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PM Forum Ausgabe 2/2020

Editorial

Liebe Persönliche Mitglieder,

Winterzeit ist Erkältungszeit. Gilt das für Pferde ebenso wie für Menschen? Sicherlich nicht in vergleichbarem Ausmaß, aber pünktlich zur dunklen Jahreszeit spukt seit ein paar Wochen wieder das Gespenst des Equinen Herpesvirus in einigen Regionen Deutschlands durch die Ställe. Da die Krankheit nicht anzeige- oder meldepflichtig ist, gibt es jedoch keine gesicherten Informationen über Häufigkeit und Ort der Ausbrüche. Unabhängig davon gilt jetzt im Winterhalbjahr besonders, was eigentlich selbstverständlich sein sollte: Hygiene im Pferdestall ist das A und O.
Foto: FN-Archiv
Damit sich Infektionskrankheiten nicht weiter verbreiten, gibt es Grundsätze, die jeder Pferdesportler einhalten muss – ganz unabhängig davon, ob von Krankheitsausbrüchen in der Umgebung berichtet wird oder nicht. Überprüfen Sie die Gesundheit Ihres Pferdes täglich. Hat es gut gefressen? Macht es einen munteren Eindruck? Ist die Körperhaltung normal? Infektionskrankheiten äußern sich meist zunächst in einem Anstieg der Körpertemperatur, daher ist es ratsam, gerade bei erhöhtem Infektionsdruck, täglich Fieber zu messen. Sie sind oft mit Ihrem Pferd unterwegs? Dann minimieren Sie den Kontakt zwischen Ihrem und anderen Pferden oder Menschen und benutzen Sie bei Eimern, Decken und anderer Ausrüstung ausschließlich Ihre eigene. Erreger werden nämlich in der Regel über die Atemwege des Pferdes ausgeschieden und durch Schnauben oder Husten verteilt. So können Pferde in unmittelbarer Nähe angesteckt werden, aber auch der Mensch kann die Erreger über seine Hände, Schuhe und eben die Ausrüstung weiterverbreiten.
Womit wir beim Thema Impfen wären: Die Impfung gegen das Equine Herpesvirus ist nicht verpflichtend, aber dennoch unbedingt zu empfehlen. Zwar kann diese nicht das einzelne Pferd sicher vor einem Krankheitsausbruch schützen, aber die Symptome fallen im Fall der Fälle in der Regel milder aus. Vorrangig ist die Impfung sinnvoll, wenn man sie als „bestandshygienische Maßnahme“ begreift: Alle Pferde – und damit auch das kleine, 30-jährige Shetlandpony – müssen geimpft sein. Denn nur so kann der Infektionsdruck für den gesamten Bestand minimiert werden. Einem ganz anderen Virus wenden wir uns übrigens in dieser Ausgabe zu: dem West-Nil-Virus. War dieses vor allem in Afrika anzutreffen, gab es im letzten Jahr auch vermehrt Fälle in Deutschland. Alles Wissenswerte rund um das Virus finden Sie hier. Ans Herz legen möchte ich Ihnen auch die Hygiene-, Impf- und Gesundheitstipps auf der FN-Webseite. Hier finden Sie alles, was an dieser Stelle zu kurz gekommen ist. In diesem Sinne: Bleiben Sie und Ihre Vierbeiner gesund und kommen Sie gut durch den Winter. Mit herzlichen Grüßen Dr. Henrike Lagershausen Leiterin FN-Abteilung Veterinärmedizin und Tierschutz

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