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Die Kampagne #doitride startet ein neues Talkformat – die erste Folge zum Thema „Sind Richter blind fürs Pferdewohl?“ ist auf YouTube zu sehen. Fotos: Presse

#doitride: Neues Talkformat gestartet

Sind Richter blind fürs Pferdewohl? Das war das provokante Thema der ersten Folge des neuen #doitride-Talkformats. Mit Gästen aus Praxis und Wissenschaft sollen in den weiteren Folgen Themen rund um das Pferdewohl diskutiert werden. 

Als Gäste der ersten Talkrunde begrüßte Moderatorin Karoline Leszinski Martin Plewa, Reitmeister und ehemaliger Bundestrainer der Vielseitigkeit, Prof. Dr. Inga Wolframm, Dozentin für Nachhaltigkeit im Pferdesport an der Universität Van Hall Larenstein und Dr. Carsten Munk, Vorsitzender der deutschen Richtervereinigung. Als ehemaliger Bundestrainer Vielseitigkeit ist Reitmeister Martin Plewa bekannt als gefragter Ausbilder. Er sagte im Talk: „Wir müssen in der Zukunft in der Richterausbildung, aber auch in der Trainerausbildung mehr den Schwerpunkt auf das Pferdewohl setzen. Denn wir haben seit Jahrzehnten sehr die korrekte oder fehlerhafte Ausführung einer Übung in den Vordergrund gestellt und uns auf die ‚Fehler-Guckerei‘ konzentriert, statt auch mal zu sagen, ein Fehler kann passieren, beim Pferd wie auch beim Menschen. Wir müssen die Harmonie und das Gesamtbild mehr in den Vordergrund stellen. Und alle Richter, aber auch Trainer und Reiter – wir gehören alle zusammen – mehr noch für dieses Thema sensibilisieren. Das ist für mich für die Zukunft ein ganz wichtiger Punkt und deswegen mache ich mich für dieses Thema auch stark.“ Inga Wolframm, die Wissenschaftlerin in der Runde, konnte unter anderem erklären, warum das, was Richterinnen und Richter leisten sollen, gar nicht machbar sei. Denn unser Gehirn sei nicht dazu in der Lage in kürzester Zeit alle relevanten Dinge einer Lektion zu erkennen. Deswegen suche es sich Umwege, kognitive Shortcuts. Dr. Carsten Munk ist Vorsitzender der Deutschen Richtervereinigung und erläuterte im Talk, was die Richtervereinigung unternimmt, um das Richten immer besser zu machen. Er sagt: „Ich bin froh, dass neben der Veterinärmedizin, die die Reitlehre massiv ergänzt hat, nun auch die Verhaltensforschung Einzug hält, um das Bild des Pferdes noch mehr abzurunden.“ Er betont, dass aber auch die Reitlehre eine Fülle an Merkmalen biete, losgelassene, wirklich zufriedene Pferde auch von anderen zu unterscheiden. #doitride ist eine gemeinsame Kampagne der Pferdesportgemeinschaft. Sie ist eine Bewegung für alle, die sich für Pferde begeistern. Sie gibt Denkanstöße und schafft ein Bewusstsein für positives Verhalten im Umgang mit dem Pferd. Vor allem erinnert sie Pferdefreunde an ihre gemeinsamen Werte, an Gemeinsamkeiten, unabhängig von Reitweise, Leistungsstand, Alter oder Interesse.

Ronald Roggelin (rechts) wird für sein Engagement als Schulleiter der Prinz-von-Homburg- Schule als „Freund des Pferdes“ gewürdigt. Foto: Caroline Popp

Freund des Pferdes: Ronald Roggelin geehrt

Im Rahmen der Hengstparade im Landgestüt Neustadt/Dosse verliehen die Persönlichen Mitglieder der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) im September Ronald Roggelin den Ehrentitel „Freund des Pferdes“. Als Schulleiter der Prinz-von-Homburg- Schule in Neustadt unterstützt er das Projekt „Reiten in der Schule“ mit voller Begeisterung.

Die von ihm geleitete Schule bietet den Schülern in Kooperation mit der Stiftung Brandenburgisches Haupt- und Landgestüt sowie dem Landesverband Pferdesport Berlin-Brandenburg e.V. die Möglichkeit, Reiten als benotetes Schulfach in ihren Unterrichtsplan zu integrieren – das ist deutschlandweit einmalig. Zwar ist Ronald Roggelin selbst kein aktiver Reiter, fördert die Schüler jedoch bei der Ausübung ihres Hobbies und setzt sich fortwährend dafür ein, dass das Projekt als wichtiger Bestandteil des schulischen Angebots erhalten bleibt. „Stets haben Sie ein offenes Ohr für die Belange der reitenden Schüler und Schülerinnen, erteilen Freistellungen, damit sie an wichtigen Turnieren teilnehmen können und sind selbst oft vor Ort, wenn sportliche Entscheidungen bei Landesmeisterschaften oder anderen Events fallen – damit tragen Sie einen wichtigen Teil zum Erhalt des Kulturgutes Pferd in unserer Gesellschaft bei“, hebt Martina Schünemann, PM-Delegierte und Vizepräsidentin des Landesverbands Berlin-Brandenburg, das Engagement von Ronald Roggelin hervor. Mit dem Ehrentitel „Freund des Pferdes“ würdigen die Persönlichen Mitglieder der FN Persönlichkeiten, die sich in herausragender Weise um das Kulturgut Pferd und den Pferdesport verdient gemacht haben, selbst jedoch nicht Funktionsträger in Pferdesport und Pferdezucht sind.

Glückliche Gesichter bei den Verantwortlichen des Reitervereins Ingelheim und des Burgstalls Hoffmann: Sie werden für ihre Pferdehaltung vom Projekt „Unser Stall soll besser werden“ ausgezeichnet. Foto: FN-Archiv

Die prämierten Ställe von „Unser Stall soll besser werden“ stehen fest

Sowohl der Burgstall Hoffmann in Rhade als auch der Ingelheimer Reiterverein sind im Wettbewerb „Unser Stall soll besser werden“ prämiert worden. Eine Jury aus Pferdehaltungsexperten und Veterinärmedizinern sah in den beiden Ställen schlüssige Konzepte für mehr Pferdewohl in der Haltung. Die feierliche Ehrung fand im Rahmen der HKM Bundeschampionate Anfang September in Warendorf statt.

Die Pferdehaltung in Deutschland hat sich in den vergangenen Jahrzehnten verändert. Das Bewusstsein für das Pferdewohl ist gewachsen. Seit 31 Jahren leistet der bundesweite Wettbewerb „Unser Stall soll besser werden“ dazu einen erheblichen Beitrag. In diesem zeichnen die Persönlichen Mitglieder der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) gemeinsam mit dem Fachmagazin Reiter Revue International jedes Jahr Reitvereine und Betriebe für ihre artgerechten und innovativen Pferdehaltungskonzepte aus. Porträts zum Burgstall Hoffmann und zum Ingelheimer Reiterverein finden Sie in einem ausführlichen Bericht zum Projekt „Unser Stall soll besser werden“.

Erhielten den Ehrentitel „Fahrmeister“: Karl-Heinz Geiger (links) und Dieter Lauterbach. Foto: ninesfotografie/M. Irnstetter

Karl-Heinz Geiger und Dieter Lauterbach sind „Fahrmeister“

Deutschland hat zwei neue Fahrmeister. Im Rahmen der Deutschen Einspänner-Meisterschaften und DM Para-Fahren in München-Riem wurde der Ehrentitel an den Cheftrainer der deutschen Fahrer Karl-Heinz Geiger sowie an den Bundestrainer der Einspännerfahrer Dieter Lauterbach verliehen. Überbringer der Auszeichnung war Rainer Bruelheide, Vorsitzender des Fahrausschusses des Deutschen Olympiade- Komitees für Reiterei (DOKR), in Begleitung von Staatssekretär a. D., Gerhard Eck (MdL), Präsident des Bayerischen Pferdesportverbandes. Der Titel Fahrmeister kann laut Ausbildungs-Prüfungs-Ordnung (APO) der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) an Persönlichkeiten verliehen werden, die sich durch langfristiges, nachhaltiges Wirken als Ausbilder von Pferd und Fahrer mit überregional herausragenden Ergebnissen hervorgetan und herausragende eigene Leistungen im Fahrsport erbracht haben sowie sich vorbildhaft für Pferdesport und Pferdehaltung engagiert haben.

Mit Karl-Heinz Geiger und Dieter Lauterbach erhöht sich die Zahl derjenigen, die diesen Titel verliehen bekamen auf sechs nach Bernhard Duen, Michael Freund, dem vor vier Jahren verstorbenen Ewald Meier sowie zuletzt Eckardt Meyer, der 2022 zum Fahrmeister ernannt wurde.

Die Herbstausgabe des Möhrchenprinz erscheint bald

Zweimal im Jahr erhalten Junge Persönliche Mitglieder der FN das Magazin Möhrchenprinz – und Mitte Oktober ist es endlich wieder so weit. Im neuen Heft erfahren die Kinder, wie der Huf aufgebaut ist und warum er so wichtig für die Pferde ist. Außerdem begleiten sie ein Pony bei seinem Job: Pumuckel besucht alte Menschen im Pflegeheim, um ihnen ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern. Die kindgerecht aufbereiteten Sachthemen werden um spannende Rätsel und Bastelideen ergänzt. Der Möhrchenprinz erscheint zweimal jährlich mit einer Frühjahrs- und einer Herbstausgabe. Junge Persönliche Mitglieder erhalten das Magazin automatisch per Post nach Hause geschickt. Lehrer von Schulklassen oder Ausbilder in Reitschulen können den Möhrchenprinz im FN-Shop kostenpflichtig als Klassensatz erwerben. Jetzt mehr Infos über die Junge Persönliche Mitgliedschaft erhalten.

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