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Unser Stall soll besser werden

Hilfsmittel des Reiters: Gerte, Sporen, Stimme

Verfeinerte Kommunikation

Für die Verständigung mit dem Pferd stehen dem Reiter nicht nur die Gewichts-, Schenkel- und Zügelhilfen zur Verfügung. In manchen Fällen können die sogenannten Hilfsmittel Gerte, Sporen und auch die Stimme helfen, die reiterliche Einwirkung zu unterstützen. Vorausgesetzt, der Reiter weiß, wie er diese Hilfsmittel richtig einsetzt. Wann Gerte und Sporen sinnvoll sind, wie der Reiter seine Stimme richtig nutzt und was es beim Loben zu beachten gibt, klärt Teil sechs der Ausrüstungsserie über die Hilfsmittel des Reiters.

Mit Sporen und Gerte die Einwirkung des Reiters verfeinern, das ist das Ziel der Hilfsmittel. In nationalen Prüfungen, wie hier beim Bundeschampionat, ist die Gerte zugelassen. Foto: Jacques Toffi

Die Hilfengebung des Reiters ist komplex. Allein dessen Gewicht, Schenkel und Zügelführung sollen das Pferd zu unterschiedlichen Lektionen motivieren oder im Parcours für die nötige Feinabstimmung vor, über und nach dem Hindernis sorgen. Nicht umsonst wird ihr Zusammenspiel gern als Konzert bezeichnet. Hannes Müller, Ausbildungsleiter der Deutschen Reitschule, bezeichnet es folgendermaßen: „Reiten ist ein Dialog zwischen Mensch und Pferd mittels Körpersprache.“ So können die Hilfen je nach Lektion und Situation zu unterschiedlichen Zeiten, in unterschiedlicher Dosis und Kombination wirken.

Der Reiter kann sein Gewicht einseitig und beidseitig belasten oder auch entlasten, sein Schenkel kann vorwärts oder vorwärts-seitwärts treibend sowie verwahrend wirken. Die Zügel unterstützen das Pferd annehmend, nachgebend und verwahrend, manchmal auch aushaltend oder seitwärts weisend. Ziel der Ausbildung eines Pferdes ist die möglichst feine, fast unsichtbare Hilfengebung, bei der das Pferd aufmerksam und durchlässig auf kleinste Impulse und Gewichtsverlagerungen sowie Veränderungen in der Körperhaltung seines Reiters reagiert. Für den Betrachter ist eine solche Hilfengebung kaum zu erkennen. Dafür braucht der Reiter viel Erfahrung mit unterschiedlichen Pferden, wie auch Hannes Müller sagt: „Der Reiter muss ein Gefühl für die Bewegungen des Pferdes entwickeln und diese mit seiner Körpersprache modellieren.“

Timing der Hilfen

Nicht nur die Dosis der Hilfen ist entscheidend, auch das Timing spielt eine wichtige Rolle auf dem Weg zur Perfektion. Dabei entwickelt
sich das Gefühl für den richtigen Zeitpunkt der jeweiligen Hilfe mit zunehmender Erfahrung des Reiters. So kann ein erfahrener Reiter den Übergang vom Galopp in den Schritt so vorbereiten, dass nicht nur die Hilfe möglichst fein ist, sondern auch in genau dem Moment gegeben wird, in dem das Pferd mit seinem inneren Hinterbein Last aufnimmt. So verhindert der Reiter, dass sein Pferd beim  Durchparieren aus dem Gleichgewicht kommt.

Doch bis dahin ist es ein weiter Weg, der zeitweise von Hilfsmitteln begleitet werden kann. Jedoch immer wohl überlegt und fein dosiert, damit Gerte und Sporen am Ende nicht mehr schaden als sie nützen. Zu Beginn der Ausbildung kann der Reiter bei einem jungen Pferd beispielsweise den vorwärtstreibenden Schenkel mit der Gerte unterstützen. Hat das Pferd verstanden, dass auch der Impuls des Schenkels „vorwärts“ bedeutet, kann der Reiter auf die Gerte verzichten. „Das Pferd soll auf den treibenden Schenkel des Reiters mit Antreten des gleichseitigen Hinterbeins reagieren“, erklärt Hannes Müller. „Das kann beim jungen Pferd auch direkt ohne Gerte funktionieren. Wenn das nicht der Fall ist, kann die Gerte das Pferd an dieser Stelle unterstützen“, so der Ausbildungsleiter der Deutschen Reitschule. Er bezeichnet die Gerte im übertragenen Sinne als „dritten Schenkel“.

Sporen gibt es in vielen Formen und Längen, gemäß LPO sind sie nur zulässig, wenn sie bei normaler Verwendung nicht geeignet sind, Stich- oder Schnittverletzungen zu verursachen.

Sanfte Hilfestellung

So kann sie auf dem weiteren Ausbildungsweg – richtig eingesetzt – den inneren Schenkel auf gebogenen Linien oder den vorwärts-seitwärts treibenden im Schenkelweichen verstärken. Dazu setzt der Reiter die Gerte hinter dem Schenkel ein. Beim jungen Pferd oder beim Springen an der Schulter eingesetzt, kann sie in Wendungen außerdem die verwahrenden Hilfen unterstützen. Im weiteren Verlauf der Ausbildung, wenn beispielsweise hohe Versammlung gefordert wird, kann die Gerte zeitweise und bei Bedarf dafür sorgen, die Hinterhand des Pferdes zu aktivieren. „Die Gerte ist kein Mittel, um Gehfreude beim Pferd zu erzielen“, macht Hannes Müller deutlich. Vielmehr sei es die Losgelassenheit, die triebige Pferde gehfreudiger und „heiße Öfen“ ruhiger macht, so Müller. Sporen sind hingegen erst dann gefragt, wenn es an die Präzision der Schenkelhilfe geht. Hannes Müller verdeutlicht: „Sporen verfeinern die Schenkelhilfe, ähnlich wie die Kandare die Zügelhilfen verfeinern soll.“ Dabei ist ein kurzer, feiner Impuls ausreichend, vergleichbar mit einem leichten Anschubsen.

Für den korrekten Gebrauch der Sporen spielt die Anbringung am Stiefel eine wichtige Rolle: Der Sporn wird so befestigt, dass der Dorn waagerecht oder nach unten zeigt – niemals aber nach oben gerichtet ist. Vorherrschend in Sachen Schenkelhilfe bleibt die flach anliegende Wade. Und wer eine korrekte und sichere Schenkellage hat, der wird den Pferdebauch sowieso nur mit dem Sporn berühren können, wenn er aktiv und bewusst seine Fußspitze leicht nach außen dreht. Nicht umsonst lautet ein viel zitierter Satz in der Reiterszene: „Seine Sporen muss man sich verdienen.“ Aus diesem Grund sollten Sporen niemals am Stiefel eines ungeübten Reiters zu finden sein. Erst wenn die Schenkellage des Reiters ruhig ist, was nur mit einem losgelassenen, ausbalancierten Sitz möglich ist, können Sporen wirklich gezielt und bewusst zum Einsatz kommen. Wer dauerhaft jeden Tritt des Pferdes mit den Sporen begleitet, riskiert nicht nur ein Abstumpfen gegen das falsch verstandene Treiben, sondern auch Haarbruch, kahle Stellen oder gar offene Wunden am Pferdebauch. Ein Zustand, der mit dem Tierschutz nicht zu vereinbaren ist.

Ein sanftes Tätscheln am Hals begreifen viele Pferde als Lob, so wie es Dorothee Schneider hier zeigt.

Loben – aber richtig

Das Lob ist das wichtigste Mittel in der Erziehung und Ausbildung eines Pferdes. Egal ob es eine Lektion gut gemacht hat oder im Umgang eine Reaktion zeigt, die der Reiter sich wünscht: Das Lob muss unmittelbar danach erfolgen. Sonst kann das Pferd es nicht mehr in Verbindung mit seinem Handeln bringen. Es gibt viele Möglichkeiten, mit denen der Reiter sein Pferd loben kann. Zum Beispiel mit der Stimme, vorausgesetzt das Pferd versteht das bereits als Lob. Oder der Reiter nutzt die Hand, um sein Pferd sanft zu klopfen oder zu kraulen. Dabei nimmt er die Zügel in eine Hand und hält die Verbindung zum Pferdemaul aufrecht.

Hannes Müller setzt in Sachen Lob auf ein unmittelbares Nachgeben mit dem Zügel, wenn das Pferd wie gewünscht reagiert. Auch das Zügel-aus-der-Hand-kauen-lassen empfindet das Pferd als Lob. Übertriebenes und euphorisches Klatschen mit der Hand auf Hals, Schulter oder Kruppe ist für das Pferd eher eine Strafe als ein Lob. Ein solches Handeln aus überschwänglicher Freude des Reiters verunsichert das Pferd oder macht ihm sogar Angst. Ein sanftes Tätscheln oder besser noch ein Kraulen am Mähnenkamm sind ihm deutlich angenehmer. Ob das Futterlob sinnvoll ist oder nicht, muss am Ende jeder Reiter selbst entscheiden. Einerseits ist Futter für das Pferd immer äußerst motivierend. Andererseits neigen viele Pferde zum Betteln, haben sie sich erst einmal an das Lob in Form von Leckereien gewöhnt.

Weniger ist mehr

Auch die Stimme des Reiters zählt zu den Hilfsmitteln. Der Vorteil: Er hat sie immer dabei und kann sie ganz gezielt einsetzen, ohne auch nur minimal etwas an seiner Einwirkung und Sitzposition ändern zu müssen. Dabei sollte der Tonfall immer zur Hilfengebung passen: je nach Situation als Aufforderung oder zur Beruhigung. Sonst stiftet die Stimme eher Verwirrung, als dass sie das Pferd in irgendeiner Weise unterstützt. Vorsicht ist auch auf dem Turnier geboten. In einer Prüfung ist der Einsatz der Stimme nämlich untersagt. Und im Beisein anderer Pferde sollte sich der Reiter damit sowieso zurückhalten. Denn er kann nie wissen, wie fremde Pferde auf ein motivierendes Schnalzen reagieren. Im täglichen Training allerdings kann die Stimme das Pferd effektiv unterstützen. Dabei macht der Ton die Musik. Denn Worte prägen sich Pferde erst nach mehreren Wiederholungen in den immer ähnlichen Situationen und mit immer gleicher Betonung ein. Viel wichtiger als das Was ist also das Wie. Eine tiefe, ruhige Stimme kann ein aufgeregtes Pferd beruhigen. Auffordernde Worte mit Betonung auf der letzten Silbe, motivieren das Pferd. Und auch das Lob mit der Stimme hat das Pferd schnell verstanden, wenn sein Reiter es vorher mit Kraulen, leichtem Tätscheln oder einem nachgebenden Zügel in Verbindung gebracht hat.

Es gibt viele unterschiedliche Situationen, in denen Hilfsmittel den Ausbildungsweg eines Pferdes sinnvoll begleiten können. Die Grundausbildung des Reiters hingegen sollte weitgehend abgeschlossen sein, bevor er mit Gerte und Sporen ausgestattet wird. Denn der Reitanfänger muss zunächst einmal lernen, ausbalanciert und losgelassen in die Bewegung des Pferdes einzugehen und das Pferd mit seinen Hilfen sicher einzurahmen. Erst wenn er aufdem reiterlichen Ausbildungsweg so weit vorangekommen ist, kann über den Einsatz von Hilfsmitteln zu bestimmten Zwecken nachgedacht werden. Viele Ausbilder empfehlen Reitanfängern, ganz auf die Gerte zu verzichten. Denn häufiger und unbedachter Einsatz stumpfen das Pferd nicht nur ab, sondern beeinflussen beim unerfahrenen Reiter auch die Zügelführung. So halten viele Reiter die Gerte zu hoch, zu fest und zu nah an der Kruppe, wodurch das Handgelenk blockiert. Und das stört die gefühlvolle, weiche Verbindung zum Pferdemaul. Daher muss der Reiter auch immer die beidseitige Führung der Gerte üben. Hält er sie immer nur in einer Hand, wird auch die Zügeleinwirkung ungleichmäßig. Effektivwirken kann die Gerte überhaupt nur dann, wenn das Handgelenk des Reiters locker ist. Nur so ist das Touchieren in Form eines „Anschnippens“ möglich, ohne dabei mit der Hand zurückzuwirken.

Hilfsmittel – was ist erlaubt?

Gerte

Vorgaben: Laut LPO darf die Gerte in Dressurprüfungen inklusive Schlag maximal 1,20 Meter lang sein. In

Spring- und Geländeprüfungen maximal 75 Zentimeter inklusive Schlag. In Dressurprüfungen auf internationalem Niveau ist eine Gerte nur auf dem Vorbereitungsplatz erlaubt, ebenso in der Teilprüfung Dressur der Vielseitigkeit.

Einsatz: Die Dressurgerte unterstützt den vorwärtstreibenden Schenkel des Reiters, indem dieser sie hinter dem Schenkel einsetzt. Daher muss sie lang genug sein, damit sie wirkt, ohne dass die Hand zurückgenommen werden muss. Die Springgerte wird hingegen an der Schulter eingesetzt und wirkt dort als Impulsgeber und zum Aufmerksam machen. Dieser Impuls kann auch den verwahrenden äußeren Zügel unterstützen, beispielsweise beim Wenden eines jungen Pferdes. Eine Gerte darf immer nur auffordernd, niemals strafend eingesetzt werden!

Sporen

Vorgaben: Sporen sind laut LPO bereits ab der Klasse E in Dressur, Springen und Gelände zulässig. In Spring- und Dressurprüfungen darf der Dorn inklusive Rad maximal 4,5 Zentimeter lang sein, Rädchen sind erlaubt, müssen aber stets frei beweglich sein. In der Vielseitigkeit sind die Regeln etwas anders: für die Dressur sind hier Sporen mit einer Länge von 4 cm erlaubt, nur Rädchen ohne Zacken – sogenannte Ballradsporen – sind zulässig. In der Teilprüfung Gelände dürfen die Sporen maximal 4 cm lang sein, hier sind national Rädchen grundsätzlich nicht erlaubt. Im Springen einer Vielseitigkeit sind Sporen bis 4,5 cm Länge auch mit Rädchen und Zacken erlaubt. Dabei wird die Länge der Sporen immer vom Stiefel aus gemessen, eine dicke Gummipolsterung zum Schutz des Leders kann also im Zweifelsfall dazu führen, dass der Sporen die zugelassene Länge überschreitet. Niemals dürfen Sporen aus einem Material beschaffen sein oder Eigenschaften haben, die das Pferd bei normalem Gebrauch verletzen können. Der Dorn muss immer nach unten oder horizontal ausgerichtet sein.

Einsatz: Sporen sollen die Schenkelhilfe des Reiters verfeinern und präzisieren. Ihr Einsatz erfolgt impulsgebend, kurz und gezielt. Die treibende Wirkung der flachen Wade herrscht immer vor. Wie auch die Gerte sind die Sporen niemals ein Strafinstrument!

Stimme

Vorgaben: Der Einsatz der Stimme, egal ob lobend, auffordernd oder schnalzend, ist auf dem Turnier untersagt.

Einsatz: Im Training kann die Stimmedas Pferd unterstützen – aber auch verunsichern, wenn es nicht daran gewöhnt ist. Kennt das Pferd die Stimmhilfen seines Reiters, beispielsweise aus dem täglichen Umgang und vom Longieren, kann eine tiefe, ruhige Stimme es beruhigen. Etwas lauter gesprochene Worte, bei denen sich die Stimme am Ende hebt, können es auffordern, wie auch das Schnalzen mit der Zunge. Der Tonfall ist dabei wichtiger als die Wortwahl. Die Stimmhilfe darf nicht in Widerspruch zu der Hilfengebung des Reiters stehen. Ein kurzes „Brav“ nach einer gelungenen Übung in Verbindung mit einer nachgebenden Hand versteht das Pferd als Lob.

Keine Problemlöser

Wer allerdings Gerte und Sporen zur Hilfe nimmt, nur um ein triebiges Pferd überhaupt vorwärts zu bekommen, der landet in einem Teufelskreis. „Das ist ein grundsätzliches Missverständnis der klassischen Reiterei“, sagt Hannes Müller. „Der Reiter muss korrekt zum Sitzen und Treiben kommen, damit sein Pferd die gewünschte Eigendynamik entwickelt.“ Darüber hinaus gilt es, die Ursache für die mangelnde Gehfreude des Pferdes herauszufinden. Monotonie im Training kann ein möglicher Grund sein. Dann sollte der Reiter sich lieber für einen frischen Galopp im Gelände oder auf der Rennbahn entscheiden, als zur Gerte zu greifen. Ebenso häufig liegt der mangelnde Vorwärtsdrang des Pferdes auch im Sitz seines Reiters begründet. Und zwar wenn eben dieser noch nicht losgelassen und geschmeidig ist und es dem Pferd unangenehm macht, vorwärts zu gehen. Eine steife Mittelpositur blockiert das Pferd in seiner Vorwärtsbewegung und sorgt obendrein für einen klopfenden Schenkel, der das Pferd nach und nach abstumpft. Damit es auf die treibenden Hilfen seines Reiters überhaupt noch eine Reaktion zeigt, greift dieser zu Gerte und Sporen. Doch ist die Ursache damit nicht beseitigt. Durch seine Sitzfehler kann der Reiter die Hilfsmittel gar nicht ihrem Zweck entsprechend einsetzen. Das Pferd stumpft immer weiter ab. Von Natur aus faule Pferde gibt es sowieso nicht. Schließlich können sie Fliegen auf ihrer Haut spüren. Benötigt ein Reiter generell Sporen und eine lange Gerte, um sein Pferd lediglich in den drei Grundgangarten zu gymnastizieren, befindet er sich in seiner Ausbildung auf dem falschen Weg.

Um die Hilfen wirklich im Sinne des Pferdes geben zu können, muss der Reiter sowohl über die Natur des Pferdes als auch über die Reitlehre Bescheid wissen. Hinzu kommt seine Koordination, Balance und Losgelassenheit im Sattel. Generell soll der Reiter die Bewegung seines Pferdes mit den entsprechenden Hilfen nur begleiten. Ist eine deutlich sichtbare, vielleicht sogar grobe Einwirkung nötig, um das Pferd überhaupt vorwärts zu bekommen, befinden sich Reiter und Pferd auf direktem Weg in eine Sackgasse. Schleichen sich Sitzfehler ein, müssen diese sofort korrigiert werden. Denn ein Reiter im Stuhlsitz kann sein Pferd nicht sicher an den treibenden Hilfen haben. Jeder Reiter lernt an jedem Tag und mit jedem Pferd. Es gibt dabei kein starres Schema. Der Reiter muss immer beweglich bleiben und sich mit seinem Sitz und in seiner Einwirkung unterschiedlichen Situationen anpassen. Dazu gehört auch das Reiten mit unterschiedlichen Bügellängen.

Gerte und Sporen können die Hilfengebung immer nur unterstützen. Wer sie missbraucht, um sein Pferd zu bestrafen, handelt nicht nur unreiterlich, sondern verunsichert sein Pferd damit immens. Strafen durch Schlagen mit der Gerte oder indem der Reiter seinem Pferd die Sporen in den Bauch rammt, sind für das Pferd unverständlich und nicht nachvollziehbar. Obendrein riskiert der Reiter so einen enormen Vertrauensbruch. Denn nur wenn das Pferd sich in jeder Situation auf die eindeutigen und feinen Hilfen seines Reiters verlassen kann, wird es ihn auch mit der gewünschten Reaktion belohnen.

Kirsten Ahrling

Triebige Pferde werden auch durch den Einsatz von Gerte und Sporen nicht richtig frisch. Hier hilft eher ein motivierender Ausflug ins Gelände. Foto: T. Lehmann

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