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„Fair geht vor“: Jetzt bewerben

Jugend für Fairness engagiert

Gegenseitiges Vertrauen, Respekt und ein liebevoller Umgang sind die Grundlagen einer engen und harmonischen Pferd-Mensch-Beziehung. Das PM-Förderprojekt „Fair geht vor“ möchte dieses Thema jugendlichen Reitern näher bringen. Das Projekt ermöglicht ihnen, selbst in die Rolle der Jury zu schlüpfen und einen Fairnesspreis zu vergeben.
Ein faires und harmonisches Miteinander bildet die Grundlage für den Pferdesport und damit auch für den Ehrenpreis „Fair geht vor“. Foto: Adobe Stock
Im zweiten Jahr unterstützen die Persönlichen Mitglieder der FN durch „Fair geht vor“ die Jugend im Pferdesport dabei, Turnierreiter für besonders faires Verhalten im Umgang mit Pferd und Mensch zu würdigen. Bei dem Projekt wird vor Ort auf dem Turnier ein Sonderpreis an einen Reiter verliehen, der sich durch besonders faires sportliches Verhalten auszeichnet. Das Besondere: Die Jury selbst setzt sich aus Jugendlichen und jungen Erwachsenen zusammen. Ziel ist es, den Blick der Jugend im Pferdesport für fairen Umgang mit dem Partner Pferd zu schärfen und gleichzeitig gutes und faires Reiten an der Basis hervorzuheben.

Was ist fair?

Eine jugendliche Jury bewertet nicht nur das Verhalten eines Reiters gegenüber seinen Kameraden und allen anderen Beteiligten (Veranstalter, Richter, Helfer, Eltern usw.), sondern natürlich auch, wie der Reiter sein Pferd behandelt. Angefangen bei der Vorbereitung des Pferdes auf dem Abreiteplatz bis hin zu seiner Versorgung nach der Prüfung, sammeln die Juroren ihre Eindrücke.
Die Jurymitglieder mit Gewinnerin Philine Heim auf der Fränkischen Meisterschaft in Remlingen. Foto: privat
Auch das äußere Erscheinungsbild, die gepflegte Ausrüstung des Pferdes, spielt eine Rolle, denn hierin spiegelt sich ebenfalls die Wertschätzung gegenüber dem vierbeinigen Sportpartner wider. „Es ist toll zu sehen, wenn der faire Umgang mit unserem Partner Pferd gewürdigt und der Blick für ein gemeinsames Miteinander wieder bewusster gemacht wird“, sagt Julia Klingelhöfer, die sich 2019 auf einem Turnier über die Auszeichnung „Fair geht vor“ freuen durfte.

Ablauf des Projekts

Wie stellen sich die Jugendlichen Fairness vor? Für die Bewertung wird die Jury von den Persönlichen Mitgliedern mit Material zu fairem Reiten und gutem Umgang unterstützt. Die Jurymitglieder dürfen aber auch eigene Kriterien einbringen, sofern sie zu den Zielen des Projekts passen und beobachtbar sind. Sie begutachten danach, inwiefern Fairness am Turniertag durch die Turnierteilnehmer gelebt wird. Die Jurymitglieder gehen zu Beobachtungsposten, wie beispielsweise Abreite- und Prüfungsplatz, Anhänger- und Parkplatz, Stall und Stallzelt. Dort fertigen sie anhand der zuvor festgelegten Kriterien Notizen zum Umgang der Teilnehmer mit Pferd und Mensch an und vergeben Punkte. Die Jury lernt dabei, genau hinzuschauen, fair zu beurteilen und Verständnis für schwierige Situationen aufzubringen. Im Anschluss an eine Prüfung besprechen sich die Jurymitglieder, vergleichen ihre Unterlagen und teilen dem Moderator den Gewinner mit. Die Entscheidung wird in einer kurzen Ansprache begründet: Was ist positiv aufgefallen? Die PM stellen, neben der Ausrüstung und dem Arbeitsmaterial, einen Ehrenpreis, eine Schleife und eine Urkunde für den Sieger. Die engagierte Jury erhält außerdem ein kleines Dankeschön für ihren Einsatz vor Ort.
Die junge Jury des Pferdesportverbands Baden-Württemberg freut sich darauf, ihren Fairnesspreis zu vergeben. Foto: privat
Faires Verhalten und Harmonie zwischen Reiter und Pferd wurden auch auf dem Turnier des Reitsportvereins St. Hubertus Wesel-Obrighoven belohnt. Foto: privat

Beispiele für Beurteilungskriterien

  • Wie ist der Umgang zwischen Reiter und Pferd?
  • Wird das Pferd vor und nach dem Ritt sorgfältig versorgt?
  • Wie bereitet der Teilnehmer sein Pferd auf die Prüfung vor?
  • Beachtet der Reiter eine ausreichende Aufwärmphase?
  • Verläuft das Abreiten mit Rücksicht auf die anderen Turnierteilnehmer?
  • Wie reitet der Teilnehmer in die Prüfung ein?
  • Wie geht der Reiter mit Fehlern um?
  • Wie ist das Verhalten des Reiters gegenüber Eltern und Trainern?

Bewerben: So geht’s

Für das Förderprojekt „Fair geht vor“ kann sich jeder Verein bewerben, der ein Turnier ausrichtet. Der Verein stellt eine Jury aus jungen Reitern bis 27 Jahren, die das Projekt durchführen möchten. Nach Möglichkeit handelt es sich um drei bis fünf Personen, die keine Freunde, Bekannte oder Vereinskollegen in der betreffenden Prüfung haben. Zudem können sich junge Reiter selbst als Jury vorschlagen und das Projekt als Hauptverantwortliche durchführen. Im Nachgang an das Turnier wird eine kurze Berichterstattung mit Fotos bei der Geschäftsstelle der Persönlichen Mitglieder eingereicht. Eine Bewerbung ist ab sofort möglich. Für 2020 stehen insgesamt 40 „Fair geht vor”-Pakete zur Verfügung. Weitere Informationen gibt es unter www.pferd-aktuell.de/fairgehtvor oder bei Cosima Meyer, Deutsche Reiterlichen Vereinigung (FN), Bereich Persönliche Mitglieder, Telefon 02581/6362-245, E-Mail cmeyer@fn-dokr.de.

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