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Young PM: Ausbildung zum Nachwuchs-Assistenten
Andere Jugendliche treffen, etwas für seinen Verein tun und selbst eine ganze Menge über die Reitlehre, das Unterrichten, Jugendarbeit im Verein, Erste Hilfe und Veterinärkunde lernen: Das alles konnten zwölf Jugendliche in den Herbstferien im niedersächsischen Hermannsburg beim Lehrgang zum Nachwuchs-Assistenten Reiten für Zwölf- bis 16-jährige.
Nachwuchs-Sportassistenten (LSB) Reiten vom Oktober 2017: Bjarne Maxim Urban, Louisa Jördens, Carlotta Heine, Lilly Spieß, Ann-Cathrin Arndt, Maya Behrens, Jana Bockelmann, Dominic Treutler, Marie Jana Wandtke, Nashoba Tobias Dube, Judith Meyer, Finja Marie Wilkens. Alle Fotos: J. Stroscher
Für den Lehrgang zum Trainerassistenten sind sie noch zu jung, möchten sich aber trotzdem für die Jugendarbeit und beim Reitunterricht in ihrem Heimatverein engagieren. Für die Altersgruppe von zwölf bis 16 Jahren haben sich die Pferdesportverbände Hannover und Hessen eine wirklich tolles Lehrgangsangebot einfallen lassen. Denn für alle, die sich darüber Gedanken machen, vielleicht später einmal einen Trainerschein zu machen und Ausbilder zu werden, gibt es einen Einstiegslehrgang als Vorstufe zum Trainerassistenten. Den Trainerassistentenschein kann man nämlich erst ab 16 Jahren machen. Drei mal im Jahr können sich Jugendliche in den Ferien zu einem der Lehrgänge zum Nachwuchs-Assistenten Reiten des Landessportbundes (LSB) anmelden. „Diese Lehrgänge sind bei uns im Landesverband ein voller Erfolg und die jeweils zwölf Plätze immer schnell ausgebucht. Wir möchten junge Pferdesportler möglichst früh vor allem im Bereich Unfallverhütung und Sozialkompetenz sensibilisieren und gleichzeitig für eine weitere Ausbilderlaufbahn, zum Beispiel zum Trainerassistenten oder Trainer C, motivieren. Denn oft erteilen gerade die unter 16-Jährigen ohne jede Qualifikation Reitunterricht und sind sogar damit vom Verein beauftragt“, so Beate Greifenberg (Trainer B) von der Geschäftsstelle des PSV Hannover, die seit Jahren gemeinsam mit Ausbilderin Jennifer Becker (Trainer C) die Jugend-Lehrgänge leitet. Sie begrüßen in Hermannsburg neun Mädchen und drei Jungen, von denen die Hälfte ein eigenes Pferd mitgebracht hat. Die anderen reiten auf Lehrpferden des Hotel- und Reitbetriebes.
Volles Programm
Die Aufregung bei der Ankunft ist groß. Wer teilt mit wem ein Zimmer? Wo sind die Pferde untergebracht? Sind die Lehrgangsleiterinnen streng? Und wie schmeckt das Essen? Für den Fall, dass es nicht schmecken sollte, haben sich die drei Jungen mit großen Süßigkeiten-und Chips-Vorräten gewappnet, die auch gleich auf den Zimmern verstaut werden. „Ich weiß auch schon, wo die beiden anderen ihre Sachen versteckt haben“, hat der jüngste Teilnehmer, Nashoba Tobias (12) als erstes herausgefunden.
Diese Frage wäre also schon mal geklärt. Wobei die Erleichterung bei allen nach dem ersten gemeinsamen Mittagessen groß ist, denn hier gibt es reichlich leckere Gerichte von Spaghetti Bolognese bis Pommes und Salat. So gestärkt können alle auch die erste Reiteinheit angehen. Während der eine Teil im Sattel sitzt, steht die andere Hälfte der Jugendlichen in der Reitbahn und wechselt sich unter Anleitung von Jennifer und Beate mit dem Unterrichten ab. Wichtig sind korrekte und verständliche Kommandos. Auf dem großen Außenplatz müssen die angehenden Sport-Assistenten auch für alle Reiter gut zu hören sein. Auf die Sicherheit von Pferd und Reiter legen die Lehrgangsleiterinnen großen Wert. So wird schon beim Putzen und Sattel kontrolliert, ob die Pferde richtig angebunden sind und die Ausrüstung passt. Vier Tage Zeit hat die Gruppe, um am Abschlusstag bei der Prüfung das Gelernte umzusetzen. Gar nicht so einfach, eine Abteilung auf zwei Zirkeln im Blick zu haben und zur richtigen Zeit die passenden Kommandos zu geben sowie einzelne Reiter zu korrigieren. Wie man eine Übungsstunde am besten aufbaut, erfahren die Teilnehmer dann nach dem Abendessen. Die Lehrgangstage sind ganz schön vollgepackt und enden abends mit einem Lauftraining.
Pferdebeurteilung und Veterinärkunde: Tierarzt Dr. Christian Schacht begeisterte die Jugendlichen mit seinen lebendigen Vorträgen.
Fit in der Theorie
Auf dem Programm für die Sport-Assistenten standen Theorie und Praxis zur Reitlehre wie die Grundausbildung, Basisarbeit im Geschicklichkeitsparcours und praktische Unterstützung der Lehrkraft, Theorie zur Pferdehaltung und Fütterung, Umgang mit dem Pferd, Jugendarbeit im Verein, Projektplanung einer Freizeit, Infos zum Schutz vor sexualisierter Gewalt im Sport, Sozialkompetenz, Erste Hilfe Reiter, Unfallverhütung und Veterinärkunde. Von den verschiedenen Referenten sind die Jugendlichen begeistert. Besonders Tierarzt Dr. Christian Schacht lockert den Vortrag mit seinem großen Erfahrungsschatz auf und trifft bei den jungen Pferdesportlern genau den richtigen Ton. „Diese Gruppe war wirklich fit in der Theorie und hat super mitgemacht“, so der Veterinär. Am Sonntagmittag ist es dann soweit. Ganz stolz bekommen die zwölf jungen Reiter ihre Teilnahmebescheinigungen überreicht.
Und für ein Abschlussgedicht blieb auch noch Zeit:
Wir hatten viel Spass,
manche gaben Gas.
Heute müssen wir gehen,
doch wir werden uns sehen.
Das Wetter war toll,
Unsere Bäuche waren voll.
Die Pferde waren schön,
und wir hatten einen Föhn
Natürlich wurden Freundschaften geschlossen, Handynummern ausgetauscht und Fotos vom Lehrgang in den sozialen Netzwerken hochgeladen. Und vielleicht sieht man sich auch wieder beim Trainerassistenten-Lehrgang.
Tina Pantel
Weitere Informationen zum Nachwuchs-Assistenten-Lehrgang:
Pferdesportverband Hannover: www.psvhan.de
Die Lehrgänge finden in den Oster-, Sommer- und Herbstferien statt. Nächster Termin: 17. bis 20. März 2018 auf dem Gut Landliebe in Hermannsburg (12 Plätze). Voraussetzungen: Nachweis über einschlägige Reiterfahrung, Mitgliedschaft in einem Reitverein des PSV Hannover. Kosten: ca. 200 Euro
Pferdesportverband Hessen: www.psv-hessen.de
Die Lehrgänge finden zu unterschiedlichen Terminen statt. Der nächste Lehrgang ist vom 26. bis 30. März 2018 ausgeschrieben im Kinderreitsportzentrum Ulrike Mohr in Bensheim (15 Plätze). Voraussetzungen: RA 5 oder höher. Kosten: ca. 230 Euro.
Ähnliche Lehrgangsangebote bei anderen Landesverbänden sind dort direkt zu erfragen.
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