof. Dr. Winter. „Wir konnten in unseren Untersuchungen eindeutig nachweisen, dass das Stresslevel bei automatischer Fütterung enorm sinkt – alle Pferde können gleichzeitig Futter bekommen. Durch Futterautomaten wird die Nahrungszufuhr noch mal tiergerechter gestaltet: Mehrere kleine Portionen über den Tag verteilt, entlasten den Verdauungstrakt des Pferdes.“ 

Das gute Klima

Ein weiterer Einflussfaktor auf die Gesunderhaltung bildet das Stallklima. In den Studien der Forschungsgruppe wurden deshalb auch Stallluftfaktoren hinsichtlich Ammoniak, Kohlendioxid, Temperatur, Luftbewegung, Licht und mikrobiologischer Stallluftqualität untersucht. In vielen Rinder-, Schweine- und Geflügelställen ist die Luft- und Lichtzufuhr bereits digital geregelt. Die Computer melden der Anlage beispielsweise, dass die Luftwerte nicht der Norm entsprechen, daraufhin öffnen sich die Fenster automatisch. „Das ist in den meisten Pferdebetrieben allerdings gar nicht nötig. Gibt der Melder eine Warnung ab, kann die Luftqualität auch durch analoges Eingreifen verbessert werden: Fenster und Türen öffnen, Raufutter prüfen, Boxen entmisten und so weiter“, erklärt der Dekan des Studiengangs Pferdewirtschaft.

Licht, Luft, Emissionen – Sensoren und Messgeräte im Stall können zur Gesundheit von Mensch und Pferd beitragen. Foto: Christiane Slawik

Geburtsgurte waren gestern. Das HLG Marbach hat gemeinsam mit der Forschungsgruppe um Prof. Dirk Winter Kameratechnik zur Geburtsüberwachung getestet – mit Erfolg. Foto: Christiane Slawik

Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit liegt derzeit im Trend. Es gibt nicht nur zahlreiche Upcycling-Ideen im Pferdebereich, auch der Betrieb an sich kann ökologischer gestaltet werden. „Hier können sich Pferdehaltungsbetriebe noch einiges bei der Rindviehhaltung abgucken: Strom und Energie zu sparen, auf LED-Lampen umzurüsten und Regenwasser zu nutzen, bilden dabei nur einige Möglichkeiten“, resümiert Prof. Dr. Winter. Er fährt fort: „Photovoltaik bietet sich geradewegs an bei den großen Dachflächen. Elektrofahrzeuge können hinsichtlich Leistung und Effizienz dieselgetriebene Geräte wie Trecker ablösen und verursachen gleichzeitig keine Emissionen in Stall und Reithalle. Auch über Grünbedachungen sollte nachgedacht werden. Diese bieten viele Vorteile hinsichtlich Klimaführung im Stall, insbesondere im Sommer durch Kühlungseffekte, Wasserrückhalt, Biodiversität und vieles mehr. Hier ist wirklich noch sehr viel Luft nach oben – andere Agrarbetriebe sind da schon deutlich weiter.“

Bei jeder Form der Digitalisierung sollte der Dreiklang aus Tierwohl, Ökologie und Wirtschaftlichkeit im Fokus jeder Maßnahme stehen. „Die Arbeitszeit muss unterm Strich auch in Pferdebetrieben so effektiv eingesetzt werden, dass Tierwohl, Betrieblichkeit und das Leben drumherum möglich sind. Smarte Lösungen gibt es bereits jetzt sehr viele – auch für geringere Investitionssummen – wir müssen diesen Möglichkeiten nur offen gegenüberstehen“, resümiert Prof. Dr. Winter. Die Zukunft gehört der Digitalsierung – Pferdebetriebe sollten sich diesem Trend nicht verschließen für Ökonomie, Ökologie und insbesondere für das Wohl der Pferde!

Lorella Joschko

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