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Persönlichkeiten der Pferdeszene – Hans Günter Winkler
Filmreihe über ehemalige Olympiapferde
Zu Besuch bei „Alten Helden”
Sie haben ihre Reiter zu sportlichen Erfolgen getragen, für sie um Titel gekämpft und die deutschen Farben bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften vertreten. Jetzt sind sie schon lange im Ruhestand: Bonaparte, Cento, Marius, Satchmo und Shutterfly. Wir haben uns gefragt, was machen die „Alten Helden“ eigentlich. FN-Redakteurin Adelheid Borchardt und FN-Medienpartner ClipMyHorse.TV haben die vierbeinigen Pensionäre besucht.
Die Pferde und ihre ehemaligen Reiter haben uns mit Filmkamera und Fotoapparat in ihr Zuhause gelassen und uns einen Blick in ihren Alltag gewährt. Wir trafen auf ehemalige Pferdestars, die die Aufmerksamkeit genossen und vor allem neugierig Kamera und Kameramann inspizierten. Das Ergebnis sind nicht nur viele Großaufnahmen von Pferdenasen, sondern Portraits glücklicher, ehemaliger Spitzenathleten, die entspannt ihren Ruhestand genießen.
Die fünf Filmportraits und weitere Fotos, auch vom Making of, veröffentlichen wir ab Ende Juni im Wochenrhythmus bis zum Beginn der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro, wo sich aktuelle Pferde anschicken, in die olympischen Hufspuren von Bonaparte, Cento, Marius, Satchmo und Shutterfly zu treten. Die Filmreihe eröffnet das legendäre Vielseitigkeitspferd Marius, das seinen Reiter Hinrich Romeike 2008 in Hongkong zum Doppel-Olympiasieger machte.
Adelheid Borchardt
Satchmo: Ruhesitz mit Shetty
Fotos: Monika Kaup-Büscher
Das gescheckte Shetty Kelly ist Satchmos Weidekumpel.
Foto: K.H. Frieler
Satchmo „Satchie“ (22 Jahre)
Zuhause in: Rheinberg (am Niederrhein)
Geburtsdatum: 26. Mai 1994
Abstammung: Hannoveraner von Sao Paulo – Legat
Züchter: Albert Kampert (Halle/Westf.)
Besitzerin: Madeleine Winter-Schulze (Wedemark)
Beim Reiter seit: 1997 (dreijährig)
Größte Erfolge:
• Team-Olympiasieger und Vize-Olympiasieger im Einzel (2008)
• Weltmeister in Team und Einzel (Special) sowie Bronze in der Kür (2006)
• Europameister im Special, Vize-Europameister in Team und Kür-Einzel (2007)
• Weltrekord im Grand Prix (2005 in Stuttgart)
Aus dem Sport verabschiedet: 2011 beim Stuttgarter Hallenturnier
Der Niederrhein: Zweimal verhindert das Wetter den Filmdreh. Doch beim dritten Termin hat der Wettergott in Rheinberg ein Einsehen. Am Montag, nach einem erfolgreichen Deutschen Meisterschaftswochenende mit ihren aktuellen Pferden Weihegold und Emilio, tauchen wir mit Isabell Werth in die Vergangenheit ein. Es geht um Satchmo, genannt Satchie. Der 22-jährige Hannoveraner ist eines von vielen Spitzenpferden, mit denen Isabell Werth im Laufe ihrer langen Karriere fester Bestandteil deutscher Championatsequipen war. Mit Satchmo fügte sie ihrer Erfolgsgeschichte einen weiteren Olympiasieg (Mannschaft) und einen Vizetitel im Einzel, WM- und EM-Titel hinzu. Zeitweise war das aber nicht zu erwarten. Mit der EM 2003 begann eine Phase, die der Reiterin und ihrer Pferdebesitzerin Madeleine Winter-Schulze einiges abverlangte. Satchmo verweigerte sich im Viereck und brachte Isabell Werth nicht nur einmal zur Verzweiflung. „Im Laufe meiner Karriere hat er mich Vieles gelehrt. Vor allem Geduld“, sagt Isabell Werth. „Er war das schwierigste, aber auch wichtigste Pferd in meiner Karriere aus Ausbilder- und Reitersicht.“ Lange wurde analysiert, überlegt, geforscht, was die Ursachen für sein Verhalten sein könnten. Am Ende lag es an einem Augenproblem. Das wurde behoben und die Titelsammlung ging los. Mit 17 Jahren verabschiedete Isabell Werth Satchmo dann dort, wo er 2005 einen Weltrekord im Grand Prix aufstellte: beim Stuttgarter Hallenturnier. „Ich finde es einfach wunderschön, wenn die Pferde sich sportlich fit aus dem Sport verabschieden und in toller Erinnerung bleiben. Das haben die Pferde auch verdient.“
Satchmo und Isabell kennen sich seit 19 Jahren. Dreijährig kam er zu ihr, „ein guckiges, empfindliches, liebes Pferd.“ Von keinem Pferd ist sie „häufiger heruntergefallen.“ Als wir mit Isabell Werth den Stall betreten, treffen wir auf ein ruhiges Pferd, das diese temperamentvollen Eskapaden nicht vermuten lässt. Ganz anders dann als es zur Weide geht. Da wartet Kelly auf ihn. Das gescheckte Shetty ist sein Weidekumpel. Der Braune kann es gar nicht erwarten, vom Strick gelassen zu werden. Sofort trabt Satchmo um Kelly und lässt dabei kurz seine Dressurvergangenheit aufblitzen. Schnell aber beschäftigen sich beide mit dem, was sie am liebsten tun: Fressen. Fast synchron. Ein Fress-Pas de Deux.
„Ich hoffe, dass Satchmo noch ein paar Jahre genießen kann und vor allem so fit und gesund bleibt.” Isabell Werth
Cento: Der ewige Individualist
Cento (27 Jahre)
Zuhause in: Sendenhorst (im Münsterland)
Geburtsdatum: 1. März 1989
Abstammung: Holsteiner von Capitol I – Caletto II
Züchter: Heinrich Schoof (Büsum)
Besitzer: Horst Karcher (Gestüt Dobel)
Beim Reiter seit: 1995 (sechsjährig)
Größte Erfolge:
• Team-Olympiasieger und Einzel-Vierter (2000)
• Team-Bronze bei Olympia (2004)
• Team-Europameister (2003)
• Weltcup-Final-Sieger in Leipzig (2002)
• Sieger im Großen Preis von Aachen (2000)
Aus dem Sport verabschiedet: 2006 in Aachen
Fotos: Monika Kaup-Büscher
Mit 27 Jahren ist er der Älteste der Alten Helden: Cento. Der Holsteiner Hengst machte seinen Reiter, den heutigen Bundestrainer Otto Becker, zum Mannschafts-Olympiasieger, sorgte für eine olympische Bronzemedaille sowie einen Titel als Mannschafts-Europameister und zahlreiche andere Siege, die Otto Becker „unvergessene Momente“ schenkten. Der auffallende Schimmel kam 1995 als sechsjähriges Pferd zum Bundestrainer. Bekannt war er nicht nur für seine Leistungen im Parcours. Legendär seine Auftritte bei Verfassungsprüfungen: Führen war nicht seine Stärke. An der Hand erinnerte der Hengst mehr an ein Wild- denn ein Sportpferd. Das eine und andere Mal stand er nur noch auf seinen Hinterbeinen. Ein Verhalten, das Otto Becker ihm nachsah: „Er war hochintelligent und sehr leistungsbereit, einer der einen fordert“.
Ein Verhalten, auf das er sich einstellte. Bei den Weltreiterspielen 2002 in Jerez de la Frontera führte ein langer Weg zur Verfassungsprüfung, den Becker reitend hinter sich brachte. Im Anzug ging es hin, schnell absatteln, vortraben und zurückreiten, erinnert er sich.
Nach elf gemeinsamen Sportjahren verabschiedete Otto Becker den schicken Weißen 2006 in Aachen in den Ruhestand. Ruhestand ist für den alten Herrn aber relativ, er will beschäftigt und bewegt sein. Noch lange wurde er geritten und bis letztes Jahr ging er auch noch in der Führanlage. Das sehen wir ihm bei unserem Besuch an. Sportlich sieht er aus. Frisch geputzt strahlt Cento weiß in seiner Außenbox. Dieselbe Box, die er noch in seiner aktiven Zeit vor 15 Jahren auf dem Hof in Sendenhorst bezog. Noch immer steht er zwischen den Turnierpferden. Der Einzelgänger mag es allerdings nicht, wenn ihm seine Stallnachbarn zu nah kommen. Ihre Blicke in seine Box hat er ihnen abgewöhnt. Halt ein Charakter mit großer Individualdistanz. Mit einem seiner Nachbarn ist Cento sogar verwandt. Neben ihm steht Cenny Rogers, ein siebenjähriger Nachkomme von ihm.
Als sein Pfleger Nico ihn zur Weide bringt, wird klar: Führen ist immer noch nicht sein Ding. Die nicht sehr lange Strecke legt er aufwändig zurück. Im Auslauf ist er dann wieder wie ausgewechselt und die Ruhe selbst. Nur einmal schnaubt er entrüstet. Jemand hat auf „seine” Wiese geäppelt. Halt noch immer ein Individualist.
„Cento ist Teil meines Lebens, wir sind seit über 20 Jahren zusammen. Er bekommt hier seinen verdienten Ruhestand. Er hat viel für mich getan und das will ich jetzt auch zurückgeben.” Otto Becker
Marius: Vom Olympiasieger zum Erzieher
Fotos: Stefan Lafrentz
Nübbel hoch oben im Norden. Hier wohnt Marius. Das Pferd, das aus einem „flying dentist“ einen berühmten Doppel-Olympiasieger in der Vielseitigkeit machte. „Wie konnte das passieren?“, fragt sich Hinrich Romeike heute noch immer etwas fassungslos. Fünfjährig kam der Holsteiner Schimmel zu dem Zahnarzt aus Rendsburg, ein waschechter Amateur im olympischen Sinne, der mit diesem einmaligen Pferd zum Spitzensportler wurde. Vor dem legendären Auftritt bei den Olympischen Spielen in Hongkong 2008 wurden die beiden 2006 in Aachen Mannschaftsweltmeister und gewannen Team-Bronze bei der EM 2005. Schon als junges Sportpferd machte Marius auf seine Qualität als Buschpferd aufmerksam. Mit der bisher höchsten Geländenote wurde er Vize-Bundeschampion der fünfjährigen Vielseitigkeitspferde. Nach einer Fesselträgerverletzung, die er sich 14-jährig zuzog, fiel 2012 schließlich die Entscheidung, ihn aus dem Sport zu verabschieden. Das Turnier im Vielseitigkeitsmekka Luhmühlen bot den würdigen Rahmen. „Das war schon traurig. Es war einfach eine geile Zeit“, erinnert sich Romeike.
Untätig ist Marius seitdem nicht. Er ist jetzt Chef eines Kindergartens. Auf dem malerischen Hof in Nübbel erzieht er einen Zwei- und einen Dreijährigen. Die Drei verbringen den Tag auf einer großen Weide. Ein Unterstand schützt vor Regen oder Hitze. An besonders heißen Tagen stehen Marius und die beiden Youngster auch gerne in dem kleinen Teich auf ihrer Wiese. Für unseren Besuch muss der Nachwuchs aber eine Zeit ohne den vierbeinigen Olympiasieger auskommen. Wie schon zu seiner aktiven Zeit hat er ein Faible dafür, sich vor wichtigen Terminen nochmal dreckig zu machen. Damit ein strahlend weißer Marius in Film und Foto glänzt, muss der eine oder andere Fleck abgewaschen werden. Das Hallo ist groß bei den beiden Jungpferden, als der Schimmelwallach wieder zu ihnen stößt. Zehn Minuten geht es im Galopp hin und her. Offensichtlich halten die beiden ihn fit.
Marius (22 Jahre)
Zuhause in: Nübbel (in Schleswig-Holstein)
Geburtsdatum: 25. März 1994
Abstammung: Holsteiner von Condrieu xx – Laurin
Züchter: Hans-Werner Ritters (Krumstedt)
Besitzer: Susanne und Hinrich Romeike (Neumünster)
Beim Reiter seit: 1999 (Fünfjährig)
Größte Erfolge:
• Team- und Einzel-Olympiasieger (2008)
• Team-Weltmeister und Einzel-Fünfter (2006)
• Team-Bronze bei der Europameisterschaft (2005)
• Platz 6 in Badminton (2007)
• Deutscher Vizemeister (2003)
• Vize-Bundeschampion (1999)
Aus dem Sport verabschiedet: 2012 in Luhmühlen
„Ich weiß, was ich Marius zu verdanken habe. Ich war einfach mit diesem Pferd an einem Wochenende der Beste von allen, beim wichtigsten Turnier, das es nur alle vier Jahre einmal gibt.” Hinrich Romeike
Shutterfly: Ganz dicke mit Checkmate
Fotos: Kiki Beelitz
Es geht nach Thedinghausen bei Bremen. Dort wohnt Shutterfly, der mit Meredith Michaels-Beerbaum von Erfolg zu Erfolg geflogen ist. Der 23-jährige Hannoveraner lebt auf dem idyllischen Hof in einer Senioren-WG mit seinem nicht minder bekannten Kumpel Checkmate (21 Jahre). Verband die Pferde in ihrer aktiven Zeit in erster Linie die gemeinsame Reiterin, so sind die beiden heute dickste Freunde. „Wir hatten früher immer das Gefühl, Shutterfly mag Checkmate nicht und Checkmate ist eifersüchtig auf Shutterfly“, erzählt Meredith Michaels-Beerbaum. „Aber jetzt will keiner ohne den anderen auf die Weide gehen.“
Dort treffen wir die beiden dann auch an. Es ist früher Nachmittag, die Sonne scheint und die Zwei sind seit sieben Uhr draußen. Nur ein Zaun trennt die beiden Sportheroen vom Rest der Rentnerband, der es sich auf der Nachbarweide gut gehen lässt: Stella (27), mit der Meredith Michaels-Beerbaum für die Europameisterschaften 1999 als erste Frau in ein deutsches Team kam, Le Mans (21) und Constantin (21), das Erfolgspferd ihres Mannes Markus. „Das sind unsere Oldies, so nennen wir die Truppe.“ Mittendrin in einem eigenen Paddock das kleine Pony von Merediths sechsjähriger Tochter. Die Atmosphäre: Entspannung pur. Der Kontrast zum früheren Leben von Shutterfly könnte nicht größer sein.
Siebenjährig kommt er zu der gebürtigen Amerikanerin. Sein Talent fällt ihr bei einem Turnier in Rastede auf. Der Springnachwuchs steht aber erst ein halbes Jahr später zum Verkauf. Mit dem Einzug in den Stall Michaels-Beerbaum beginnt eine einmalige Pferdekarriere mit Rekorden, Titeln und Medaillen, die ihn zum erfolgreichsten Springpferd der Welt machen. Dass Shutterfly ein sehr sensibles Pferd ist, weiß Michaels-Beerbaum. Bei den Weltreiterspielen Aachen 2006 sehen es alle. Shutterfly steht im Finale mit Pferdewechsel. Für ihn bedeutet das Reiterwechsel und Stress pur, für seine Reiterin WM-Bronze. „Danach brauchte er eine sehr lange Pause und ich habe ihm versprochen, dass er so etwas nie wieder machen muss.“
Bis auf diese Ausnahme war Aachen sein Turnier. Der große Platz gab Shutterflys sensiblem Wesen Raum. Hier gewann er große Preise. So auch 2011. Nach diesem Erfolg reift noch während des Turnieres der Entschluss, Shutterfly am Sonntag beim CHIO zu verabschieden. „Er war 18 Jahre alt und hat alles gezeigt. Ich dachte mir, jetzt ist der richtige Zeitpunkt und Aachen der richtige Ort, um ihn vor dem größten und besten Publikum der Welt zu verabschieden.“ Eine Erinnerung, bei der Meredith Michaels-Beerbaum immer noch schlucken muss. Schließlich ist „Shutterfly das Pferd meines Lebens.“
„Für mich war es das perfekteste Pferd der Welt. Leider gibt es nur einen Shutterfly.” Meredith Michaels-Beerbaum
Shutterfly „Petey“ (23 Jahre)
Zuhause in: Thedinghausen (bei Bremen)
Geburtsdatum: 14. Januar 1993
Abstammung: Hannoveraner von Silvio I – Forrest xx
Züchter: Uwe Dreesmann (Hessel)
Besitzer: Octavia Farms LLC und Meredith Michaels-Beerbaum
Beim Reiter seit: 2000 (Siebenjährig)
Größte Erfolge:
• Einzel-Europameister und Vize-Team-Europameister (2007)
• WM-Bronze in Team und Einzel (2006)
• Weltcup-Final-Sieger (2005, 2008, 2009)
• Sieger im Großen Preis von Aachen (2005)
• Vierter Platz im Einzel bei den Olympischen Spielen (2008)
Aus dem Sport verabschiedet: 2011 in Aachen
Bonaparte: Fit mit junger Freundin
Fotos: Stefan Lafrentz
„Ich freu mich jeden Tag, dass ich Bonni habe, dass er hier ist und immer wieder mit kleinen Späßen aufwartet.” Heike Kemmer
Das beschauliche Winsen/Aller – dort wohnt Bonaparte, der seiner Reiterin Heike Kemmer zweimal den Titel Mannschafts-Olympiasieger (2004 und 2008) und eine Einzelbronzemedaille (2008) bescherte. Der 23-jährige Hannoveraner kann sich wahrscheinlich nicht daran erinnern, jemals woanders gewohnt zu haben: Mit sieben Monaten zog er als Absetzer auf den Amselhof. Nach Kinderjahren begann für den jungen Wallach 1996 der Ernst des Lebens. Behutsam bildete Heike Kemmer den jungen Mann aus, dessen Talent bald zu erkennen war: Er machte gut mit, lernte schnell – auch die schweren Lektionen. Dass er ins Viereck gehört und gerne zeigt, was er kann, wurde beim Nürnberger Burg-Pokal, einer Prüfungsserie für den sieben- bis neunjährigen Dressurnachwuchs, offensichtlich. Er genoss die Aufmerksamkeit und den Applaus. Viele Jahre war er ein verlässliches Mitglied in deutschen Championatsmannschaften, wenn es darum ging, Titel zu gewinnen und die Vormachtstellung der deutschen Dressurreiter zu verteidigen.
Bonni mit Betty, seiner sechsjährigen Freundin
Bonaparte „Bonni“ (23 Jahre)
Zuhause in: Winsen an der Aller (bei Hannover)
Geburtsdatum: 19. April 1993
Abstammung: Hannoveraner von Bon Bonaparte – Consul
Züchterin: Monika Jacob-Goldeck (Wedemark)
Besitzer: Heike Kemmer, Bettina Fink, Leonie Bramall
Beim Reiter seit: als Absetzer (7 Monate)
Größte Erfolge:
• Team-Olympiasieger (2004 und 2008),
Einzel-Bronze bei Olympia (2008)
• Team-Europameister (2003 und 2005)
• Deutscher Meister (2005, 2006)
Aus dem Sport verabschiedet: 2011 German Classics Hannover
2011 im Alter von 18 Jahren zog Heike Kemmer ihn aus dem aktiven Sport zurück. Zum Abschied bei den German Classics in Hannover zeigte er sein ganzes Können noch einmal mit seiner Olympia-Kür von 2008. Danach standen moderates Reiten, Ausritte und Weide auf seinem Programm. Mittlerweile füllen gemütliche Weidetage seinen Alltag aus.
Dass Pferde Gewohnheitstiere sind, merken wir, als wir Bonaparte morgens im Stall treffen. Dort erwartet uns ein etwas ungehaltener Fuchs, dem man das Alter vor allem im Gesicht ansieht. Grau und weiß hat sich ins rote Fell gemischt. Eigentlich wäre er jetzt schon mit seiner Weidepartnerin Betty, einer sechsjährigen Dressurstute, auf der Wiese. Immer wieder ruft er nach Betty, die am anderen Ende des Stalls steht. Unser Besuch sorgt aber für kleine Abweichungen vom Alltag, denn heute beginnt der Tag mit einem Spaziergang. Als Heike Kemmer mit ihm über die Felder geht, gönnt er sich zwischendurch immer wieder mal ein Maul voll Gras. Auf dem Rückweg holen die beiden Betty ab. Kaum auf der Weide angekommen, galoppiert die junge Stute übermütig los und Bonni gelassen hinterher. Der erste Weg führt die beiden zum Zaun, von wo aus sie einen Blick auf ein paar Stuten und Fohlen haben. Nach ein paar weiteren Runden über die Wiese ist Wälzen angesagt, bevor beide dann die Nase ins Gras stecken bis sich der Tag dem Ende neigt. Ohne Filmdreh gilt ab morgen dann wieder: Same procedure as every day.
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